Arbeitsmarkt kommt langsam wieder in Schwung

Arbeitslosenzahl in Einbeck hat sich verringert | Quote mit 8,2 Prozent aber höher als vor einem Jahr

Einbeck. Verringert um 113 Personen auf 1.739 hat sich die Zahl der Arbeitslosen in Einbeck Das waren aber 19 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 8,2 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 8 Prozent. Arbeitslos meldeten sich 434 Personen, 17 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 549 Personen ihre Arbeitslosigkeit.

Ohne Beschäftigung waren in Einbeck 1.739 Personen, darunter 931 Männer (77 weniger) und 808 Frauen (36 weniger). Arbeitslos waren 180 15- bis 25-Jährige (13 weniger), 651 50-Jährige und älter (36 weniger), 723 Langzeitarbeitslose (vier weniger), 78 Schwerbehinderte (fünf weniger) und 176 Ausländer (neun  mehr). Der Bestand an Arbeitsstellen sank im August um 32 Stellen auf 121. Im Vergleich zum August 2012 gab es 35 Stellen weniger, Arbeitgeber meldeten 81 neue Arbeitsstellen, sechs mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 520 Arbeitsstellen ein.

Um 97 Personen auf 558 verringert hat sich die Zahl derjenigen, die von Leistungen der Arbeitsagentur lebten, 169 Personen meldeten sich arbeitslos, 17 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 253 Menschen ihre Arbeitslosigkeit. Seit Beginn des Jahres gab es 1.592 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 293. 558 Männer (97 weniger) und 286 Frauen (52 weniger) bezogen Arbeitslosengeld. Darunter waren 77 15- bis 25-Jährige (25 weniger), 262 50-Jährige und Älter (28 weniger), 87 Langzeitarbeitslose (drei mehr), 41 Schwerbehinderte (sechs weniger) und 26 Ausländer (einer weniger).

Hartz-IV-Leistungen erhielten 1.181 Menschen, darunter 645 Männer (25 weniger) und 536 Frauen (neun mehr). Von der Sozialagentur lebten 103 15- bis 25-Jährige (12 mehr), 389 50-Jährige und älter (acht weniger), 636 Langzeitarbeitslose (sieben weniger) 37 Schwerbehinderte (einer mehr) und 150 Ausländer (zehn mehr). Nach dem Ende der Sommerferien kommt der Arbeitsmarkt nun langsam wieder in Schwung. Im August waren im Agenturbezirk Göttingen 17.065 Menschen arbeitslos gemeldet, 36 oder 0,2 Prozent weniger als im Juli. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren jedoch 634 Menschen oder 3,9 Prozent mehr arbeitslos. Die Arbeitslosenquote lag bei 7,2 Prozent, 0,2 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Das Ende der Sommerferien führt saisonal üblich zu einer Entlastung am Arbeitsmarkt, zum Beispiel durch Wieder-Einstellungen im Bereich Erziehung und Unterricht. Aber auch Personalverantwortliche setzen ihren Personalbedarf oftmals erst nach der Urlaubszeit um.

Klaus-Dieter Gläser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Göttingen, macht auf einen Punkt aufmerksam, der sich auf die Arbeitslosenzahlen ausgewirkt hat: »Die Arbeitsagentur hat in den letzten Monaten deutliche Schwerpunkte im Bereich der beruflichen Qualifizierung gesetzt. Diese Aktivitäten machen sich auch in der Arbeitslosenstatistik bemerkbar. Dabei setzen wir einen deutlichen Akzent auf die berufsabschlussorientierte Förderung. Wir haben nach wie vor einen hohen Anteil an Menschen ohne Berufsabschluss in der Arbeitslosigkeit. Und wir sehen uns gefordert, diesen Menschen durch Qualifizierung eine langfristige Perspektive auf dem Arbeitsmarkt zu eröffnen«. Gläser stellte noch einmal die Initiative »AusBildung wird was – Spätstarter gesucht!« der Bundesagentur für Arbeit vor: »Wir werben hier insbesondere um die Altersgruppe der jungen Erwachsenen zwischen 25 und 35 Jahren. Wenn wir diese Gruppe für eine Ausbildung gewinnen können, wird ihr Risiko für wiederkehrende und andauernde Arbeitslosigkeit deutlich sinken.«

Der Anteil der Arbeitslosen ohne Berufsabschluss beträgt im Bereich der Arbeitslosenversicherung rund 20 Prozent, im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende rund 56 Prozent. Diese Zahlen unterstreichen das Risiko einer längeren Arbeitslosigkeit für ungelernte Kräfte. Demgegenüber kamen auf der Nachfrageseite nur 20,8 Prozent der im August neu gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Stellenangebote für diese Gruppe in Frage.Nach wie vor liegt der gemeldete Bedarf an Arbeitskräften unter dem Vorjahreswert. Wirtschaft und Verwaltung in Südniedersachsen gaben im August bei der Arbeitsagentur insgesamt 841 neue Stellenangebote auf, davon waren 715 sozialversicherungspflichtig. Damit blieb das August-Ergebnis um 8,9 Prozent oder 82 Offerten hinter dem Juli-Wert und 146 oder 14,8 Prozent hinter dem Vorjahresmonat zurück. Insgesamt waren in Südniedersachsen 1.889 offene Stellen gemeldet, 435 weniger als vor einem Jahr.Obwohl für viele Berufe das Ausbildungsjahr im August begann, ist der Ausbildungsmarkt weiter in Bewegung. Jugendliche, die bisher keine Lehrstelle fanden, können noch hoffen: Aktuell sind 460 der ursprünglich 2.579 Ausbildungsstellen offen. Im zurückliegenden Monat suchten weiter 607 junge Leute nach einer Lehrstelle. Seit Oktober 2012 meldeten sich 3.606 Jugendliche als Bewerber für einen Ausbildungsplatz oder ein Duales Studium in der Berufsberatung der Arbeitsagentur oder den Jobcentern. Unterschiedlich verlief die Entwicklung in den  Landkreisen des Agenturbezirkes Göttingen, sowohl mit Blick auf den Juli als auch im Vergleich zum Vorjahresmonat. Während in den Landkreisen Göttingen und Northeim gegenüber Juli die Arbeitslosenzahlen sanken, war im Landkreis Osterode ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Arbeitslosigkeit in den Landkreisen Northeim und Osterode, während sie im Landkreis Göttingen nach wie vor deutlich über dem Vorjahreswert lag. Konkret betrug die Arbeitslosenquote im Landkreis Göttingen 7,0 Prozent und lag damit 0,8 Prozent über dem Wert vom August 2012. 8.986 Menschen waren hier arbeitslos gemeldet, 1,3 Prozent weniger als im Juli, allerdings 14,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Im Kreis Northeim waren im zurückliegenden Monat 4.993 Menschen arbeitslos, 72 oder 1,4 Prozent weniger als im Juli und 79 oder 1,6 Prozent weniger als im August 2012. Die Arbeitslosenquote lag bei 7,1 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert vom August 2012. Im Kreis Osterode waren im August 3.086 Menschen arbeitslos gemeldet, 155 oder 5,3 Prozent mehr als im Juli. Gegenüber August 2012 waren 426 Menschen oder 12,1 Prozent weniger arbeitslos. Die Arbeitslosenquote betrug 8,2 Prozent, im Vorjahresmonat hatte sie noch bei 9,3 Prozent gelegen.sts