Amelsen. Die konstituierende Sitzung des Ortsrates Amelsen zog außerordentlich viele Zuschauer an, denn es standen Wahlen an. Der bisherige Ortsbürgermeister Hartmut Demann schlug - gemäß Wählerwillen - Dr. Carsten Traupe vor, beantragte aber geheime Abstimmung. Mit fünf Ja-Stimmen und einer Enthaltung wählte der Ortsrat Amelsen jetzt Dr. Carsten Traupe an die Spitze. Dafür gab es Applaus von den Zuhörern.

Stellvertretender Ortsbürgermeister wurde Dominik Traupe. In den Ortsrat Amelsen wurden bei der Kommunalwahl sieben Personen von der Wählergemeinschaft Amelsen gewählt: Hartmut Demann (73 Stimmen), Detlef Rengshausen (39), Dr. Carsten Traupe (285), Martin Helmker (64, erkrankt bei der Sitzung), Dominik Traupe (87), Carsten Henne (25) und Frank Lampe (55). Sie wurden verpflichtet, nach bestem Wissen und Gewissen zu entscheiden. Dr. Traupe wandte sich an die Zuhörer: »Sprecht mit uns, nicht über uns.«

Der Ortsrat habe immer ein offenes Ohr. Die Amelsern nutzten das sogleich, wiesen auf hochstehende Gulli-Deckel, defekte Beleuchtung an der Bushaltestelle, Laub in Gräben oder mögliche Pflasterarbeiten am Friedhof hin. Dr. Traupe sagte eine Ortsbesichtigung zu. Er freute sich auf die Zusammenarbeit im neuen Ortsrat, der aus bewährten und neuen Mitgliedern bestehe, und bekräftigte, dass alle an einem Strang in eine Richtung ziehen werden.

Er bedankte sich bei Hartmut Demann und Detlef Rengshausen für ihre bisherige Arbeit, und dafür gab es auch Applaus von den Zuhörern. Ein Sprecher wurde nicht benannt, jeder spricht für sich. Das Amt des Ortsbeauftragten übernimmt Dr. Carsten Traupe ebenfalls. In den Kindergartenbeirat Lüthorst gewählt wurde Martin Helmker, Vertreter ist Frank Lampe. Vorgestellt wurde die Eckdaten des Haushalts 2017 durch Andrea Koch von der Stadtverwaltung: Eingeplant wurden auf Wunsch des Ortsrates 5.000 Euro für den weiteren Ausbau des Weges nach Markoldendorf.

Rund 12.500 Euro beträgt jedes Jahr das Ortsratsbudget. In den vergangenen Jahren sei man sehr sparsam gewesen, erklärte der Ortsbürgermeister, so dass der Ortsrat nun noch rund 22.000 Euro zur Verfügung hat. Für einen neuen Zaun am Spielplatz sollen Angebote eingeholt werden. Außerdem muss eine Astsäge repariert werden.

Für Wegebau und Grabenräumung verplant wurden rund 3.034 Euro. Für Benzin für den Rasenmäher, mit dem die Grünflächen gemäht werden, wurden rund 70 Euro ausgegeben. Am Ehrenmal wurden die Stuken für 417 Euro entfernt. 6.000 Euro für die weitere energetische Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses werden ins nächste Jahr übertragen. Der Bebauungs-Plan »Am Sportplatz« wurde im Jahr 1996 zur Ausweisung von Wohnbauflächen aufgestellt.

Hierzu mussten seinerzeit wegen der zu erwartenden Beeinträchtigungen durch den Sportplatzbetrieb (Lärmschutz) für die Bauflächen im östlichen Teilbereich des Plangebietes starke Einschränkungen für eine Nutzung der Räume im Obergeschoss festgelegt werden. Da die Gestaltung des eigenen Wohnraums zu sehr eingeschränkt wurde, gab es keine Bau-Interessenten.

Dieser Tendenz konnten leider auch die in den Jahren 1999 und 2003 durchgeführten Änderungsverfahren letztendlich nicht entgegen wirken, so dass die voll erschlossenen Baugrundstücke nach 20 Jahren noch immer unbebaut sind. Zu einer aktuell vorliegenden Bauanfrage hat die Verwaltung dieses Thema wieder aufgegriffen und die Beratung eines Fachbüros für Lärmschutzangelegenheiten in Anspruch genommen.

Nach heutigen Erkenntnissen kann errechnet werden kann, ob die gesetzlich einzuhaltenden Lärmrichtwerte für Wohngebiete eingehalten werden können. Der Gutachter erstellt nun fest, dass darauf verzichtet werden kann, Wohn- und Schlafräume im Obergeschoss zu verbieten.

Der Aufstellung der dritten Änderung des Bebauungsplanes stimmte der Ortsrat zu. Festgestellt wurde, dass bedauerlicherweise Grabgestecke oder Bepflanzungen auf dem Amelser Friedhof beschädigt wurden. Das schnelle Internet für Amelsen und die Pflege der Bäume am Allerbach (zuständig ist der Leineverband) sind weitere Themen, die die Amelser interessieren.sts