Drittortbegegnung:

Paul-Gerhardt-Schüler treffen Schüler aus Frankreich

Die Klasse 9B der Paul-Gerhardt-Schule hat sich vor kurzem in Begleitung der Lehrerinnen Uta Möllers und Ulla Feiste auf neue Wege begeben: auf eine Drittortbegegnung. Im Rahmen dieser besonderen Form der Klassenfahrt beziehungsweise des Schüleraustausches trafen sich 29 PG-Schüler mit 21 Schülern des Collège François Villon (Mulhouse) zu einem mehrtägigen Aufenthalt und gemein-samen Projekten.

Dassel. Die französische Schülergruppe wurde von den Lehrern Nicolas Orsini, Pierre Nouxet und Christelle Burg begleitet. Unterstützt wurde diese Begegnung durch das Deutsch-Französische Jugendwerk. Das im Allgäu gelegene Füssen war der Ort der Begegnung. Sprachschwierigkeiten konnten am ersten Abend bei einem gemeinsamen Spaziergang durch das Städtchen abgebaut werden. In den nächsten Tagen folgten unterschiedliche Aktivitäten, bei denen sich Schüler und Lehrer immer wieder austauschten.

Für die Ausflüge nutzten beide Gruppen gemeinsame Busse. Bei einem geführten Rundgang in der KZ-Gedenkstätte Dachau stand im Zentrum das Schicksal der Häftlinge. Anhand des exemplarischen »Weges der Häftlinge« wurden deren Weg ins Lager, ihr Leben im Lager, ihr Weg in den Tod oder in die Befreiung durch Berichte, Zeichnungen, Biographien und dem authentischen Ort eindrücklich vermittelt. Die vor der Fahrt in Französisch und Deutsch erarbeiteten Stadtführer dienten beim Besuch der Münchner Innenstadt als gute Informationsquelle. Die Instrumentalisierung des Sports durch die Nationalsozialisten, die hinter der sportlichen Kulisse vorangetriebene Militarisierung und Aufrüstung lernten beide Gruppen in der Dauerausstellung »Die Kehrseite der Medaille« – IV.

Olympische Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen, 1936« anhand von Originalmaterialien wie Film, Plakaten und Briefen im ehemaligen und heutigen Olympia-Skistadion kennen. Die anschließende Wanderung durch die 700 Meter lange Partnachklamm mit ihren in den Felsen gesprengten Stollen und Durchgängen beeindruckte aufgrund der sagenhaften Naturkulisse. Immer wieder wurden »Selfies« gemacht. Am Ende des Aufstiegs lockte das tiefer gelegene Flussbett, und die gesamte Gruppe tummelte sich mit viel Freude an der Partnach. Von der Jugendherberge ging es per Fuß zum ab 1869 für den bayerischen König Ludwig II. als idealisierte Vor­stellung einer Ritterburg aus der Zeit des Mittelalters errichteten Märchenschloss Neuschwanstein (Foto). Der kürzeste und steilste Weg führte zum Eingangsplateau vor dem Schloss.

Vor beeindruckender Kulisse wurde ein Gruppenfoto gemacht; die freischwebende und transparente Aussichtsplattform hat die gesamte Gruppe gut getragen. Eine Besichtigung der Schloss­innenräume schloss sich an, ebenso eine Begehung der filigranen, in 90 Metern über der Pöllatschlucht verlaufenden Marienbrücke mit ihren teilweise durchbiegenden Holzdielen. Der Rückweg ins Tal enthielt ­unerwartet Steigungen, die gesamte Gruppe meisterte die sportlichen Anforderungen bravourös, und am Ende sind rund 21 Kilometer zurückgelegt worden. Ein Filmabend wurde spontan durch einen von allen Schülern gemeinsam organisierten Tanzabend ersetzt. Der Herbergsvater räumte den Musikkeller frei, Technik, Musik und Knabbereien wurden organisiert. Während der gesamten Woche lernten sich die Schüler kennen und tauschten sich zu den unterschiedlichsten ­hemen aus.

Bei sportlichen Aktivitäten wie Fußball oder Tischtennis, beim Tanzabend und bei den Wanderungen und Besichtigungen wurden Kontakte geschlossen, je nach Sprachkenntnissen in Deutsch oder ­Französisch oder einfach »mit den Händen«. Nach einer ereignisreichen Woche können nun die bereits vor der Reise begonnenen und während der Fahrt­ ­entstandenen Kontakte vertieft und weitergeführt werden.oh

Dassel

Hegering IV sammelt Müll