Ausschüsse für Stadtentwicklung, Planung, Sanierung | Umwelt, Energie, Bau

Abriss und Neubau innerhalb eines Jahres

Besichtigung der Baustelle »Poser-Park« | Lob für hohes Tempo und professionelle Umsetzung

Informationen vor Ort und aus erster Hand: Die Ausschüsse für Stadtentwicklung, Planung und Sanierung sowie für Umwelt, Energie und Bau haben jetzt in einer gemeinsamen Sitzung die Baustelle »Poser-Park« besucht.

Einbeck. Marcus Schlösser, Geschäftsführer von Fahrenkamp und Gärtner, erläuterte, bisher habe man auf Transparenz gesetzt, und das sollte auch so bleiben. »Wir setzen hier politische Beschlüsse um«, umschrieb er die Arbeiten auf der Großbaustelle mit einem Augenzwinkern, denn etwas mehr steckt doch dahinter: »Das klingt einfach, ist es aber nicht«, machte er deutlich. Ausgefeilte Logistik sei ebenso notwendig wie Ingenieurstechnik. Man sei in der guten Lage, dass man die Firmen, die hier eingesetzt werden, selbst beauftragen können: »Wir wollen wissen, wer auf der Baustelle arbeitet«, betonte er.

Die erste Idee zu dem Objekt habe man im Jahr 2009 gehabt, blickte Schlösser zurück. 2010 sei man an die Öffentlichkeit gegangen und habe sich an die Politik gewandt. Angesichts der bisher vierjährigen Entwicklungs- und Bauphase könne man sagen: »Wir sind nun in der Schlussphase«. Noch drei bis vier Monate würden die Bauarbeiten dauern.

Bei einem Rundgang erläuterte Schlösser einige Besonderheiten des Objekts, etwa des Wärme-systems im geplanten Markt: Die Abwärme aus den Kühlgeräten wird zur Beheizung des Marktes genutzt. So ein großes Bauvorhaben berge immer auch Überraschungen, stellte er weiter fest. So habe man es mit zum Teil schwierigen Bodenverhältnisse zu tun gehabt, und nicht erwartet habe man auch, dass eine neue Stahlfassade an einem Gebäudeteil notwendig wurde.

250 Beschäftigte werden zu Spitzenzeiten hier gleichzeitig arbeiten, kündigte er an. Ziel des Projekts sei es, zuverlässig und fristgerecht fertigzuwerden, und da liege man bei dieser 20-Millionen-Investition nicht nur im, sondern sogar leicht vor dem Zeitplan. Schwierig, das verhehlte Schlösser nicht, sei der Abriss des Globus-Werks beziehungsweise einzelner Abschnitte gewesen. Die frühere Teppichfabrik barg einige Altlasten, so dass Dekra-Gutachter immer wieder beproben mussten. Das habe auch für hohe Kosten gesorgt. »Aber wir können sicher sein, dass jedes Fitzelchen umweltgerecht entsorgt ist, wir hinterlassen hier keine Sondermülldeponie«, hob er hervor. Der Landkreis habe das Verfahren intensiv begleitet. Zu den schwierigsten Teilen gehörten Aufbruch und Entsorgung des mit Asbest durchsetzten Estrichfußbodens im Keller. Unter Vollschutz sei hier gefräst worden. Aber auch das Heizhaus mit der Schwermetallbelastung stellte eine große Herausforderung dar. Durch die Teppichfabrik seien zudem Reste von Farben, Laugen, Säuren und weitere Verunreinigungen aufgetreten. Über eine neue Erschließungsstraße zwischen Hannoverscher Straße und Hullerser Landstraße wird das Areal neu erschlossen. Die Arbeiten von der Hannoverschen Straße her sind bereits abgeschlossen, derzeit ist die Hullerser Landstraße für Bauarbeiten gesperrt. Auf der Verbindungsstraße, die nach Walter Poser benannt werden soll, wird es einen Kreisel geben, auch der steht bereits, und auch weitere Erschließungsstraßen auf dem Gelände befinden sich in weit vorgeschrittenen Bauphasen.

Mit Blick auf die Eröffnung verdichte sich der Optimimus, dass es noch in diesem Jahr soweit sei. »Dann haben wir mit Abriss eine Bauzeit von unter einem Jahr«, sagte Schlösser nicht ohne Stolz.

Die Ausschüsse erkannten das hohe Tempo und die Professionalität an, mit dem Abriss und Aufbau betrieben werden. Zugleich würdigten sie das Durchhaltevermögen des Investors: Er habe einen steinigen Weg hinter sich, aber Ausdauer gezeigt, und jetzt erfülle er einen sportlichen Zeitplan. »Ich komme immer noch sehr gern hierher«, versicherte Marcus Schlösser.ek