Schüler aus den USA meinen: Dassel ist märchenhaft

Dassel. Dassel sei märchenhaft, das stellte eine Schülerin aus Lawrenceville in New Jersey, USA, fest. Mit ihren Mitschülern von der katholischen Privatschule ist sie zurzeit zu Gast bei Familien von Schülern der Paul-Gerhardt-Schule. Im Rahmen den german-american-Partnerships lernen zwölf Schüler des neunten bis zwölften Jahrgangs hier die deutsche Lebensart kennen.

Ein Gegenbesuch ist für das kommende Jahr vorgesehen, erklärte Lehrerin Ute Beischall. In den drei Wochen wurde das Grenzlandmuseum Teistungen besucht, ebenso das KZ Mittelbau-Dora, der Harz wurde erkundet, und vier Tage lang wurde die Hauptstadt Berlin erlebt. Es gab Zeit in den Familien, und natürlich wurden auch gemeinsam die Spiele der Fußball-EM verfolgt. Vor der Abreise am 9. Juli war auch ein Empfang beim Dasseler Bürgermeister Gerhard Melching im Rathaus eingeplant. Der Bürgermeister stellte die ländlich strukturierte Kleinstadt mit 16 Ortsteilen vor.

Im frühen Mittelalter war Dassel ein bedeutender Ort, mittlerweile aber habe man Arbeitsplatzverluste und Bevölkerungsabwanderungen zu verzeichnen. Gearbeitet werde noch in der Papier- und Holzverarbeitung, in der Eisengießerei oder der Verpackungsindustrie. Der Bürgermeister diskutierte mit den Schüler die Finanzkrise, und es interessierte ihn, wie es den Jugendlichen hier gefällt. So berichtete eine Schülerin von einem »Kulturschock« – körperliche Nähe bei Begrüßungen sei hier doch weiter verbreitet als in den USA.

In der Schule gehe es entspannter zu, in den Familien habe man Zeit füreinander, stellten die Schüler fest, was sich auch in den Essgewohnheiten zeige. Alles sei sehr ordentlich und gepflegt, es liege wenig Abfall herum, und überhaupt sei die Landschaft sehr schön. Dass die Region sich durchaus für einen späteren Besuch oder für Touristen anbiete, bescheinigten die Schüler dem Bürgermeister.sts

Dassel

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