Schüler der Paul-Gerhardt-Schule Dassel absolvieren Diakonie-Praktikum im Wald

Dassel. Rebekka Kahnert, Jasper Schnepel und Sebastian Lempa von der Paul-Gerhardt-Schule waren für einige Tage im Forstamt Dassel beschäftigt, um ein Diakoniepraktikum zu absolvieren. Für 25 Stunden  lag ihr Arbeitsplatz im Revier Hilwartshausen.  Während dieser Zeit wurden sie vom Revierleiter Jörg Becker (links) und Forstwirt Karsten Kügler (rechts) betreut.

Ungewöhnlich war der Arbeitsplatz Wald für die Praktikanten, ungewöhnlich die frühe Arbeitsbeginn um 7 Uhr und ungewöhnlich die Ableistung des Praktikums, während andere Ferien hatten. Unter der Anleitung von Kügler ­wurden im Bereich des Riepenbachtales 50 Berg­ahorn- und 25 Wildkirschenbäume gepflanzt und geschützt. Weiter wurden im Verlauf des Riepenbaches kleine Fichten aus Naturverjüngung entfernt, um für die natürliche Laubholzverjüngung Platz zu schaffen. An der dritten Arbeitsstelle, dem Bereich der früheren Grasborner Kirche, wurden 15 Eichen, 25 Wildkirschen, drei Eschen und ein Bergahorn in die Erde gebracht. Die Bäumchen wurden mit einzelnen Drahthosen gegen Wildverbiss geschützt. Auf einem Gedenkstein ist die Inschrift »Hier stand einst das Dorf Grasborn - zerstört - verbrannt - vernichtet durch den Krieg 1618 bis 1648« zu lesen.

Direkt an der Waldstraßenkreuzung weist ein weiterer Stein auf einen kleinen Pfad zum Dorfstandort hin. Jörg Becker freute sich über die neue Gestaltung und Wiederbelebung des Traditionsstandortes im Wald. Im Herbst wurden bereits Freistellungsarbeiten geleistet, damit die ehemalige Dorfstelle nicht vom Wald überwachsen wird. Die Wüstung Grasborn liegt rund acht Kilometer nordöstlich von Uslar auf einer Höhe von über 400 Metern. Von Wissenschaftlern wird die Entstehung des Dorfes auf Grund von Keramikfunden in das Spätmittelalter datiert. Auch die Stellung der Kirche und der Namensteil »Born« lassen darauf schließen.

Aufgrund einer alten Geschichtskarte des Sollings wurden in der Gegend im elften bis 13. Jahrhundert Siedlungen gebildet, die aber in einer Wüstungsphase ab dem 13. Jahrhundert wieder aufgegeben wurden. Auch während der Siedlungsphase wird von einer Waldbestockung der Gegend ausgegangen; Ackerbau wurde hingegen ausgeschlossen. Born deutet auf eine Quelle hin und auf von Nässe geprägte Standorte. In der Nähe liegt der Naturwald »Grasborner Bruch«, der sich als Urwald ohne weitere Eingriffe entwickeln soll. Dieser Naturwald  wächst auf einem Sonderstandort mit einer Erlen-Eichen-Buchen-Bestockung. Nebenbei erfuhren die Praktikanten noch viele andere Dinge über den Wald. Bei traumhaftem Wetter hat der Einsatz trotz Ferienzeit allen auch Spaß gemacht.   
hst

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