»Wir bauen Brücken für die Zukunft«

52-Pasch-Schüler aus zwölf Nationen besuchen Dassel und die Region

Dassel. »Über sieben Brücken musst du gehen«, angelehnt an das Motto des Sommerjugendkurses, »Wir bauen Brücke für die Welt«, sangen die 52 Schüler aus zwölf Ländern mit ihren Betreuern beim Empfang im Dasseler Rathaus das Lied von »Karat«. Von Bürgermeister Gerd Melching wollten sie beim Empfang wissen, welches die Besonderheiten von Dassel und der Region sind, welche regionalen kulinarischen Spezialitäten es gibt, was die Stadt- und Ortswappen bedeuten, welche Rechte und Pflichten er als Stadtoberhaupt hat, ob er seine Arbeit mag, und wie die deutsche Politik und Demokratie funktionierten. Dassel fanden die Pasch-Schüler »bezaubernd grün«, »ruhig«, »fantastisch« sowie die Häuser und Gebäude »sehr schön«, und sie freuten sich schon auf einen interessanten Aufenthalt in der Stadt und der Region.

Pasch steht für die Initiative »Schulen: Partner der Zukunft«. Sie vernetzt weltweit rund 1.500 Schulen, an denen Deutsch einen besonders hohen Stellenwert hat. Weiter ist Pasch eine Initiative des Auswärtigen Amtes in Zusammenarbeit mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen, dem Goethe-Institut, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst und dem Pädagogischen Austauschdienst der Kultusministerkonferenz.
Im Rahmen der Initiative veranstaltet das Goethe-Institut seit 2008 internationale Pasch-Jugendkurse für Schüler von Pasch-Schulen aus aller Welt. Während der Jugendkurse machen die Stipendiaten die einzigartige Erfahrung, in einer internationalen Lerngemeinschaft Deutsch zu lernen.
In den kommenden drei Wochen befassen sich die Schüler im evangelischen Internat, wo die Schüler untergebracht sind, neben dem Sprachunterricht zur Vertiefung der Grammatik und der Anregung zur umfangreichen Kommunikation mit dem Thema »Wir bauen Brücken für die Zukunft«.  Dabei soll verdeutlicht werden, dass alle Menschen in der gleichen Welt leben, egal wie groß sie scheint. Um Lebensziele erreichen zu können, müssen immer wieder Verbindungen in vielen Bereichen gebaut werden. Das Stipendium zur Teilnahme an dem Kurs haben Schüler erhalten, die aus verschiedenen Ländern wie Ägypten, Kasachstan, China, Belgien, Ghana, Tansania, Slowakei oder Griechenland kommen und die sich immer wieder dafür einsetzen, Brücken zu anderen Kulturen, Menschen, Gesellschaftsformen, Essgewohnheiten oder religiösen Ansichten zu bauen, um die Zukunft mit Verständnis miteinander zur prägen. Für sie ist der Aufenthalt in Dassel eine »Brücke in die Zukunft«, eine außergewöhnliche Erfahrung, von der sie sehr profitieren. Die positiven Eindrücke tragen sie an ihre Schulen im Heimatland zurück und bilden damit neue, verbindende Brücken.

Bei ihrem Aufenthalt lernen die Schüler, wie Grenzen überwunden sowie Verbindungen durch Musik, Freundschaften, Sprachen, aber ebenfalls durch Gedanken zu erneuerbaren Energien, Vermarktungsmöglichkeiten von regionalen Erzeugnissen statt Einschiffung von exotischen Lebensmitteln, oder die positive Ausrichtung fremden Personen gegenüber geschaffen werden. Dazu besuchen sie unter anderem lokale Firmen wie die Firma Creydt, fahren nach Hannover, Hameln oder Göttingen, und sie besuchen den PS.SPEICHER in Einbeck, der die Mobilität der verschiedenen Jahrzehnte miteinander verbindet.

Bürgermeister Gerd Melching freute sich, beim Paschkurs erneut so viele jungen Menschen aus den zahlreichen Ländern im Rathaus zu begrüßen. Er stellte die Stadt Dassel mit ihren Ortsteilen, die Geschichte der Stadt und die derzeitige Situation vor. Dass sich Dassel durch den demografischen Wandel und die »Stadtflucht« von jungen Bewohnern verändere, sprach er dabei auch an. Es drohe eine Überalterung, weil junge Menschen abwanderten, da es nicht genügend qualifizierte Arbeitsplätze für sie gebe. Strukturelle Anpassungsprozesse müssten daher schnell folgen, so Melching. Gleichzeitig stehe die Stadt finanziell durch den eingeschlagenen Kurs schon besser da als vor einigen Jahren.

Für die Zukunft setze Dassel seinen Schwerpunkt auf innovative Unternehmen oder den Bereich Tourismus, wie auch die Beteiligung an der Solling-Vogler-Region im Weserbergland zeige. Durch die Bündelung der Kräfte könne die Region attraktiver gestaltet werden, um vermehrt Touristen anzulocken. In der Folge fragten die Schüler, welche Freizeitmöglichkeiten es für Jugendliche gebe, worauf der Bürgermeister betonte, dass gute Angebote wie unter anderem dern Kletterpark, Rad- oder Wandertouren durch den Solling, Kanufahrten auf der Weser, der Skywalk bei Bad Karlshafen oder der neu geöffnete PS.SPEICHER in Einbeck sowie die Schwimmbäder in Dassel und Markoldendorf oder der Badesee in Lauenberg zum Besuch einladen.

Abschließend bedankten sich die Jugendlichen bei Melching für die offene und spannende Präsentation der Stadt, und sie wollten sich unbedingt mit ihm fotografieren lassen. Der Bürgermeister lobte die Diskussion mit den Jugendlichen, und er kündigte Besuche an der Schule an, um mit den Jugendlichen weiter ins Gespräch zu kommen. Zudem lud er die Jugendlichen dazu ein, mit Bürgern sprechen, sich auf andere zu zu bewegen und viele neue Eindrücke aufzunehmen, die sie in Schulen ihrer Heimat tragen mögen.mru

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