Viel Applaus für das Musical »Mensch Martin« in der Paul-Gerhardt-Schule
Dassel. Die Geschichte handelt von der zwölfjährigen Karo, die von ihren Mitschülern ausgegrenzt wird, weil sie sich teure Kleidung, Computer und ein IPad nicht leisten kann. Als dann auch noch eine Klassenfahrt nach Wittenberg mit anschließender Ausstellung zum Thema »Martin Luther« ansteht und Karos Mutter das Geld dafür kaum aufbringen kann, erfindet sie Geschichten und verstrickt sich immer tiefer in ein Geflecht aus Lügen und Angst. Karos Angst wird musikalisch in dem Lied »Wenn du allein bist« hörbar. Einige Schüler stellen die Angst dazu choreographisch dar.
Die Situation spitzt sich zu und scheint immer auswegloser, als die Mitschüler allmählich misstrauisch werden und beschließen, Karo einmal zu Hause zu besuchen, um sich von der Richtigkeit ihrer Aussagen zu überzeugen. Plötzlich mischt sich Martin Luther ein und meldet sich auch einmal zu Wort. Bisher stand er immer schweigsam als eine Statue aus Gips in Karos Zimmer und wartete auf seinen Einsatz zur Ausstellungseröffnung, doch nun reicht es ihm. Diese Lügen und die festgefahrene Situation kann er nicht mehr ertragen. Er wird lebendig und erzählt aus seinem Leben, das auch nicht immer einfach war. Sein Standpunkt jedenfalls ist klar: Karo muss da raus. Und das geht nur, indem sie die Wahrheit sagt. Er macht ihr Mut, solidarisiert sich mit ihr und singt: »Gib dir jetzt endlich 'nen Tritt, mach den ersten Schritt«.
Und Karo versucht es. Sie steht zu sich, indem sie erzählt, aus welcher Not heraus sie die Lügen erfunden hat und wie es ihr wirklich geht. Die von Karos Eingeständnis überraschte Klasse, lenkt nun ein und ändert ihr Verhalten. In der letzten Szene wird die Eröffnung zur Ausstellung »Martin Luther« vorbereitet. Zur Ausstellungseröffnung erklingt »Ich bin ein Mensch« und rührt das nachdenkliche Publikum an. Im Anschluss an die Aufführungen konnten die Bilder zum Thema »Martin Luther« an den Wänden des Paulinums bewundert werden.
Diese waren im Kunstunterricht mit der Kunstlehrerin Nele Maass von der 5d gestaltet worden. Felix Banning und Ole Kleineidamm kümmerten sich um das technische Gelingen, Anna Moersener und Marie Lindner aus dem 8. Jahrgang unterstützten die 5d musikalisch durch ihren Gesang. All das wäre ohne die finanzielle Unterstützung der Alexandri-Stiftung, der AKB-Stiftung (beide Einbeck) sowie der Jugendstiftung des Landkreises Northeim nicht möglich gewesen. Ihnen gilt daher besonderer Dank. Eine weitere Aufführung ist am 16. Oktober ab 18 Uhr in der Kirche St. Marien in Einbeck geplant.oh