Schüler stellen fantastische Bilder in der »Paula« aus

Zugang zur Ideenwelt von Jugendlichen / Variationsbreite in 160 Bildern von 70 jungen Künstlern / Führung am 4. April ab 18 Uhr

Fantastische Bilder stellen Schüler der Paul-Gerhardt-Schule zurzeit in der »Paula« auf dem PGS-Gelände aus. 160 Werke von fast 70 jungen Künstlern sind hier zu sehen – alle stehen unter dem Motto »Kunst – Mensch«. Interessierte sind eingeladen, sich die Ausstellung in Begleitung der jungen Künstler am 4. April ab 18 Uhr anzusehen.

Dassel. Bei der Vernissage freute sich Schulleiter Gerhard Wittkugel über die »handwerklich gut gemachten Bilder«, die »ästhetisch einladend« seien. Es sei schön, dass die Schüler im Kunstunterricht Hände, Augen und Herz im Kunstunterricht nutzten, und dafür dankte er den Kunstlehrern.

Kunsthistorikerin Ulla Feiste führte in die Ausstellung ein, zu sehen sind Bilder, die das Motiv »Mensch« in vielfältiger Weise zeigen. Das »Paulinum«, stellte sie fest, sei ein geeigneter Platz für die »Bildende Kunst«. Bisher haben Schüler im Dasseler Rathaus, der Martinskirche in Markoldendorf, einer Einbecker Arztpraxis und in der Dasseler Laurentius-Kirche ausgestellt. Auch waren PGSler beim landesweiten Wettbewerb »Jugend gestaltet« erfolgreich und haben deshalb in Celle und Salzgitter ausgestellt.  Diese umfangreiche Ausstellung aber sei etwas ganz Besonderes. Umso mehr freue sich die Fachschaft Kunst, das »Paulinum« nutzen zu dürfen.

Mehr als 160 Bilder in 48 Rahmen von rund 70 Schülern werden gezeigt und bilden dabei einen Querschnitt durch den Kunstunterricht der letzten Monate und alle Jahrgangsstufen – mit Ausnahme des achten Jahrgangs. Einige Arbeiten sind im zweistündigen Unterricht entstanden, andere im künstlerisch-musischen Profil mit fünf Wochenstunden. Diese Altersspanne und entsprechend die künstlerischen und tech­nischen Fähigkeiten und Fertigkeiten  seien in den Arbeiten präsent, erläuterte Feiste. »Gerade diese Spannbreite über alle Klassenstufen hinweg macht eine jahrgangsübergreifende Aus­stellung aus.« Die gewählte Hängung nach inhaltlichen Verbindungen zu einzelnen Gruppierungen zusammengefasst, lässt dem Betrachter Spielraum, eigene rote Fäden zu sehen. Dem Betrachter erschließen sich unterschiedliche Zugänge zu den Ideenwelten der Jugendlichen. »Diese Variationsbreite macht die Ausstellung so spannend und anregend.«

Zu sehen seien keine »einfallslosen Pflicht-übungen«, sondern Werke mit Hingabe, Engagement und Einsatzbereitschaft. Die gegebenen Impulse hätten bei den Schülern Kreativität entstehen lassen, sie hätten sich über einen längeren Zeitraum, teilweise ringend mit dem Thema, auseinandergesetzt. Ideen wurden entwickelt und verworfen. Bilder entstünden nicht aus dem Nichts, sondern seien »harte Arbeit«. Denn eine künstlerische Arbeit bedürfe einer guten Planung und Vorbereitung. In einigen Bildern sieht man den Mut des Andersseins. Gewagte Bildkompositionen, überraschende Motive oder die Kombination ungewöhnlicher Techniken finden sich in manchen der ausgestellten Bilder. »Fast ahnt man da heranwachsende Künstlerpersönlichkeiten«, meinte Feiste.
Die abwechslungsreiche Vielfalt der Tech­niken lasse den Betrachter staunen: Gesichter und Gliederpuppen aus Bleistiftzeichnungen, Bildcollagen aus Zeitschriftenmaterialien, Acryl­bilder auf Leinwand, gedruckte Bilder, Rötelzeichnungen, Arbeiten mit Wasserfarbe, Kreidezeichnungen, Menschenbilder aus Papier gerissen, Fotografien von Skulpturen aus Alltagsmaterial oder Plakatentwürfe. Alle Werke können dem Thema »Mensch« zugeordnet ­werden – ein Thema, das in der Kunst großen Stellenwert hat. Man sieht Bilder von Menschen, aber auch Menschenbilder. »In manchen Bildern wird dem Wesen des Menschen nach­gespürt, andere beschäftigen sich eher mit der abbildenden Funktion.«

 Das Kunstwerk sei nicht einfach ein Ding, es werde zur Mitteilung, zum Statement. So entdecke man in der Ausstellung Bilder, in den das Ordnungsschema in Frage gestellt wird, Bilder, die dem Betrachter eine Projektionsfläche für eigene Interpretationen geben, Bilder, die sich an bekannte Werke anlehnen, Bilder, die mit der Erfahrungswelt spielen. Manches ausgestellte Bild mahne, die Offenheit und Toleranz aufzubringen, das eigene Menschenbild nicht als das einzig gültige anzunehmen. »Wir, die besser­wisserischen Erwachsenen haben Anlass, über unseren eigenen Wirklichkeitssinn nachzudenken«, so Feiste. Auch heute brauche man Bilder, um sich ein Bild von der Welt machen zu können. »Lassen Sie uns Schauende sein.«

Für Musik sorgten bei der Vernissage Jan Stahlmann und Marie Lindner. Der Dank der Aussteller gilt den Hausmeistern, dem Schul­assistenten und den Schulsekretärinnen.sts

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