Paul-Gerhardt-Schüler waren bei Vereinten Nationen

Am Planspiel »Model United Nations Conference nehmen Zehnt- und Elfklässler teil / Hohes Diskussionsniveau

»It’s a man’s world?« lautete das Thema der diesjährigen Model United Nations Conference (MUN) in Göttingen. Sechs Schüler der Paul-Gerhardt-Schule Dassel haben daran teilgenommen. Die PGS, der Förderverein der Schule und der schuleigene Lernfonds unterstützten die Teilnahme finanziell.

Dassel. Die Georg-August-Universität Göttingen und die Model United Nations Society Göttingen organisieren die unter der Schirmherrschaft von der Bundesabgeordneten Heidemarie-Wieczorek-Zeul stehende Veranstaltung. »MUN«-erfahrene Studenten moderieren die Debatten und organisieren das Planspiel.

Vier Tage lang debattierten die etwa 60 Teilnehmer über das Thema Geschlechtergleichheit und Maßnahmen dafür. Jeder vertrat dabei die Delegation eines Landes. Die gesamte Debatte wurde auf Englisch geführt.
Clarissa Auer, Mitglied der PGS-Schülervertretung, organisierte die Teilnahme der Schüler und bereitete mit ihnen die Eröffnungsreden vor. Die sechs Delegierten setzten sich mit den politischen Haltungen der zu vertretenden Länder auseinander und erforschten deren Kultur, um für die Diskussionen gewappnet zu sein. Die PGS-Lehrer Herr Sassin (SV) und Herr Liebig leisteten dabei Unterstützung.

Franziska Heise und Cindy Schlote vertraten im »Economic and Social Council« Namibia und Gabun. Sie debattierten über Geschlechtergleichheit, Bildung von Frauen und die Stellung der Frau auf dem internationalen Arbeitsmarkt. Die Entwicklungsländer forderten von den Industriestaaten hohe finanzielle Unterstützung für bessere Bildung für Frauen.
In der »African Union« diskutierten Marius Schuchart und Marvin Weber stellvertretend für Südafrika und Gabun. In diesem Komitee ging es um traditionelle Initiationsriten, Genitalverstümmelung bei Frauen und Kinderprostitution.
Der »Security Council« widmete sich einer fiktiven Krise: Der Konflikt zwischen Marokko und der Befreiungsfront POLISARIO in Westsahara flammte erneut auf. Zusätzlich erklärte Marokko Algerien den Krieg. Der Sicherheitsrat musste schnellstens eine Resolution verfassen, um für Frieden zu sorgen und Krieg zu verhindern. Luisa Meyer und Robert Worm, die Delegierten von Gabun und Südafrika, beteiligten sich an der Debatte. Immer wieder gab es Neuigkeiten vom Krisenteam der GöMUN, die über den aktuellen Konflikt informierten.

Die Elft- und Zehntklässler der PGS waren anfangs überrascht von dem inhaltlich und sprachlich hohen Niveau der Diskussionen – schließlich handelte es sich bei dem Großteil der Teilnehmer um Studenten. Doch sowohl an das Business-Englisch als auch an den komplizierten Ablauf der Debatten gewöhnten sie sich sehr schnell. Bis eine Resolution endgültig verabschiedet werden konnte, fanden viele Verhandlungen, Reden und hitzige Diskussionen statt. Oft war es nicht einfach, den diplomatischen Drahtseilakt zwischen wirtschaftlichen Interessen und der politischen Position zu meistern. Dazu kam, dass die Haltung, die das Land vertritt, selten mit der persönlichen übereinstimmte. Daher auch die Regelung, nie das Wort »Ich« zu verwenden, sondern von sich nur mit »the delegate of …« oder »the delegation of …« zu reden.

Letztendlich schafften es alle drei Komitees, eine Resolution zu verabschieden. Planspiele wie dieses finden an vielen deutschen Universitäten meist einmal im Jahr statt. Die Paul-Gerhardt-Schule will hier am Ball bleiben, zumal GöMUN einen hervorragenden außerschulischen Lernort bietet. Doch auch das ausgezeichnete Feedback bezüglich der PGS-Schüler, das Chairwoman Tjalke Weber dem SV-Lehrer Sassin während der Veranstaltung gab, wird die PGS und ihre Schülervertretung motivieren in Zukunft öfter an dieser Veranstaltung teilzunehmen.oh

Dassel

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