Oberschule soll Schulstandort sichern

Antrag gestellt / Montag ab 19 Uhr Informationsveranstaltung / Elternbefragung

Niedersachsen bekommt eine neue Schulstruktur, und die Rainald-von-Dassel-Schule will Oberschule werden. Die Schulleitung mit Peter T. Mispagel und Kerstin Voss, stellvertretende Schulleiterin, haben damit die Schüler im Blick und wollen die Schule langfristig sichern.

Dassel. Zum Schuljahr 2011/2012 wird in Niedersachsen die Oberschule als neue Schule eingeführt. Da die Rainald-von-Dassel-Schule diese Schulform für gut hält, strebt sie diese an. Ein entsprechender Antrag wurde gestellt. Der Schulausschuss des Landkreises hat zugestimmt, am 23. Juni soll der Kreistag darüber entscheiden. Der Landkreis befragt allerdings noch die Erziehungsberechtigten der in Frage kommenden Schüler der Grundschulen – Schuljahrgänge drei und vier der Grundschulen in Dassel und Markoldendorf –, ob sie die Einrichtung einer Oberschule befürworten oder nicht.

Hintergrund des Antrages auf Einrichtung einer Oberschule ist die Sicherung des Schulstandortes Dassel, erklärte Schulleiter Peter T. Mispagel. Denn ein Weitermachen wie bisher als »organisatorisch zusammengeführte Haupt- und Realschule« sei angesichts sinkender Schülerzahlen nicht möglich. In den nächsten zehn Jahren werden sich die Schüler nahezu halbieren, und dann bestehe die Gefahr, dass die Schule geschlossen werde, so Mispagel. Elternwille sei allerdings eine wohnortnahe Beschulung.

Angesichts der jetzigen Schülerzahlen müsste die Rainald-von-Dassel-Schule in ihrem Hauptschulzweig bereits im kommenden Schuljahr eine kombinierte Klasse für den fünften und sechsten Jahrgang einrichten. Anschließend sei sogar eine Kombi-Klasse über drei Jahrgänge denkbar. Das ist nicht gewollt. Deshalb hat die Schule den Weg zur Oberschule eingeschlagen, will in den Jahrgängen fünf und sechs die Haupt- und Realschüler gemeinsam beschulen. In den Jahrgängen sieben und acht werden die Schüler dann in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch in verschiedenen Leistungskursen unterrichtet, in den Nebenfächern gemeinsam. In den Jahrgängen neun und zehn erfolgt der Unterricht in getrennten Haupt- und Realschulklassen. Hierbei können in Kooperation mit den BBS Einbeck die Wahlpflichtkurse in den vier Bereichen Sprachen, Gesundheit und Soziales, Technik und Wirtschaft abgedeckt werden. Der Schulleitung liegt es am Herzen, auf die Bedürfnisse der Schüler einzugehen, die starkes Interesse am Bereich Technik gezeigt haben.

Die neue Oberschule soll ein qualitätsvolles und wohnortnahes Bildungsangebot bieten. Als Vorteile gelten kleinere Klassen (28 Schüler), die Möglichkeit der Einrichtung verschiedener Organisationsformen und die größtmögliche Durchlässigkeit innerhalb der Schule ohne Schulform und -wechsel. Anders als in Gesamtschulen gibt es Noten- und keine Textzeugnisse. Alle Abschlüsse, die bisher an der Haupt- und Realschule erzielt werden können, sind auch auf der Oberschule erreichbar. Weiter biete die Oberschule gute Möglichkeiten des mittelfristigen Aufbaus verschiedener Formen von Ganztagsunterricht oder -betreuung durch Ausstattung der Schulen mit Lehrerstunden. Die Unterrichts-Verpflichtung für Oberschul-Lehrkräfte ist reduziert und ermögliche dadurch eine bessere Unterrichtsvor- und -nachbereitung, meint Mispagel. Wichtig sei zudem, dass die Schulsozialarbeit dann festgeschrieben wird und nicht nur über Zeitverträge.

Eine Steuerungsgruppe hat dieses Modell für die Rainald-von-Dassel-Schule erarbeitet. Eltern müssten keine Angst haben, dass das Niveau der Schule sinke, erklären Mispagel und Voss. Maßstab bleibe weiterhin die Realschul-Ebene, was aber für die Hauptschüler natürlich verstärkte Anstrengungen bedeute.
Im Blick hat die Schulleitung vor allen die Sicherung des Schulstandortes für Haupt- und Realschüler. Das Klima an der Schule sei »familiär«, die Unterrichtsbedingungen – auch durch die Größe der Schule – gut, hebt Voss heraus. Zumal auch bei der neuen Schulform eine Kontinuität im Kollegium gewahrt bliebe.

Um aber auf jeden Fall die von der Niedersächsischen Landesschulbehörde vorgegebene Antragsfrist einzuhalten, hat der Landkreis den Antrag bereits vorsorglich und unter Vorbehalt der Entscheidung des Kreistages an die Schulbehörde weitergeleitet. Eine Informationsveranstaltung zum Thema »Oberschule« ist vorgesehen am kommenden Montag, 6. Juni, in der Rainald-von-Dassel-Schule in Dassel ab 19 Uhr. Für Auskünfte zu der neuen Schulform stehen den Eltern Vertreter der Niedersächsischen Landesschulbehörde und die Schulleitung zur Verfügung.

Die Anmeldung der Schüler an der Rainald-von-Dassel-Schule kann am 16. und 17. Juni erfolgen.sts

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