Viele Besucher feiern das Apfelfest in Hunnesrück

Hunnesrück. Viele interessierte Gäste waren trotz niedriger Temperaturen und frischem Wind gekommen, um zum Erntedanktag auf dem Gelände des Niedersächsischen Hengstaufzuchtgestüts in Hunnesrück das inzwischen fünfte Apfelfest mitzufeiern, das »kleine Apfelfest im großen Park«. Etliche Besucher hatten auch ihre Apfelernte dabei, um sie direkt im Kappeyschen Mostwerk zu Saft verarbeiten zu lassen. Gespannt verfolgten sie den Vorgang, bei dem die Äpfel vor Ort gewaschen, zerkleinert und dann entsaftet werden.

Es sei, berichtete Siegfried Kappey, allerdings kein gutes ­Apfeljahr. Nach dem reichlichen Ertrag des Vorjahres gebe es nun eine deutlich kleinere Ernte. Waffeln und Bratwurst, Kaffee und Apfel­kuchen-Variationen vom Inner-Wheel-Club Göttingen, verkauft zugunsten des Präventionsvereins FIPS, Apfelsaft, -schorle oder Punsch: Für das leibliche Wohl war reichhaltig und regional gesorgt. Signale des Jagdhornbläserchores »Tannengrund« aus Holzminden setzten einen zünftigen Rahmen.

Bei Rundgängen über das Gestütsgelände erfuhren die Besucher von Leiter Michael Bertelmann etwas über die Geschichte der Anlage und die heutige Arbeit auf dem Gestüt. Gegründet wurde die Einrichtung 1730 als Gutshof für das Bistum Hildesheim. Nach dem Wiener Kongress kam Hunnesrück zum Königreich Hannover, 1866 dann zu Preußen. Der Gutshof wurde zum Remontedepot für Militärpferde. Nach dem Ersten Weltkrieg begann hier die Hengstaufzucht; im kommenden Jahr kann das 100-jährige Bestehen gefeiert werden. Zugleich ist das Gestüt der einzige landwirtschaftliche Betrieb, den das Land noch unterhält.

Die Pferde als Botschafter Niedersachsens leben auf Außenpaddocks und kleinen Weiden. Die Hannoveraner Fohlen, etwa 50 pro Jahrgang, kommen mit fünf bis sieben Monaten hierher, und sie bleiben zwei Jahre. Bei der Aufzucht sei es wichtig, dass die Pferde mit Artgenossen zusammen seien, betonte Michael Bertelmann. Beim Auswahltermin im November wird entschieden, welche das Landgestüt Celle behält, welche zur Hengstprüfanstalt nach Adelheidsdorf gehen und welche verkauft werden. Einige werden als Dreijährige anschließend hier weiter ausgebildet und dann verkauft. Zusammen mit Pensionspferden und einer Stutengruppe stehen zurzeit rund 150 Pferde in Hunnesrück. Das Futter wird auf eigenen Flächen angebaut. Acht Mitarbeiter und drei Auszubildende sind beschäftigt.

Die wirtschaftliche Basis ist der Ackerbaubetrieb. Bewirtschaftet werden 360 Hektar Acker- und 100 Hektar Grünland. Weitere 300 Hektar werden auf Fremdbetrieben bewirtschaftet, und 30 Wohnungen im Ort werden vermietet.ek

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