Schulschafe an der PGS sind wieder da

Dassel. Seit letzter Woche grasen die Leineschafe von Schäfer Werner Borgelt aus Uslar-Verliehausen genüsslich auf dem Gelände der Paul-Gerhardt-Schule. Zwei Muttertiere mit je zwei Lämmern fühlen sich sichtlich wohl in der Obhut der Schüler. Betreut werden die Schafe in der großen Pause durch Kinder der Jahrgangsstufen 5 und 6. Der Allgemeinzustand, das Futter und das Trinkwasser müssen kontrolliert werden. Auch das Gehege wird auf Verletzungsgefahren und Ausbruchmöglichkeiten von den Nachwuchsschäfern untersucht.

Natürlich gibt es auch eine Menge Streicheleinheiten für die wolligen Vierbeiner. So gab der naturbegeisterte Waldpädagoge Olaf Hettling beim Empfang der Tiere erste Informationen über die Eigenschaften, die verschiedenen Rassen und über die Art der Nahrungsaufnahme. Da sie marschfreudig, leichtlammig und besonders widerstandfähig seien, wurden die Leineschafe früher für die Woll-, Fleisch- und Milchproduktion gehalten. Heute haben sie eine neue Aufgabe, meistens werden sie, wie auch an der Paul-Gerhardt-Schule, als Landschaftspfleger eingesetzt.

Die Zahlen dieser Schafsrasse seien rückläufig. Aus diesem Grund sei das Leineschaf, dessen Ursprungsgebiete das Leinebergland und das Eichsfeld sind, von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen zur »Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres 2013« erklärt worden. »Das Gebiss der Schafe«, so Hettling, »ist ganz und gar der Nahrungsaufnahme angepasst. Anstelle der Schneidezähne im Oberkiefer haben die Tiere eine derbe Hornplatte mit knorpeliger Kante. Mit der sehr beweglichen Oberlippe holen sie die Pflanzen heran, klemmen sie zwischen Gaumenplatte und den unteren Schneidezähnen fest und rupfen oder knappern sie dann ab.

Die Schafe besitzen im Unterkiefer nur acht Zähne.« Von der Wolle zum Faden sind es einige Arbeitsschritte, davon konnten sich die Schüler der Paul-Gerhardt-Schule selbst überzeugen. Wie wird aus Rohwolle eigentlich ein Pullover? Als erstes muss die Rohwolle gereinigt werden. Danach wird die Wolle kardiert und anschließend gesponnen. Das ist ein nicht alltäglicher Tagesablauf im gut strukturierten Schulalltag.oh

Dassel

Hegering IV sammelt Müll