Ab 1735 Erholung im »Luftkurort zur Hube«

Einbeck. Viele Jahrhunderte war die Hube der nördliche Verteidigungspunkt der Einbecker Landwehr. Anfang des 18. Jahrhunderts verlor sie diese Funktion und wurde von der Stadt seit 1735 als Gastwirtschaft vermietet. Fünf Jahre nach der Eröffnung hatte Hubewirt Hans Heinrich Berkenbusch seinen »gastronomischen Höhepunkt«, als er König Georg II. bei seinem Besuch auf der Hube bewirten durfte.

Der Tross des Königs umfasste acht Wagen und viele Berittene und Bedienstete. Die Einbecker Bürger erwarteten ihn auf der Hube mit der kompletten politischen und gesellschaftlichen Prominenz aus der Stadt und den umliegenden Ortschaften, dazu kam eine große Zahl von Bürgern als Schaulustige. Das Treffen fand unter freiem Himmel statt. Berkenbusch lief in sein Gasthaus und holte für den Monarchen einen Stuhl. Alle anderen standen oder saßen auf der Wiese. Der Begriff »gastronomischer Höhepunkt« traf es dabei nicht ganz, denn der Monarch ließ einige Flaschen königlichen Wein aus seinem Wagen holen - Berkenbusch steuerte dazu nur die Gläser bei.

Nachdem die Einbecker kräftig auf ihren Landesvater angestoßen hatten, »musste eine zweite vermehrte Auflage erfolgen; in kurzer Zeit war ein großes Quantum an Flaschen geleert, worüber der Monarch indeß nicht scheel sah, denn er war selbst ein Freund des edlen Rebensaftes und befand sich in einer heitern Stimmung«. Das Flaschen-Leeren wurde anscheinend in kürzester Zeit hinter sich gebracht, denn nach einer halben Stunde bestieg der König wieder den Wagen. Der Hubewirt wurde gut entlohnt: Der König ließ ihm »für seinen Stuhl ein reiches Geschenk von fünf Pistolen« zukommen. Das Foto zeigt eine Abbildung der Hubegaststätte aus dem Jahr 1913, gezeichnet von Karl Schulz. Auf dem Schild über dem Eingang steht der Name des damaligen Wirtes »Albert Hase« darunter: »Luftkurort zu Hube«.wk