Arbeitsmarkt ist relativ stabil

Arbeitslosenquote in Einbeck bei 6,1 Prozent | Personalbedarf hat sich stabilisiert

Einbeck. In Einbeck hat sich die Arbeitslosigkeit von März auf April um 74 auf 1.303 Personen verringert. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 6,1 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 6,5 Prozent.

Es meldeten sich 216 Personen arbeitslos, 157 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 287 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+125). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 875 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 369 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 896 Abmeldungen von Arbeitslosen. Ohne Beschäftigung waren 736 Männer (-41) und 567 Frauen (-33). Darunter waren 107 15- bis 25-Jährige (-18), 483 50-Jährige und älter (-13), 570 Langzeitarbeitslose (+16), 76 Schwerbehinderte (-5) und 240 Ausländer (-16).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im April geringfügig gestiegen, und zwar um eins auf 383; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 37 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im April 55 neue Arbeitsstellen, 32 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 213 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 107.

Um 86 auf 460 Menschen verringert hat sich die Zahl derer, die Arbeitslosengeld bezogen. Das waren 110 Arbeitslose weniger als im Vorjahresmonat. Das waren 252 Männer (-50) und 208 Frauen (-36), darunter 39 15- bis 25-Jährige (-15), 211 50-Jährige und älter (-26), 64 Langzeitarbeitslose (-11), 35 Schwerbehinderte (-6) und 42 Ausländer (-23).

Um 12 auf 843 Menschen gestiegen ist die Zahl der Hartz-IV-Empfänger. Das waren 36 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Von Sozialleistungen lebten 484 Männer (+9) und 359 Frauen (+3), darunter 68 15- bis 25-Jährige (-3), 272 50-Jährige und älter (+13), 506 Langzeitarbeitslose (+27), 41 Schwerbehinderte (+1) und 198 Ausländer (+7).

Der Arbeitsmarkt in Südniedersachsen präsentiert sich ein Jahr nach den ersten spürbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie relativ stabil. Nach dem deutlichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Zusammenhang mit der Corona-Krise, insbesondere in den Monaten April und Mai des Vorjahres, folgt die Entwicklung mittlerweile wieder dem zu erwartenden saiso-nalen Verlauf. Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen von März auf April ist in diesem Rahmen üblich, denn beispielsweise werden spätestens im April Arbeitskräfte in den Außenberufen wieder eingestellt, die im Winter witterungsbedingt entlassen wurden. Konkret sank die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Göttingen gegenüber dem Vormonat um 1,7 Prozent auf 14.360.
Erstmals seit Beginn der Pandemie werden mit den Aprilzahlen die Werte des Vorjahresmonats wieder unterschritten: Im Vergleich zum April 2020 sank die Zahl der Arbeitslosen um 1,0 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat fällt in Folge der Pandemie allerdings ein Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit um 27,1 Prozent auf. Damit waren im zurückliegenden Monat 6.652 Menschen länger als ein Jahr arbeitslos.

Für Klaus Voelcker, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Göttingen, ist es zur Einordnung der Entwicklung sehr interessant, auch die Zahlen aus dem März 2020 heranzuziehen. So zeigt der direkte Vergleich, »dass sich die Zahl der Arbeitslosen in der Pandemiezeit um rund 1.500 erhöht hat.«
Auf der Seite der Stellenangebote gab es – im saisonalen Verlauf nicht untypisch – einen leichten Rückgang der gemeldeten Arbeitsofferten. Gegenüber März gingen im zurückliegenden Monat 93 Stellenangebote weniger bei der Agentur für Arbeit ein (-8,6 Prozent). Der Vergleich zum Vorjahresmonat weist ein Plus von 46,2 Prozent auf (312 Stellenangebote), was jedoch eine relativ geringe Aussagekraft hat. War im Monat nach dem Lockdown die Nachfrage nach Arbeitskräften massiv eingebrochen, hat sich inzwischen der gemeldete Personalbedarf wieder stabilisiert, wenn auch auf einem niedrigeren Niveau als vor der Corona-Krise. Im April wurden insgesamt 987 Stellenangebote gemeldet, 938 davon waren sozialversicherungspflichtig. Der Bestand an offenen Stellen hat mit aktuell 4.578 Arbeitsangeboten in Südnie- dersachsen inzwischen längst wieder das Niveau der Vor-Corona-Zeit erreicht. Besonders hoher Bedarf wird aus der Zeitarbeitsbranche, dem Gesundheits- und Pflegebereich sowie dem Handel gemeldet.

Endgültige Werte für die realisierte Kurzarbeit im Agenturbezirk liegen mittlerweile für den Monat Oktober vor. Danach haben im Agenturbezirk Göttingen im Oktober 1.286 Betriebe von konjunktureller Kurzarbeit Gebrauch gemacht. Von dieser beschäftigungssichernden Förderung profitierten 9.641 Beschäftigte.Im Rahmen des zweiten Lockdowns sind von Unternehmen erwartungsgemäß wieder mehr Anzeigen auf geplante Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit eingegangen, so dass die Zahlen für die Inanspruchnahme von Kurzarbeit spätestens ab November wieder merklich steigen dürften.

Auf dem Ausbildungsmarkt gibt es weiterhin zahlreiche Lehrstellen, die interessierten Nachwuchskräften offen stehen. Insgesamt meldeten Wirtschaft und Verwaltung für den Ausbildungsbeginn August / September 2021 2.385 betriebliche Ausbildungsstellen und duale Studienangebote, rund 150 davon gingen im zurückliegenden Monat ein. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum wurden bisher 109 Ausbil- dungsstellen weniger gemeldet (-4,4 Prozent). Derzeit sind noch 1.411 Ausbildungsstellen unbesetzt. Auf Bewerberseite meldeten sich seit Oktober 1.735 Ausbildungsinteressierte bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit und den Jobcentern der Region, um mit ihrer Unterstützung einen Ausbildungsplatz zu finden. Die Bewerberzahl liegt damit auf dem Niveau des Vorjahres. Aktuell suchen noch 916 jungen Menschen einen Ausbildungsplatz oder ein duales Studium.

In den beiden Landkreisen Göttingen und Northeim, die zum Agenturbezirk Göttingen zählen, sank die Arbeitslosigkeit sowohl gegenüber März als im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Landkreis Northeim beträgt die Arbeitslosenquote für den Monat April 5,7 Prozent und ist damit gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,1 Prozentpunkte gesunken. Insgesamt waren im Landkreis im zurückliegenden Monat 4.005 Menschen arbeitslos ge- meldet, 107 weniger als im März (-2,6 Prozent), und 49 weniger als vor Jahresfrist (-1,2 Prozent).Die Arbeitslosenquote im Landkreis Göttingen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat ebenfalls um 0,1 Prozentpunkte gesunken und liegt nun bei 6,0 Prozent.sts