Markoldendorf/Dassel. Im September werden die Kommunalparlamente gewählt, und so langsam beginnt der Wahlkampf. Der Dasseler Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen hatte in diesem Zusammenhang zu einen Bürgerbrunch in den »Beverkeller« in Mark­oldendorf eingeladen. Dabei stellten sich die Kandidaten für Markoldendorf und Dassel vor, und Marion Schole nutzte die Gelegenheit, den grünen Wertekanon vorzustellen.

Zunächst Thema war das »Erstarken des Rechtspopulismus«. Dabei ging Schole vor allem auf die 20 bis 30 Prozent der Bürger ein, die rechtspopulistische Parteien wählen. Diese Wähler würden sich damit einen »illiberalen, autoritären, rassistischen und frauendiskriminierenden Wertekanon« zu eigen machen, der den Werten einer offenen Gesellschaft, wie die Grünen sie vertreten, entgegenstehe. Schole forderte, den Ursachen des rechtspopulistischen Votums auf den Grund zu gehen und zu diskutieren.

Ein Großteil der rechtspopulistischen Wähler seien abstiegsbedrohte Menschen, meinte sie. Diese Menschen hätten keine Hoffnung mehr auf ein anständiges Leben. »Unser wirtschaftliches und politisches System produziert einen sozialen und kulturellen Ausschluss von Menschen« und versage bei wesentlichen Dingen wie Gleichheit und soziale Gerechtigkeit. Es handele sich also um »strukturelles Systemversagen«.

Das alte System sei an seine Grenzen gestoßen, nicht nur angesichts der sozialen Exklusion oder der ökologischen Verwüstung. Eine Politik der sozialen Gerechtigkeit könne nur noch gemeinsam mit Ressourcenschonung, dem Schutz der Biodiversität, der atomaren Abrüstung und der Abkehr von der fossilen Energieproduktion umgesetzt werden.

Das alles hänge mit lokalen Themen zusammen, so die Grüne. Beispiele seien die Aschedeponie bei Wangelnstedt und die Novellierung des Erneuerbaren Energiegesetzes, mit der weiterhin Kohlekraftwerke gefördert werden sollen. Auch der Schutz der Störche hänge mit einem respektvollen Miteinander zusammen. Die Gefährdung der kommunalen Wasserversorgung, das Freihandelsabkommen TTIP, die Industrialisierung der Landwirtschaft – es gebe Alternativen.  Dafür haben die Grünen ihren Wertekanon: Das Arbeiten an einer demokratisch egalitären, sozial ausgewogenen, liberalen und offenen Gesellschaft mit flachen Hierarchien, in die alle Menschen einbezogen sein.

Gespendet wurde beim Bürgerbrunch für den interkulturellen Garten in Markoldendorf.sts