PG-Schüler treten im Deutschen Theater auf

Projekt »Schule: Kultur!« | Thema »Kindheit in der NS-Zeit« | Zeitzeugen gesucht für Interviews

Dassel. Kunst und Kultur werden in Niedersachsen stärker im Alltag der Kinder und Jugendlichen in den allgemein bildenden Schulen verankert. Zusammen mit der Stiftung Mercator haben das Niedersächsische Kultusministerium und das Ministerium für Wissenschaft und Kultur das Projekt »Schule: Kultur!« initiiert. Ziel dieses Vorhabens ist es, Schüler aller Jahrgänge für kulturelle Aktivitäten und kreatives Schaffen zu begeistern. Zunächst 40 Projektschulen werden durch das Land und die Stiftung Mercator gefördert und arbeiten mit Kultureinrichtungen zusammen.

Schulen und kulturelle Partner bauen dabei gemeinsam ein fächerübergreifendes kulturelles Bildungsangebot auf. Eine der ausgewählten Schulen ist die Dasseler Paul-Gerhardt-Schule (PGS). Bei dem Projekt soll Kultur in den Unterricht aller Fächer hineinwirken, damit sich ein fächerübergreifendes kulturelles Bildungsangebot entfalten kann, das langfristig die Schulqualität verbessert. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Theater Göttingen wird die Klasse 5c (Darstellendes Spiel) ein Bühnenstück entwickeln und ab 11. Februar in Göttingen aufführen.

Thema ist die »Kindheit in der NS-Zeit«. Die Schüler erfahren über Interviews mit Zeitzeugen, wie es sich angefühlt hat, zwischen 1933 und 1939 als Jugendlicher gelebt zu haben. Grundlage sind Interviews: Bisher haben sich 13 Zeitzeugen gefunden, die bereit dazu sind. Weitere Zeitzeugen, die aus ihrer Jugendzeit in den 1930er Jahren berichten, werden gesucht, gerne können sie sich melden bei der Theaterpädagogin Ga - briele Michel-Frei, Telefon 05551/496948, E-Mail theaterpädagogik@dt-goettingen.de. Das Theaterstück, das zusammen mit Schauspielern, Dramaturgin Sonja Bachmann und Regisseur Gernot Grünewald entwickelt wird, basiert auf diesen Interviews. Dabei geht es nicht darum, »historisch Korrektes« auf die Bühne zu bringen, vielmehr werden die Geschichten mit Fakten verwebt. Die offene Herangehensweise wird sicherlich dazu beitragen, »dass ein großer Kuchen gebacken wird, an dem viele teilhaben können«, so die Theaterpädagogin. Bei der Entwicklung des Stücks sollen »viele Sachen ausprobiert« werden, berichtet die Theaterpädagogin weiter. Die Schüler werden begleitet, machen mit Schauspielern spielpraktische Übungen, sind zum Besuch im Deutschen Theater eingeladen. Im nächsten Jahr stehen zweiwöchige Proben an, dabei werden weitere Schauspieler und Schüler in Göttingen einbezogen. Schon jetzt freuen sich die Schüler der 5c, wenn die »Profis« aus Göttingen in den Unterricht kommen und ihnen »neue Spiele« beibringen. Auch die Interviews mit den Zeitzeugen sind für sie eine neue Erfahrung – die Jugend in den 1930er Jahren weicht von ihrer Lebenswirklichkeit ab, hat sie »beeindruckt«.

Die 5c freut sich, einen Blick hinter die Theaterkulissen werfen zu können. Die Schüler fürchten sich aber auch ein bisschen vor dem Auftritt, haben Angst, den Text zu vergessen, verraten sie. Lampenfieber aber gehört für alle dazu. Das Projekt »angezettelt« hat die stellvertretende Schulleiterin Monika Fahrenbach. Unterstützt wird sie von Kulturkoordinatorin Ulla Feiste,p der stellvertretenden Kulturkoordinatorin Uta Möllers und den Klassenlehrerinnen der 5c, Cornelia Ehling und Dr. Kerstin Kähling.

Auf Seiten des Deutschen Theaters Göttingen arbeiten mit Sonja Bachmann, Dramaturgin, Gabriele Michel-Frei, Theaterpädagogin, Schauspieler wie Benjamin Krüger und Regisseur Gernot Grünewald. Angelegt ist das Projekt auf zwei Jahre. Ab 11. Februar 2017 zeigen die Dasseler Schüler der Paul-Gerhardt-Schule Dassel ihr Stück dann im DT 2 Göttingen – auf einer richtigen Bühne, ganz nah an den rund 80 Zuschauern pro Vorstellung.sts

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