Dassel. Zu Beginn der Sitzung wurde des verstorbenen Mitglieds der Verbandsversammlung Max Schlüter gedacht. Schlüter war seit 2006 Mitglied der Verbandsversammlung des WAZ »Solling« und hatte sich in dieser Zeit in besonderem Maße für die Belange des Verbandes eingesetzt. Vom Vorsitzenden der Verbandsversammlung, Bürgermeister Gerhard Melching, wurde Wilhelm Fricke, Ellensen, begrüßt. Fricke tritt die Nachfolge des verstorbenen Herrn Schlüter an.

Anschließend wurden durch den Geschäftsführer des Verbandes, Joachim Hawranke, die Kalkulationen der verschiedenen Bereiche der Wasserver- und Abwasserentsorgung vorgestellt. Von den Mitgliedern der Verbandsversammlung wurde es als positiv angesehen, dass die Schmutzwassergebühren der zentralen Abwasserbeseitigung auch für 2016 weiterhin auf dem Niveau des Jahres 2015 gehalten werden konnten. Für den Bereich Dassel sind für die Schmutzwasserbeseitigung weiterhin Gebühren in Höhe von 3,08 Euro pro Kubikmeter zu zahlen.

Dies trifft ebenfalls für den Bereich der Oberflächenwasserentsorgung zu. Auch hier haben sich keine Veränderungen gegenüber dem Vorjahr ergeben. Für den Bereich der Stadt Dassel sind für die Regenwasserentsorgung Gebühren in Höhe von 0,10 Euro pro Quadratmeter zu leisten.
Im Gebiet der Stadt Dassel muss der Wasserpreis allerdings erstmals nach zehn Jahren  angehoben werden. Die Kalkulation sieht eine Erhöhung von vier Cent pro Kubikmeter vor. Die letzte Erhöhung hatte es im Jahr 2006 von damals 1,53 Euro pro Kubikmeter auf 1,68 Euro pro Kubikmeter geben.

Die moderate Gebührenanpassung führt jedoch nur zu einer geringfügigen Belastung der Haushalte. Bei einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 40 Kubikmeter Wasser im Jahr errechnet sich lediglich eine durchschnittliche Mehrbelastung von 1,60 Euro pro Jahr und Person.

Die Anpassung der Wassergebühr ist unter anderem erforderlich, da das Land Niedersachsen die Wasserentnahmegebühr bereits zum 1 Januar 2015 um rund 47 Prozent auf nunmehr 7,5 Cent pro Kubikmeter angehoben hat. Auch aufgrund der allgemeinen Preissteigerung für Sach- und Personalkosten war es nicht mehr möglich den Wasserpreis auf dem Niveau der Vorjahre zu halten.

  Aufgrund der bisher stark gestiegenen Energiepreise, welche besonders auf dem Stromsektor weiter angestiegen sind, kann eine Gebührenerhöhung in den kommenden Jahren nicht ausgeschlossen werden.  Auch der politisch geforderte Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Verwertung des Abfallklärschlamms könnte zu einer noch nicht absehbaren Kostensteigerung in der Abwasserbeseitigung führen, so Hawranke.
Ebenfalls wurde über den Wirtschaftsplan für das Jahr 2016 beraten. Für alle Bereiche des WAZ »Solling« wurden im Erfolgsplan Einnahmen in Höhe von 4.551.300 Euro und Ausgaben in Höhe von 4.507.500 Euro eingeplant. Hieraus wurde ein ausgewiesener Jahresgewinn in Höhe von voraussichtlich 43.800 Euro ermittelt.
Der Vermögensplan sieht ausgeglichene Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 4.375.000 Euro vor. Für Investitionen sind Ausgaben in Höhe von rund 3,65 Millionen Euro vorgesehen. Als größte Investitionsmaßnahmen im Bereich Dassel wurden für 2016 genannt: für rund 400.000 Euro der erste Bauabschnitt für den Neubau des Trinkwasserhochbehälters auf dem Grubenberg, 300.000 Euro für Trinkwassernetzerneuerungen im Ortsnetz Lüthorst und Erneuerungen im Kanalnetz, 100.000 Euro für Trinkwassernetzerneuerungen in der Friedrich-Schünemann-Straße im Ortsnetz Dassel, 300.000 Euro für die Fortführung der Leitungs- und Kanalerneuerungen im Rahmen des Ausbaus der Mackenser Straße in Dassel, 300.000 Euro für die Fortführung der Leitungs- und Kanalerneuerungen im Rahmen des Ausbaus der Straße Gradanger in Dassel und 170.000 Euro für Umbaumaßnahmen auf der Kläranlage Dassel. Von der Verbandsversammlung des WAZ »Solling« wurden auch Beschlüsse zum vorgelegten Geschäftsbericht 2014 gefasst.

Nachdem der Geschäftsbericht 2014 durch das Rechnungsprüfungsamt des Landkreises Northeim geprüft wurde, wurde von der Verbandsversammlung ebenfalls der Beschluss über die Prüfung dieser Jahresrechnung gefasst. Im Beschluss wurde ebenfalls berücksichtigt, dass der erwirtschaftete Jahresüberschuss für alle Bereiche des WAZ in Höhe von 138.454,64 Euro vorgetragen wird.

Da in der Schlussbemerkung des Prüfungsberichtes des Landkreises Northeim für das Jahr 2014 vermerkt ist, dass sich insgesamt eine stabile wirtschaftliche Lage für den Verband abzeichnet, wurde dem Geschäftsführer für das vorgelegte Wirtschaftsjahr Entlastung erteilt.

Abschließend wurde vom Geschäftsführer berichtet, dass die seit 2015 gesetzlich erforderliche Zertifizierung nach DIN 50001 beziehungswiese Auditierung zur Einführung eines Energiemanagementsystems mit Unterstützung und in Zusammenarbeit mit dem Ingenieur-Büro in Hardegsen erfolgreich bestanden wurde.oh