Notunterkunft in ehemaliger Schule

Landkreis richtet frühere Rainald-von-Dassel-Schule für Flüchtlinge her

Dassel. Seit etwa eineinhalb Wochen muss auch der Landkreis Northeim damit rechnen, im Zuge der so genannten Amtshilfe für das Land, unregistrierte Flüchtlinge aufnehmen und in Notunterkünften unterbringen zu müssen.
Es handelt sich dabei um geflüchtete Menschen, die direkt mit Zügen und Bussen aus Bayern in Hannover-Laatzen ankommen und von dort landesweit in Notunterkünfte verteilt werden. Um die Flüchtlinge unterbringen zu können, soll jetzt die ehemalige Rainald-von-Dassel Schule in der Dasseler Hermannstraße als Notunterkunft hergerichtet werden. Die Schule steht seit vier Jahren leer.

»Wir benötigen gemeinsam mit den Hilfsorganisationen etwa drei Wochen, bis eine Belegung mit Flüchtlingen möglich sein wird«, so der Erste Kreisrat Dr. Hartmut Heuer. Nach der Zustimmung des Kreisausschusses wird der Landkreis Anfang dieser Woche jetzt schnellstmöglich einen neuen Heizkessel installieren, damit die Heizung wieder in Betrieb genommen werden kann.

Wann die ersten Flüchtlinge einziehen, vermag momentan niemand vorherzusagen. »Wir hoffen derzeit auf Verständnis beim Land, dass wir erst nach Fertigstellung der Notunterkunft Amtshilfe leisten müssen«, so Dr. Heuer weiter, sonst komme, wenn vielleicht auch nur übergangsweise, die Diskussion um die Nutzung von Turnhallen wieder auf die Tagesordnung. Derzeit geht der Landkreis davon aus, im Rahmen der Amtshilfe zunächst 100 Flüchtlinge vorübergehend in der Notunterkunft unterbringen zu müssen.

Eine Besichtigung der Liegenschaft mit den Hilfsorganisationen hat bereits stattgefunden. Auch die Stadt Dassel ist über das Vorhaben informiert. Nach der Zustimmung des Kreisausschusses vom Dienstag werden daher die erforderlichen Maßnahmen vor Ort schnellstmöglich anlaufen.

Im Übrigen sucht der Landkreis weiter nach geeignetem Wohnraum für die Unterbringung der Flüchtlinge, die dem Landkreis aus den Erstaufnahmelagern im Rahmen einer bestimmten Quote zugeteilt werden. Aktuell sind es in diesem Jahr bisher rund 1.200 Menschen, weitere 850 werden bis zum 31. Januar 2016 noch hinzukommen.
»Eine Prognose für den Zeitraum nach dem Auslaufen der aktuellen Quote ist nur sehr schwer möglich«, sagte der Erste Kreisrat mit Blick darauf, dass die aktuelle Lage täglich neu bewertet werden muss.

Es werden somit dringend weitere leerstehende Wohnungen, möglichst 50 bis 80 Quadratmeter groß, benötigt. Ansprechpartnerin für den Bereich Wohnungssuche ist Andrea Schön, Telefon 05551/708-322. Gesucht werden auch Dienstleister oder Anbieter von Wohnungserstausstattungen, da die Nachfrage bundesweit aktuell sehr hoch ist. Ansprechpartner hierfür ist André Schumann, Telefon 05551/708-770.lpd

Dassel

Hegering IV sammelt Müll