Krankenpflege hat hohen Wert

Feier zum 25-jährigen Bestehen der Gesundheits- und Krankenpflegeschule

Pflegedienstleiterin Meike Kettler (Mitte) gratulierte zum 25-jährigen Jubiläum von links Sandra Nowakowski, Stefan Nowakowski, Katharina Prescher und Katja Werner sowie Arne Brinkmann, die alle dem ersten Ausbildungsjahrgang 1991 angehörten.

Einbeck. Schon seit 25 Jahren bestehe die Gesundheits- und Krankenpflegeschule in Einbeck, erklärte Hauke Heißmeyer, kaufmännischer Geschäftsführer des Bürgerspitals, das sei ein Grund zu feiern. Er freute sich, dass viele der Einladung zum Jubiläum gefolgt waren, darunter auch Absolventen des ersten Kurses, mit dem es 1991 losging, die ehemaligen Schulleiterinnen Marina Stenzel und Karin Haverkamp sowie Isolde Zinser-Schulz, die seit Beginn als Prüfungsvorsitzende die Ausbildungen begleitete.

Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek gratulierte zum Jubiläum. Das Krankenhaus sei in den vergangenen Jahren durch einige Tiefen bis zum jetzigen guten Stand gegangen, die Gesundheits- und Krankenpflegeschule war während der ganzen Zeit immer eine wertvolle und wichtige Konstante. Ihr imponierte, welch großer Ausbildungsbetrieb das Bürgerspital sei. Jedes Jahr gebe es allein in der Gesundheits- und Krankenpflegeschule 15 bis 18 Absolventen, die die Ausbildung in einem interessanten, spannenden und verantwortungsvollen Beruf nah am Menschen abschließen.

In einer älter werdenden Gesellschaft werde ein hoher Bedarf an Fachkräfte im Pflegebereich benötigt, an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule in Einbeck erhalten Interessierte eine gute und fundierte Ausbildung. Für die Zukunft der wertvollen Schule wünschte sie viel Erfolg. 25 Jahre Schuljubiläum bedeute nicht, dass es »erst« seit 1991 Pflegeausbildung in Einbeck gebe, die Anfänge waren schon viel früher, erklärte Schulleiter Hubertus Jüttner.

1876 wurden schon der Vaterländischer Frauenverein gegründet, der in einem Haus am Möncheplatz sich um die Förderung der Krankenpflege kümmerte. Nach der Eröffnung des Krankenhauses am Deinerlindenweg 1903 wurde auch die Pflegeausbildung dorthin verlagert. Nachdem es viele Jahre einen Gestellungsvertrag mit dem Henriettenstift in Hannover sowie eine Zusammenarbeit mit dem Agnes-Carl-Verband gab, startete am 15. April 1958 der erste eigene Ausbildungskurs. Zugelassen waren nur Frauen.

1964 durfte Karl-Heinz Leuschner als erster Mann seine Ausbildung beginnen. Er begleitete über viele Jahre die Schule und war auch lange Pflegedienstleiter im Einbecker Bürgerspital. 1967 kam es zu einer Kooperation mit dem Krankenhaus in Alfeld, die mit dem Bau eines eigenen Schulstandortes am Personalheim in Einbeck endete. Am 1. Oktober 1991 begrüßten Schulleiterin Marina Stenzel, Pflegedienstleister Karl-Heinz Leuschner und Verwaltungsleiter Harald Windel die ersten 15 Schüler, von denen fünf im Bürgerspital immer noch tätig sind: Arne Brinkmann, Sandra Nowakowski, Stefan Nowakowski, Katharina Prescher und Katja Werner.

Jüttner, Leuschner und Pflegedienstleiterin Meike Kettler gratulierten den Jubilaren und überreichten Präsente. Zum Schulteam stieß 1992 Andreas Wichmann und 1993 Karin Haverkamp hinzu, die 2001 von Stenzel die Schulleitung übernahm. Sie hatte sie bis 2010 inne, bevor Hubertus Jüttner ihr folgte. Ein Kooperationsvertrag wurde 2000 mit dem Charlottenstift in Stadtoldendorf geschlossen, 2003 wurde im Rahmen des Krankenpflegegesetzes die Berufsbezeichnung auf Gesundheits- und Krankenpfleger geändert.

Eine Erhöhung auf 2.100 Unterrichtsstunden gab es, die praktische Ausbildung umfasste 2.500 Stunden. Ab 2010 folgte eine turbulente Zeit mit Insolvenz und Trägerwechsel, erinnerte Jüttner, die Schüler wurden damals erfolgreich ermutigt, ihre Ausbildung in Einbeck abzuschließen, die Lehrer widerstanden lukrativen Wechselangeboten. Durch den Trägerwechsel zum Bürgerspital stieg auch wieder das Interesse an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule. Mit der Ostfalia Hochschule in Wolfsburg gibt es eine Kooperation, so dass man auch den dualen Bachelorstudiengang für angewandte Pflegewissenschaften im Praxisverbund anbieten kann, teilte Jüttner mit.

Katharina Würfel und Sigrid Falke kamen als hauptamtliche Praxisanleiterinnen hinzu, die die Lehrerinnen Friederike Schaper und Kathrin Schwake-Völkel unterstützen. Frank Weißsohn, stellvertretender Schulleiter, begleitet schon erfolgreich seit 2001 die Ausbildung in Einbeck. Das Bürgerspital hat sich zum zweitgrößten Träger der betrieblichen Ausbildung in der Region entwickelt, teilte Jüttner mit. Neben der Gesundheits- und Krankenpflegeschule mit 45 Schülern werde noch in vielen weiteren Bereichen ausgebildet.

Eine Reform in der Pflegeausbildung stehe bevor, kündigte der Schulleiter an. Es soll ein neuer Beruf entstehen, der die drei klassischen Bereiche Altenpflege sowie Gesundheits- und Krankenpflege ersetzt. Um dann nicht in der Ausbildung mit den BBS Einbeck in Konkurrenz zu treten, sondern um Ressourcen zu bündeln und Synergieeffekte zu erzielen, sei eine Kooperation angedacht.

Ein stetiger Begleiter der Schule von 1991 bis 2015 war Isolde Zinser-Schulz als Prüfungsvorsitzende. Jüttner freute sich, dass sie wie auch die ehemaligen Leiterinnen Marina Stenzel und Karin Haverkamp sowie wie viele andere zur Jubiläumsfeier gekommen waren. Bisher wurden 312 Schüler zu Gesundheits- und Krankenpfleger ausgebildet, auf viele weitere in den kommenden Jahren freuen sich Jüttner und seine Kollegen vom Schulteam.mru