Notunterkunft in der RvD wird geschlossen

Schulen engagieren sich in Flüchtlingshilfe | DRK bittet um Koffer | Ende des Monats ist Schluss

Mehr als 100 Flüchtlinge, darunter etwa 40 Prozent Kinder und Jugendliche, leben derzeit in der Notunterkunft in der ehemaligen Rainald-von-Dassel-Schule (RvD). Sie sind registriert, erklären DRK-Kreisgeschäftsführer Kay Malchow und Lutz Fabricius, Leiter der Notunterkunft. Gestern kam nun überraschend die Nachricht, dass die Notunterkunft in der RvD zum 31. März geschlossen wird.

Dassel. Die Notunterkunft lief gut, Probleme gab es nicht, erklärt das DRK, das die Notunterkunft betreibt. Die Rainald-von-Dassel- und die Paul-Gerhardt-Schu le haben sich hier engagiert. Sie ermöglichten Deutsch-Unterricht und machen weitere Angebote. Beide Schulen sind froh, dass sie unterstützen können. In der Rainald-von-Dassel- Schule werden Schüler ohne Deutschkenntnisse entsprechend ihrem Alter in den Regelklassen aufgenommen.

Vier Unterrichtsstunden täglich sind sie im Klassenverbund, an zwei weiteren Unterrichtstunden am Tag bekommen sie in Kursen mit ein bis drei Schülern angemessenen Deutschunterricht von ausgebildeten Deutschlehrern. Die Teilnahme von AG-Angeboten am Nachmittag steht ihnen frei, die Sozialpädagogin steht den Jugendlichen unterstützend zur Seite. Probleme gebe es dabei nicht, macht Ulrike Voß, Leiterin der Rainald-von-Dassel- Schule deutlich. Mit den Maßnahmen unterstützt die Rainald-von-Dassel-Schule die Integration in eine Klasse mit Schülern gleichen Alters, sie fördert soziale Kontakte auch außerhalb der Schule.

Die Flüchtlinge »kommen in der Klasse an«, haben Sprachvorbilder. Und im Einzelunterricht wird die Sprache noch individuell gefördert. Mit den Flüchtlingen in der Notunterkunft hat die RvD den Info-Markt besucht, zwölf bis 20 Jugendliche der Notunterkunft besuchen drei Stunden in der Woche den ehrenamtlich durchgeführten Deutsch- Unterricht der RvD.

Eingeladen waren die »Flüchtlings- Teenager« auch zur Teilnahme an einem Werkprojekt, ein gemeinsames Essen hat allen gut gefallen, berichtet Voß. Seit Ende des letzten Jahres beteiligt sich die PGS aktiv bei der Unterstützung der Flüchtlinge in der Notunterkunft. Kleiderspenden, Spendengeldsammlungen durch Straßenmusik und Gottesdienstkollekten wirken unterstützend, Ausstellung, Konzert und Vorträge sorgten für Information. In der Notunterkunft bieten Lehrkräfte der PGS täglich Sport-, Spielund Spaßangebote in der Turnhalle der Hermannstraße, verschiedene Lehrkräfte helfen beim ehrenamtlich durchgeführten Deutschunterricht. Der wird jeden Tag mehrmals angeboten, Pastor i. R. Brandes bringt den Flüchtlingen engagiert Deutsch bei.

Für Frauen organisiert die PGS zudem ein Handarbeitsangebot. Diese Angebote werden von der Schule und der Landeskirche finanziert. Zudem wird zum April eine Sprachlernklasse an der PGS eingerichtet, erklärte Kathrin Muhs-Braun, Koordinatorin an der PGS. »Wir freuen uns, wenn wir unterstützen können.« Die Zusammenarbeit mit Schulen und anderen Ehrenamtlichen stufte der Leiter der Notunterkunft als außerordentlich wichtig ein. Überraschend kam nun für alle die Mitteilung des Landkreises, dass die Notunterkunft zum 31. März geschlossen wird.

Die Bewohner werden kurzfristig im Land verteilt, hieß es. Mitnehmen dürfen sie jedoch nur ein Gepäckstück – das heißt, das DRK bittet um Koffer. Malchow und Fabricius dankten allen, die sich helfend und ehrenamtlich für die Notunterkunft engagiert haben.sts

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