Anforderungen stimmen nicht mit Qualifikation überein

Arbeitslosenquote sinkt in Einbeck von 9,3 auf 9,1 Prozent / 1.650 Menschen ohne Beschäftigung / Mehr offene Stellen

Verringert um 32 auf 1.650 Personen hat sich die Zahl der Arbeitslosen in Einbeck. Das waren praktisch genau so viele wie vor einem Jahr (- vier). Die Arbeitslosenquote betrug damit im Februar 9,1 Prozent, im Januar lag sie noch bei 9,3 Prozent. Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 746 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 150 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dem gegenüber stehen 586 Abmeldungen von Arbeitslosmeldungen.

Einbeck. Von den 1.650 Arbeitslosen waren 908 Männer (zwölf weniger) und 742 Frauen (20 weniger). Ohne Job waren 133 15- bis 25-Jährige (einer weniger), 552 50-Jährige und älter (16 weniger), 572 Langzeitarbeitslose (zwei mehr), 77 Schwerbehinderte (einer weniger) und 179 Ausländer (fünf mehr). Die Arbeitslosenquote sank damit von 9,3 auf 9,1 Prozent im Februar.

513 (18 weniger) bezogen Leistungen von der Arbeitsagentur, darunter 286 Männer (vier mehr) und 227 Frauen (22 weniger); 62 15- bis 25-Jährige (fünf mehr), 183 50-Jährige und älter (17 weniger), 51 Langzeitarbeitslose (zwei weniger), 40 Schwerbehinderte (vier weniger) und 23 Ausländer (einer weniger). Weit mehr Menschen, nämlich 1.137, lebten von Hartz-IV. Das waren 14 Menschen weniger als im Januar, darunter 622 Männer (16 weniger) und 515 Frauen (zwei mehr). Leistungen der Sozialagentur bezogen 71 15- bis 25-Jährige (sechs weniger), 369 50-Jährige und älter (einer mehr), 521 Langzeitarbeitslose (vier mehr), 37 Schwerbehinderte (drei mehr) und 156 Ausländer (sechs mehr).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Februar in Einbeck um 16 Stellen auf 153 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 28 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Februar 78 neue Arbeitsstellen, neun mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 113 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 23.

Nach dem saisonüblichen Anstieg im Januar ging die Zahl der Arbeitslosen in Südniedersachsen im Februar wieder leicht zurück. Insgesamt waren 16.295 Menschen im zurückliegenden Monat bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet. Das waren 279 beziehungsweise 1,7 Prozent weniger als im Januar und 2.718 beziehungsweise 14,3 Prozent weniger als im Februar 2011. Die Arbeitslosenquote liegt bei 7,3 Prozent, vor einem Jahr hatte sie noch bei 8,5 Prozent gelegen.

Besonders positiv war die Entwicklung im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit. Zwar war hier im Vergleich zum Vormonat ein leichter Anstieg um 24 oder 1,8 Prozent zu verzeichnen. Im Vergleich zum Februar 2011 jedoch sank die Arbeitslosigkeit um 20 Prozent beziehungsweise 348 auf aktuell 1.389. Klaus-Dieter Gläser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Göttingen, erklärte diese saisonal übliche Entwicklung damit, dass zu Beginn des Jahres viele Auszubildende ihre Lehre beendeten, die diese entweder verkürzt oder verlängert hätten. Auch die dreieinhalbjährigen Ausbildungen, insbesondere im Metall- und Elektrobereich, endeten zu diesem Zeitpunkt. »In den letzten Jahren fiel der Anstieg bei den jugendlichen Arbeitslosen nach Ausbildungsende jedoch zunehmend geringer aus«, so der Agenturchef. »Wir führen das darauf zurück, dass viele Auszubildende von ihren Betrieben übernommen werden, denn gerade im Metall- und Elektrobereich sind Fachkräfte derzeit rar gesät. Und wer nicht übernommen wird, hat gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt und kommt – so er sich rechtzeitig bewirbt – in einem anderen Betrieb nahtlos unter.

Erfreut zeigte sich Gläser auch über die Zahl der gemeldeten Stellenangebote. Nachdem diese im Januar deutlich zurückgegangen war, erreichte der Stellenzugang im Februar wieder das Vorjahresniveau. Unternehmen und Verwaltung meldeten im vergangenen Monat 906 Stellenangebote bei der Agentur für Arbeit, davon 758 sozialversicherungspflichtig. Insgesamt konnten Arbeitsuchende in Südniedersachsen unter 2.038 offenen Stellen wählen. Der Bestand offener Stellen spiegelt für Gläser die Situation am Arbeitsmarkt wider: »Wir haben zwar eine große Zahl offener Stellen und mit über 16.000 Menschen auf Arbeitsuche auch noch ein vermeintlich großes Potenzial an Bewerbern. Doch die Besetzung der freien Stellen wird zunehmend schwieriger, da oftmals Anforderungen der Arbeitgeber und Qualifikationen der  Bewerber nicht übereinstimmen.« Um die Chancen von Arbeitslosen bei der Stellensuche zu verbessern, fördern Agentur für Arbeit und Jobcenter im Bereich der beruflichen Weiterbildung aktuell 1.218 Männer und Frauen.

In den drei zum Agenturbezirk Göttingen zählenden Landkreisen Northeim, Osterode am Harz und Göttingen sank die Arbeitslosigkeit sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch zum Vorjahresmonat. Im Landkreis Göttingen waren im Februar 8.092 Menschen arbeitslos, das waren 20,7 Prozent oder 2.113 weniger als im Vorjahresmonat. Im Landkreis Northeim ging im Vergleich zum Februar 2011 die Zahl der Arbeitslosen um 5,5 Prozent beziehungsweise 311 zurück auf 5.343. Um 9,9 Prozent oder 405 sank die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahresmonat im Landkreis Osterode am Harz auf aktuell 3.671. Die Arbeitslosenquote betrug im Landkreis Göttingen 6,4 Prozent, im Landkreis Northeim 7,7 Prozent und im Landkreis Osterode am Harz 9,6 Prozent.sts