Auf den Spuren von Wilhelm Busch

Gäste aus Möckern zu Gast: Busch-Pfad in Lüthorst Lüthorst und Lauenberger Feuerwehrfest

Dassel/Möckern. Rund 50 Gäste aus Möckern besuchten am vergangenen Sonntag Dassel. Die Delegation mit Stadträten, Ortsbürgermeistern, Feuerwehr-Mitgliedern und Verwaltungsvertretern samt Bürgermeister Frank von Holly wurden in Lüthorst begrüßt. Dort tauchten sie nicht nur in die Geschichte von Wilhelm Busch ein und folgten dem Busch-Pfad, sie besuchten zudem das Lauenberger Feuerwehrfest.

Willkommen geheißen wurden die Möckeraner in Lüthorst beim Frühstück im Landhotel von Stadtratsmitgliedern und Vertretern des Lüthorster Heimatvereins. Bürgermeister Gerhard Melching und der Lüthorster Ortsbürgermeister Uwe Fingerhut freuten sich, dass sie Gastgeber sein durften. Fingerhut stellte den Möckeranern Lüthorst vor und verwies auf die langjährige Geschichte des 700-Seelen-Dorfes.

Bereits im 13. Jahrhundert wurde der Ort nachweislich erwähnt. Im Mittelalter war er herrschaftlicher Mittelpunkt für umliegende Siedlungen, diese historischen Strukturen sind heute noch nachweisbar. Lüthorst, fuhr Fingerhut fort, habe wie andere Orte auch den Strukturwandel durchlaufen. So sind nur noch eine handvoll landwirtschaftlicher Betriebe im Ort zu finden, Milchvieh gibt es gar nicht mehr.

Dafür sind aus Handwerksbetriebe solide Mittelstandsunternehmen geworden. Lüthorst setze auf Tourismus. Auf Initiative des Ortsrates wurde zusammen mit dem Heimatverein und interessierten Bürgern das Tourismuskonzept »Auf den Spuren von Wilhelm Busch« entwickelt und umgesetzt. An zwölf Stationen kann man hierbei Wilhelm Busch nachspüren.

Zwischen 1846 und 1897 weilte der Zeichner, Dichter und Maler Wilhelm Busch immer wieder im Lüthorster Pfarrhaus bei seinem Onkel Pastor Georg Kleine, stellte Joachim Stünkel in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Lüthorster Heimatvereins »Wilhelm Busch« heraus.Vor 20 Jahren - am 18. August wird der Heimatverein sein langjähriges Bestehen feiern - wurde das Wilhelm-Busch-Zimmer eröffnet und der Heimatverein gegründet.

Die Ausstellung im Busch-Zimmer soll im kommenden halben Jahr erneuert werden, kündigte er an. Auch wenn Max und Moritz nicht in Lüthorst entstanden sind, so hat Busch hier doch an die rund 100 Bilder gemalt. Bei seinen Besuchen im Ort hat er Landschaft und Menschen in den Fokus gerückt. »Busch und Lüthorst - das hat gepasst.« Möckeraner und Dasseler machten sich auf, den Wilhelm-Busch-Pfad zu erkunden.

Im Anschluss daran wurde das Lauenberger Feuerwehrfest besucht. Der Gegenbesuch wird am 3. Oktober zum Broilerfest stattfinden, womit die Städtepartnerschaft sicherlich weiter vertieft wird. Ursprünglich wurde der Stadt Dassel in den 1980er Jahren ein Angebot für eine Städtepartnerschaft mit Karlowasi auf Samos unterbreitet. Wegen der großen Entfernung, der hohen Kosten und der Sprachschwierigkeiten wurde diese Städtepartnerschaft jedoch nicht weiter verfolgt.

Grundsätzlich aber bestand Interesse an einer Städtepartnerschaft - mit einer Stadt in Belgien, in Österreich, in Dänemark oder in der DDR. 1989 wurde eine Städtefreundschaft mit Möckern eingegangen. Einen ersten Besuch stattete der Dasseler Verwaltungsausschusses Möckern im März 1990 ab, der Gegenbesuch erfolgte im April 1990. Am 3. Oktober 199 erfolgte die Paraphierung des Städtefreundschaftsvertrages in Möckern, am 9. November wurde er in Dassel unterzeichnet.

In den folgenden Jahren folgten viele weitere gegenseitige Besuche - nicht nur auf politischer, sondern auch auf Vereins- und Feuerwehr-Ebene. Immer am 3. Oktober fahren die Dasseler nach Möckern, um mit ihren Freunden den Tag der Deutschen Einheit beim Broilerfest zu feiern.

Beim 20-jährigen Bestehen der Städtefreundschaft hatte Bürgermeister Gerhard Melching betont, dass es wichtig sei, dass Städtepartnerschaften von der Bevölkerung gelebt werden, denn nur dann werde das Ziel der Verständigung erreicht. Zahlreiche Besuche der Dasseler in Möckern und der Möckeraner in Dassel zeigten das gegenseitige Interesse und die freundschaftliche Verbindung.sts

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