Auch Salzderhelden auf dem Weg in die digitale Zukunft

Einbeck. In der gut gefüllten Salzderheldener Sporthalle fand jetzt eine Informationsveranstaltung der Firma Goetel zum Glasfaserausbau statt. Nachdem bereits im Januar der Startschuss für die Dörfer rund um den Leinepolder erfolgt war, hat nun auch Salzderhelden die Möglichkeit, auf den (Schnell-)Zug aufzuspringen. Als unabhängiger Anbieter verspricht die Göttinger Firma Goetel, superschnelles Internet mit Datenübertragungsraten von 1.000 Mbit/Sekunde direkt in die Häuser zu legen.

»Bei uns ist nicht am letzten Verteiler Schluss«, erläuterte Mario Stickfort, Leiter Privatkundenvertrieb bei Goetel. »Außerdem nutzen wir neueste Technik und setzen nicht auf eine Infrastruktur, die störungsanfällig ist und seit über 25 Jahren in der Erde liegt.«

Die jetzt mit öffentlicher Förderung durchgeführten Maßnahmen würden zwar kurzfristig Besserung versprechen, seien aber langfristig gesehen nicht zukunftsfähig: »Versuchen Sie mal, mit einem Porsche über eine Kopfsteinpflasterstraße zu fahren. Da kommen Sie trotz der PS schnell an Ihre Grenzen.« Eine gute Internetverbindung werde immer wichtiger, betonte Stickfort. Das gelte nicht nur für die private Nutzung, sondern auch für das Herunterladen von Formularen, für das Arbeiten von zuhause, für Einkauf oder Freizeit. Internet statt Lexikon und Atlas, das sei ebenso Realität wie die Nutzung von TV-Mediatheken.

Für die Schule werde Internet vorausgesetzt, ein Studium ohne Internet sei nicht möglich. Auch Online-Banking und SmartHome brauchten »vernünftige Verbindungen«, genau wie die geschäftliche Nutzung, etwa Fernwartung von Maschinen oder Anlagen. Der Bandbreitebedarf werde steigen, so Mario Stickfort. Die Regeln für Salzderhelden sind die gleichen wie in den anderen Ortschaften: Sobald 60 Prozent beziehungsweise 350 Aufträge eingereicht sind, können die Planungen beginnen. Ein Anschluss noch in diesem Jahr liegt im Bereich des Machbaren. Auch wenn die Laufzeit bisheriger Verträge noch nicht beendet sei, gehe der Kunde kein Risiko ein: Eine doppelte Berechnung erfolge nicht, die Zwischenversorgung sei ohne Grundgebühr möglich, wobei sich Kunden nicht um die Kündigung von Verträgen kümmern müssten. Auch die Beibehaltung der Telefonnummer übernehme der neue Versorger.

Für den Anschluss eines Hauses ans Glasfasernetz berechnet das Göttinger Unternehmen aktuell einmalig zwischen 199 Euro und 499 Euro, ist abhängig von der gewählten Monatsgebühr. »Spätestens in vier Wochen, am 19. März, wissen wir, wo wir stehen und ob wir das Ziel von 60 Prozent erreicht haben«, so Ortsbürgermeister Dirk Heitmüller.

Er appellierte zusammen mit dem Ortsrat an die Einwohner, diese »kleine Investition in die Zukunft« zu tätigen, damit der Flecken Salzderhelden nicht irgendwann zu den weißen Flecken gehöre. »Ihre Kinder, Enkelkinder oder potenzielle Hauskäufer werden es Ihnen danken.« Die Besucher der Veranstaltung wurden gebeten, auch in der Nachbarschaft für das Projekt zu werben. Bei weiterem Beratungsbedarf stehen Ortsbürgermeister Dirk Heitmüller, sein Stellvertreter Heinz-Hermann Wolper und Ortsbeauftragter Florian Koch zur Verfügung.

Die Auftragsunterlagen liegen in der »Molli« im Bahnhof und auf dem Hof Wolper, Einbecker Straße, aus. Außerdem können sie von der Goetel-Internetseite heruntergeladen werden – dazu wird allerdings bereits jetzt ein einigermaßen funktionstüchtiger Internetanschluss benötigt.oh