PGS Dassel erweitert die Brutkolonie

Weitere Nistkästen an der Paul-Gerhardt-Schule angebracht | NABU freut sich über schwalbenfreundliche Häuser

Der Mauersegler hat sich in Städten und Dörfern als ein echter Kulturfolger angesiedelt, wo er unter den Dächern von Altbauten, aber auch in anderen Gebäudenischen wie altem Gemäuer, geeignete Wohnstuben findet. Dank dieser Anpassungs­fähigkeit konnte sich der rasante Flieger in der Vergangenheit zunächst gut vermehren. Viele Nistplätze gehen heute jedoch durch Gebäude­sanierungen verloren. Die Folge ist, dass der ­Mauersegler nun bereits auf die Vorwarnliste der Roten Liste gefährdeter Brutvögel gesetzt werden musste.

Dassel. Um diesem Trend entgegen zu steuern, wurde jetzt in der Paul-Gerhardt-Schule die bestehende Brutkolonie durch geeignete Nistkästen erweitert. Dazu war »schweres Gerät« der Firma Scha-Pa aus Markoldendorf nötig, denn der Mauersegler brütet gern an sehr hohen Gebäuden. Die Nistkästen mit der Leiter zu montieren ist daher unmöglich, so Henning Schaper.

Zuvor hatten Schüler der Natur pur AG einen Nistkasten mit fünf Brutmöglichkeiten aus Holz angefertigt. Mit einer Gesamtlänge von 1,80 Metern hat dieser Nistkasten schon ein beachtliches Erscheinungsbild an der Fassade des Hauptgebäudes der Dasseler Schule und stärkt den Charakter der Schule als Umweltschule in Europa.
Der Mauersegler (Apus apus) gehört zur Familie der Eigentlichen Segler (Apodidae), zu der in Deutschland lediglich eine weitere Art zählt: der Alpensegler, der nur in der Gegend von Freiburg im Breisgau brütet.
Der Name »Mauersegler« ist auf dessen Verhalten, an den Mauern entlang zu segeln, zurückzuführen. Früher wurde er deshalb auch Turmschwalbe genannt. Der wissenschaftliche Name »Apus apus« leitet sich von dem griechischen Wort für »fußlos« ab und ist ein Hinweis auf die kurzen, kaum erkennbaren Stummelfüße des Mauerseglers. Segler zählen nicht zu den Singvögeln, sondern bilden eine eigene Ordnung innerhalb der Vogelwelt. Mit ihren durchdringenden »sriih-sriih«-Rufen kündigen Mauersegler für viele Menschen in der Stadt den Sommer an.

Als Projektpartner arbeitet die Paul-Gerhardt-Schule eng mit dem NABU zusammen. In diesem Jahr zeichnet der NABU Hauseigentümer in Niedersachsen aus, die an oder in ihrem Gebäude Schwalbennester oder Mauerseglernester haben, mit einer Urkunde und einer dekorativen Plakette als »Schwalbenfreundliches Haus« aus. Diese Hausbesitzer geben ein Beispiel dafür, dass das Leben von Mensch, Schwalbe und Mauersegler unter einem Dach möglich ist. Zwar ist die Beseitigung von Schwalbennestern gesetzlich verboten, dennoch schlagen immer noch Menschen die Nester von den Hauswänden ab, aus Angst vor Verschmutzung. Oder die modernen Fassaden sind so beschaffen, dass gar kein Nestbau mehr daran möglich ist.

Deshalb möchten der NABU schwalbenfreundliche Häuser in Niedersachsen besonders herausstellen, denn sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz.

»Schwalben und Mauersegler sind Kulturfolger, sie sind darauf angewiesen, dass sie von den Menschen in ihrer direkten Umgebung toleriert werden«, betont Karl-Eduard Schütz vom NABU Dassel-Einbeck. Er freut sich dass es an der PG immer wieder Aktionen zum Artenschutz gibt.oh

Dassel

Hegering IV sammelt Müll