Dassel. Bei der »Stunde der Wintervögel« geht es um die Erforschung und Beobachtung der vertrauten und oft weitverbreiteten Vogel­arten: Wo kommen sie vor, wo sind sie selten geworden, und wie wirkt sich der Klimawandel auf sie aus? Je genauer die Menschen über solche Fragen Bescheid wissen, desto besser kann sich der NABU für den Schutz der Vögel einsetzen. Nachdem bei der ersten Durchführung mehr als 57.000 Teilnehmer bei der Aktion rund 1,6 Millionen Vögel notiert hatten, startet die winter­liche Vogelzählung ins zweite Jahr.
Wie bei der »Stunde der Gartenvögel«, dem Schwesterprojekt im Mai, hat NABU ein langes Wochenende von Freitag bis Sonntag, 4. bis zum 6. Januar, gewählt, damit möglichst viele Menschen teilnehmen und sich an einem der Tage für eine Stunde der Vogelbeobachtung widmen können.

Die Beschränkung auf den Siedlungsbereich - also Gärten, Parks, Friedhöfe, aber auch Innenhöfe oder Balkone - entspricht dem Schwesterprojekt. Im Mittelpunkt beider Aktionen stehen die häufigeren Vögel rund um Haus und Garten, über deren Bestände teilweise weniger bekannt ist als über manche Seltenheit in der Vogelwelt.
Damit die Ergebnisse auf Städte und Dörfer als eigene Lebensräume bezogen werden können, heißt das: Nur dort und nicht im Wald oder in der Feldflur die Vögel zählen. Ein Vogel muss sich jedoch nicht im Garten oder am Futterhäuschen niederlassen, er zählt auch, wenn er vorbei- oder drüberfliegt. Dem Engagement sind keine Grenzen gesetzt: Wer Zeit und Gelegenheit hat, mehrfach zu zählen, unterstützt damit die Erhebung enorm. Wichtig ist dabei, dass es sich um verschiedene Orte handelt – zum Beispiel zuerst am eigenen Haus, dann im entfernt gelegenen Schrebergarten – und dass jede Beobachtungsstunde getrennt gemeldet wird.
Je mehr Naturfreunde an der »Stunde der Wintervögel« teilnehmen, desto wertvoller werden die Ergebnisse. NABU Dassel-Einbeck ruft dazu auf, bei der Aktion mitzumachen, um schleichende Veränderungen in der Vogelwelt festzustellen. Eine besondere Qualifikation außer dem Interesse an der Vogelwelt brauchen die Teilnehmer nicht. Sie sollten sich nur einen Platz suchen, von wo aus sie gut beobachten können. Pro Stunde soll die höchste Anzahl jeder Vogelart, die gleichzeitig zu sehen war, notiert werden, um Doppelzählungen zu vermeiden. Eine Zählhilfe, die beim NABU oder unter www.stundederwinter-voegel.de erhältlich ist, erleichtert das Vorgehen. Die Ergebnisse können anschließend auf der Homepage eingetragen, unter Telefon 0800/1157115 durch­gegeben oder an den NABU, »Stunde der ­Wintervögel«, 10469 Berlin, gesendet werden. Weitere Informationen erteilt auch der NABU Dassel-Einbeck, Marktplatz 6, Telefon 05561/­313837, oder E-mai: buero@nabudassel-einbeck.de.

Nach Eingang der Resultate werden die Beobachtungsdaten überprüft und erkennbare Fehler korrigiert. Am Ende entsteht eine bundesweite Auswertung nach Vogelarten, Bestandszahlen, Bestandstrends und Beobachtungssorten. Der NABU-Bundesverband und seine Landesverbände analysieren die Ergebnisse und erhalten dadurch eine Fülle wertvoller Informationen über die Vogelwelt. Diese können wiederum eine wichtige und hilfreiche Grundlage für Aktivitäten im Vogelschutz sein.

Die Freude an der Naturbeobachtung steht bei der »Stunde der Wintervögel« im Vordergrund. Dass es bei einer solchen Aktion etwas zu gewinnen gibt, spielt dagegen nur eine unter­geordnete Rolle – sagen jedenfalls die befragten Teilnehmer an der Schwesteraktion »Stunde der Gartenvögel«. Andererseits ist es aber schön, wenn die Naturforscher bei ihrem Engagement auch auf eine kleine Belohnung hoffen können. Unter allen Teilnehmern verlost der NABU eine naturkundliche Reise, Vogelfütterungspakete, Büchergutscheine, DVDs und viele weitere Preise.oh