Ägyptologen besuchen die Fachwerkstadt Einbeck

Vor kurzem führte der Stadtarchäologe Dr. Stefan ­Teuber eine Gruppe Ägyptologen durch Einbeck. Die ägyptischen Besucher sind Teilnehmer eines wissenschaftlichen Austausch­projektes des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und des Auswärtigen Amtes der BRD. Bei dem Projekt handelt es sich um einen Austausch mit Workshops, ­Feldver­suchen, Vorträgen und Exkursionen der Georg-August-Universität Göttingen und der al-Mansoura University aus dem Delta Ägyptens.

Einbeck. Zu den zehn Besuchern gehörte unter anderem der Dekan der Mansoura ­Uni­­versity, Professor Dr. Mohamed Ghoniem, und Wafaa Habib vom Ägyptischen Nationalmuseum in Kairo. Für die sprachliche Verständigung der Führung ins ägyptisch-arabische sorgten die Göttinger Ägyptologen Dr. Rafed El-Sayed und Dr. Konstantin Lakomy. Letzterer nahm zwischen den Jahren 2000 bis 2008 an verschiedenen Ausgrabungen in Einbeck und Ägypten teil. Im April wurde zunächst eine mehrtägige Veranstaltung in Ägypten durchgeführt, die nun in den ersten beiden Novemberwochen eine Fortsetzung  in Deutschland fand, wobei Einbeck als historisch gewachsene Fachwerkstadt mit hervorragender spätgotischer Bausubstanz einen wichtigen archäologischen Programmpunkt bildete.

Nach einer kurzen Einführung in die Struktur der Archäologischen Denkmalpflege in Deutschland bis hin zu den kommunalen Denkmalschutzbehörden wurden den Besuchern in den Räumen der Stadtarchäologie im ehemaligen Ilmebahnhof einige besondere Fundstücke gezeigt und erläutert. Anschließend ging es vorbei am Neuen Markt und der Stukenbrokvilla zur St. Alexandrikirche, wo unter anderem das älteste deutsche Chorgestühl und die Grabplatten entlang der Wände großes Interesse erweckten.

Nach einem Kurzbesuch im Museum zur Einbecker Bier- und Hansegeschichte folgte die Besichtigung der Innenstadt mit seinen spätgotischen Fachwerkhäusern. Auf dem weiteren Weg, außen entlang der Stadtmauer zwischen Tiedexer Tor bis zum Kanonenbollwerk Diekturm am Benser Tor, wurde die Entwicklung und Konstruktion der Einbecker Stadtbefestigung anschaulich erklärt. Vorbei am Pulverturm im Sonnenhaken ging es schließlich zur verspäteten Mittagspause in ein ­Ein­becker Restaurant, wo angeregt ­geplaudert und diskutiert wurde. Die Gäste zeigten sich beeindruckt von der spätmittelalterlichen Fachwerkbauweise und der Anzahl erhaltener Denkmale.oh