Sternsinger helfen Kindern in Malawi

Gottesdienst in St. Michael mit 120 Sternsingern | Segen für das Dasseler Rathaus

Mit einem Gottesdienst in St. Michael wurden die Dasseler Stern­singer am vergangenen Wochenende ausgesandt, um den Segen in die Häuser in Dassel, Relliehausen, Hilwarts­hausen, Lauenberg, Mackensen, Eilensen, Ellensen und Krimmensen zu bringen.

Dassel. 120 ­Kinder und Jugendliche schrieben die Jahreszahl und »C + M + B«, also »Christus mansionem ­benedicat« (lateinisch: Christus segne dieses Haus), an die jeweiligen Haustüren: Sie ­sammelten Geld für die Flüchtlingskinder in Malawi.

Im Gottesdienst, den Pastor Martin Possner und Pfarrer Ewald Marschler gemeinsam in St. Michael hielten, ging es um das Thema der Sternsinger-Aktion »Hoffnung für Flüchtlingskinder in Malawi und weltweit«. In der vorgetragenen Fluchtgeschichte kamen nicht nur die drei Weisen mit Gold, Weihrauch und Myrrhe zu Jesus, sondern auch eine Frau mit ihrer Tochter. Die beiden sind auf der Flucht, haben alles verloren und suchen Hilfe. Alles, was ihnen geblieben ist, ist ein Schlüssel, der sie an ihr Heim erinnert. Sie schenken ihn dem Jesuskind, worüber sich Maria freut, denn in ihm steckt Leben und Hoffnung auf ein Zuhause, auf gewohnte Umgebung und Heimat. Als darauf auch der neu geborene Jesus mit seinen Eltern vor König Herodes nach Ägypten flüchten muss, schenken Maria und Josef der Frau und der Tochter die Gaben der Sterndeuter, um ihnen ein neues Leben zu ermöglichen, damit die Reise ins Ungewisse endet.

Auf einer Flucht könne man nur das Notwendigste einpacken, so Pfarrer Marschler, nicht das Handy oder den Computer, sondern nur Kleidung, einen Schlüssel als Erinnerung, Essen oder Trinken – und manchmal nicht mal das. Flucht und Vertreibung hätten auch viele Großeltern der Sternsinger-Kinder erlebt, die vor 70 Jahren nach dem Krieg in die Region gekommen seien. Wer vertrieben werde, der sei nicht auf einer idyllischen Reise, sondern dem sei die Hoffnung genommen. Er wisse nicht, wie und wo er eine neue Heimat, ein Leben und ein Zuhause finde.

Mit der Sternsinger-Aktion werde an die Kinder gedacht, die alles verloren haben und nicht wissen, was ihnen die Zukunft bringt. Nur wenn sie Hilfe bekommen, können sie im Lager gut leben, eine Ausbildung absolvieren und die notwendige Versorgung erhalten.

Marschler mahnte, dass Europa keine geschlossene Festung sei, wie Lampedusa eindrücklich bewiesen habe. Weiter könne es ebenfalls nicht sein, dass viele Personen in Europa auf Kosten der Menschen in Asien, Afrika oder Lateinamerika lebten. Daher forderte er, dass jeder »sein Herz öffne«, um wieder Hoffnung zu wecken, auch für die Kinder in Malawi.

Das gesammelte Geld geht an Flüchtlings- und asylsuchende Kinder im Dzaleka-Flüchtlingslager in Lilongwe in Malawi, um ihnen eine bessere Schulbildung zu ermöglichen. Etwa 16.000 Flüchtlinge und Asylsuchende, die hauptsächlich aus Burundi, Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo stammen, leben in dem Lager. Um den Jungen und Mädchen eine Chance auf eine bessere Zukunft zu geben, will der »Jesuit Refugee Service« unter Leitung von Pater David Holdcroft SJ ihnen ein qualitatives Bildungsangebot ermöglichen. Zukünftig soll die Qualität der Schulbildung mit mehr Klassenräumen, neuen Lehrern, guten Schulbüchern sowie einer regelmäßigen Weiterbildung der Lehrer und Mitarbeiter weiter verbessert werden. 

Eine halbe Million Sternsinger sei bundesweit unterwegs, um Geld für Kinder auf der Flucht zu sammeln, »damit sie Hoffnung haben.« Dies sei ein bedeutsames Zeichen, wie Kinder und Jugendliche etwas bewegen können, so Marschler, was hoffentlich auch viele Erwachsene anstoße.

Den ersten Segen brachten die Dasseler Sternsinger in der Kirche St. Michael an, bevor sie sich auf den Weg zum Rathaus machten. Hier freute sich Bürgermeister Gerhard Melching über den Segen, den Mitarbeiter, Politiker und Kunden gut gebrauchen könnten, da häufig wichtige Entscheidungen anstehen. Er lobte die Sternsinger für ihr ­Engagement für Kinder in Malawi und dass sie sich – wie damals Jesus – für andere einsetzen. ­Weiter wünschte er sich, dass viele Bürger dem Beispiel folgen, um Bedürftigen wieder Hoffnung zu geben.mru

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