Pepe brennt, und Karneval endet

Hilwartshäuser Umzug: Viele wunderbare Ideen, begeisterte Zuschauer

Bekannt aus dem Fernsehen, mit einem Augenzwinkern nachgespielt: Die Trucker-Babes reisten mit einem pinkfarbenen Laster an, und alle hatten Tattoo-Ärmel aufgezogen.

Hilwartshausen. Pepe hieß der Strohmann der soeben beendeten Session des Hilwartshäuser Karnevals, und sein Sinnspruch war, dass man nicht die Asche bewahren, sondern die Glut am Brennen halten sollte – ein gutes Motto für den Karneval, der auf sein 200-jähriges Bestehen im Dorf zurückblicken kann. Absolut top, modern und im Zeitgeist waren dabei die Wagen und Fußgruppen, die den großen und bunten Umzug gestalteten, bejubelt von unzähligen Zuschauern.

Nachdem die Nachbarn in Lauenberg am vergangenen Sonntag so unter dem Wetter leiden mussten, standen die Hilwartshäuser mit ihrem Umzug nun auf der Sonnenseite, zwar in Verbindung mit eiskaltem Wind, aber man konnte sich ja warm schunkeln.

Elferrat, Vertreter des niedersächsischen Karnevals und Gardemädchen führten den Zug an, der eine ausgedehnte Runde durch den Ort drehte.

Quietschbunt wie die »Ahoi Brause«, ihr Thema, waren die »Kabelbinder«. Von griechischem Wein schwärmten die »Gipfelstürmer« mit ihrem Motivwagen – unter einem Säulenpavillon hatte jemand schon ein bisschen viel gebechert. In die Flower-Power-Zeit mit wild gemusterten Schlaghosen und Peace-Zeichen entführten die »Hippies«. Ein echter Hingucker waren die »Pappenheimer«, sowohl mit ihrem pinkfarbenen Truck als auch mit ihren Trucker-Babes-Kostümen inklusive pinken Latzhosen und Tattoo-Ärmeln. In die traumhafte Welt von Peter Pan wurden die Zuschauer mit einem großen Schiff, der »Jolly Roger«, Piraten und mehreren Peter-Pan-Doubles entführt.

Zum Staunen brachten die »Problemlosen« die Zuschauer mit ihrem »Steampunk«, einer schwarz-roten Lok mit Stierkopf und echtem Dampfausstoß – ein wahres Meisterwerk des Wagenbaus, unterstützt durch die stimmigen Kostüme dieses Genres. Die »Jägermeister«-Gruppe hatte mit einer sich drehenden Öllampe und einem fliegenden Teppich die Welt von Aladin aufgebaut, und um die Umwelt ging es den »Kümmerlingen«: »Rettet die Bienen«, so ihr Appell, unterstützt von einer XXL-Biene aus Papierblüten und einer bienenstarken Fußgruppe. Appetit auf Fritten, Burger und Milch-shake, serviert im American Diner beziehungsweise auf einem großen Wagen, machten die »Hinterwäldler« – ein leckeres Angebot. Als Raupe gestartet, als wunderschöner Schmetterling den Umzug beendet: Die Geschichte von der Raupe Nimmersatt haben die »Einfallslosen« mit ihrem Wagen und ihren Kostümen geradezu gespielt. Das Spiel stand auch bei den »Übriggebliebenen« im Mittelpunkt: Sie hatten einen Wagen als großes Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel dekoriert und sich selbst als die Spielfiguren in den klassischen Farben kostümiert. Ein Einachser der Karnevalsfreunde bildete den Schlusspunkt.

In den Zug reihten sich auch wieder zahlreiche Gäste befreundeter Karnevalsvereine, und der Einbecker Bierbrunnen schenkte eifrig Becher um Becher aus.

Höhe- und Schlusspunkt des Umzugs war das Verbrennen der Symbolfigur des Hilwartshäuser Karnevals, des Strohmanns. Als Pepe ist er diesmal im Zug mitgefahren, seines Schicksals bereits sicher. Witwe, Pastor und Witwentröster folgten, und sie schluchzten auch angemessen als der Pastor Heiden und Frommen für den Besuch der Feier dankte. Der Strohmann mache keinem Prinzenpaar Platz, betonte er: »Wir ändern das nicht.« Und er rief dazu auf, sich ein letztes Mal vor dem Fürsten des Humors zu verbeugen, bevor dieser, nach Dankesworten des Präsidenten Axel Freckmann, in Flammen aufging, womit die Karnevalszeit endgültig endete.

Dassel

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