WAZ und Polizei jetzt in der Südstraße 1
Einweihung des neuen Gebäudes | Für die Zukunft gut aufgestellt | Kosten im Wesentlichen eingehalten
Dassel. Die Mitarbeiter sind »glücklich«, nun in vernünftigen Büros arbeiten zu können: Die Verwaltung des Wasser- und Abwasserzweckverbandes »Solling« ist Ende März in den Neubau in der Südstraße 1 in Dassel eingezogen, jetzt wurde das neue Verwaltungsgebäude offiziell eingeweiht. An der Stelle des früheren Rathauses findet sich nun auch die neue Dasseler Polizeistation. Eine entsprechende Beschilderung wird noch erfolgen.
Der WAZ »Solling« wurde durch die Kommunen Flecken Bodenfelde und Stadt Dassel mit Wirkung zum Januar 1999 gegründet. Seit Juli 2006 ist der WAZ »Solling« ein Zweckverband, er finanziert sich über Abgaben und hat keine Gewinnerzielungsabsicht. Mitglied des WAZ sind der Flecken Bodenfelde, die Stadt Dassel, die Stadt Moringen (nur Abwasserentsorgung) und die Gemeinde Wesertal, der WAZ hat rund 25.000 Kunden.
Dassels Bürgermeister Sven Wolter erinnerte bei der Einweihungsfeier daran, dass durch das vergrößerte Gebiet des WAZ »Solling« zusätzliche personelle Kapazitäten nötig geworden seien. »Aus Verantwortung und Fürsorgepflicht den Mitarbeitern gegenüber« habe sich die Verbandsversammlung für einen Neubau entschieden, denn schließlich mussten Mitarbeiter zuletzt am Standort Lauenberg auch in Containern arbeiten. Das sei eine »wirtschaftliche Entscheidung« gewesen. WAZ-Geschäftsführer Mark Döhrel und sein Stellvertreter Jens Rölke hätten die anstehende Aufgabe »gut gemeistert«. Und die Südstraße 1, an der früher das Rathaus beheimatet war, sei nun wieder eine »wichtige Anlaufstelle«.
Der WAZ-Geschäftsführer Mark Döhrel freute sich, dass »moderate und zukunftsfähige Räume« für den WAZ geschaffen worden seien, neun Mitarbeiter arbeiten hier zurzeit. Der Neubau zeige, dass die Zusammenarbeit zwischen dem Flecken Bodenfelde, der Stadt Dassel, der Stadt Moringen und der Gemeinde Wesertal gut funktioniere. Eine Zusammenarbeit im Bereich der Trinkwasserversorgung und der Abwasserbeseitigung sei gewollt.
Der virtuelle Grundstein für das Verwaltungsgebäude sei Anfang Juli 2020 gelegt worden. Döhrel freute sich, dass auch die Polizeistation Dassel ihre Räumlichkeiten beim WAZ verortet hat. Die Kosten für die etwas mehr als 70 Quadratmeter werden über den Mietpreis finanziert. Nach den Beschlüssen sei es »Schlag auf Schlag« gegangen: Abrissarbeiten, Architekturleistungen, Rohbau-, Zimmer- und Elektroarbeiten wurden vergeben. Die Rohbauarbeiten haben am 15. März 2021 begonnen, am 16. Juli 2021 wurde Richtfest gefeiert, am 22. März 2022 erfolgte der Umzug von Lauenberg nach Dassel. Die Einschränkungen während des Umzugs wurden mit »Geduld und Flexibilität« gemeistert, und so galt der Dank Döhrels den WAZ-Mitarbeitern. Besonderen Dank sprach Döhrel seinem Stellvertreter Jens Rölke aus, der den Neubau aus technischer Sicht begleitet hat.
Beim Neubau hätten Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit an oberster Stelle gestanden, sagte Döhrel. Die Kreativität eines Architekten sei deshalb nicht gänzlich zur Wirkung gekommen, dennoch dankte Döhrel dem Architekturbüro Albrecht und Weisser für Flexibilität und Fachwissen.
Die anfangs kalkulierten 1,54 Millionen Euro Baukosten seien im Wesentlichen eingehalten worden. Bisher wurden Rechnungen in Höhe von 1,63 Millionen Euro beglichen. Erfreulich sei, dass der Einzugstermin gehalten werden konnte. Der zweigeschossige Neubau hat 527 Quadratmeter Bürofläche und ist barrierefrei.
Die Chefin der Göttinger Polizeidirektion, Gwendolin von der Osten, freute sich, dass Kosten und Zeitvorgabe eingehalten worden seien. Eine vernünftige Ausstattung der Polizei zeuge von einer Wertschätzung der Mitarbeiter, stellte sie fest, und so sei die neue Polizeistation eine gute Lösung. Die Polizei müsse vor Ort präsent sein, unterstrich sie. »Die Ansprechbarkeit ist sehr wichtig.« Und sie versprach: »Das wird eine super Zusammenarbeit« mit kurzen Wegen. Sie dankte dem ehemaligen Dasseler Bürgermeister Gerhard Melching, dass er das Projekt vorangetrieben habe.
Architekt Jan Albrecht betonte, dass er selten eine »so entspannte Baustelle« erlebt habe und so dankte er Jens Rölke für die Zusammenarbeit. Gebaut wurde Low-Tech, entstanden ist ein effizientes Gebäude, das mit einfachen, aber dauerhaften und ressourcenschonenden baulichen Komponenten errichtet wurde, ohne elektrische Verschattungsanlage oder moderner Lüftungstechnik. Dennoch habe man einige »Gimmicks« wie hochwertige Griffe oder Farbakzente im Sanitärbereich durchsetzen können. Die Baustelle, sagte er, »hat echt Spaß gemacht«, und deshalb gab es einen Kugelahorn für das Außengelände.
Der WAZ »Solling« ist nun an der Südstraße 1 in Dassel beheimatet, ebenso wie die Dasseler Polizeistation, erreichbar unter Telefon 05564/999100. Kriminalkommissar Mahzuni Kalkan und Polizeioberkommissarin Eva Priesmeier sind hier ansprechbar.
Nach dem Umzug, sagte Geschäftsführer Döhrel, arbeite man nun daran, alles aufzuarbeiten. Probleme mit der Erreichbarkeit – nicht zu verantworten durch den WAZ – seien behoben. Aktuell stehe im Dasseler Bereich die Transportleitung vom Lauenberger Hochbehälter nach Hoppensen an. Außerdem sind noch diverse Kartons auszuräumen und das Archiv aufzubauen. Große Herausforderungen seien zudem bei der Erschließung des zweiten Bauabschnitts des Markoldendorfer Baugebiets die gestiegenen Preise, beispielsweise im Tiefbau.sts