An der Goetheschule: Andacht zum Krieg in der Ukraine

Einbeck. Rund 500 Goetheschüler (Foto) haben sich gestern auf dem Schulhof versammelt, um gemeinsam eine Andacht zu feiern. Schüler der Jahrgänge sechs bis zwölf (Foto) haben sich mit Religionslehrer Markus Luster zusammengefunden, um die Andacht gegen den Ukrainekrieg zu organisieren und damit Solidarität und Anteilnahme zu signalisieren.

Unterstrichen wurde dies durch Plakate und Liedzettel in den Farben der ukrainischen Nationalflagge. Zusammen protestierten die Schüler gegen Krieg, Gewalt, politische Unterdrückung und die Missachtung der Menschenwürde. Schulleiterin Elisabeth Kaiser zeigte sich bedrückt, dass es möglich sei, dass von dem Präsidenten eines Landes – nicht von seinem Volk – in der heutigen Zeit ein solcher Angriff initiiert werde. »Das Schicksal der Menschen in der Ukraine und der geflüchteten Menschen geht uns sehr nah.« In den vergangenen drei Wochen seien die aktuellen Ereignisse im Unterricht besprochen und aufgearbeitet worden. Dabei sei immer wieder zum Ausdruck gekommen, dass man helfen möchte, aber hilflos sei, dass man trösten möchte, aber die Lage trostlos sei, dass man mutig sein wolle, aber voller Angst sei.

Jetzt wollte die Goetheschule zeigen, dass sie an alle Menschen denkt, die durch diesen Krieg Leid und Not erfahren. Deutlich gemacht werden sollte mit der Aktion, dass Angriffe auf Menschenrechte und auf völkerrechtliche und demokratische Recht nicht akzeptiert werden. In der Andacht sprachen sich die Schüler gegen den Krieg und das damit verbundene Leid aus. Sie waren sich bewusst, dass sie nicht wirklich etwas tun könnten, wünschten sich aber, dass die Situation deeskaliere – damit es eine Zukunft gebe. Krieg sei immer schlecht, die Schuld trage das Regime Putins. Keiner habe es verdient, Krieg zu erleben, und deshalb erging der Appell, dass die feindlichen Parteien an den Verhandlungstisch zurückkehren mögen. Der Dank ging an diejenigen, die sich mutig einsetzen, denn jeder habe das Recht, in Sicherheit und Frieden leben zu dürfen. Die Schüler hörten das Lied »1944« der ukrainischen Sängerin, die damit 2016 den Eurovision Song Contest gewonnen hat.

Der Titel des Liedes ist eine Anspielung auf das Jahr 1944, in dem Stalin die Krimtataren nach Zentralasien deportieren ließ. Eindrücklich war das »Gebet für den Frieden« von Dr. Simone Liedtke, das eine Absage erteilt an Stiefel, Helme, Parolen aus aufgerissenen Mäulern, Opfer, Täter und Krieg. Wie könnte Gott helfen, wenn Menschen sich zu Waffen machen? Mit Postern und Plakaten ist es aber nicht getan, die Goetheschule will aktiv helfen: Deshalb wird am Freitag, 25. März, von 13.30 bis 18.30 Uhr zu einem »Flohmarkt für den Frieden« eingeladen. Die Schüler hoffen zudem, dass jeder, der spenden kann, das auch tue.sts