Auftakt zum Chorbesuch aus Keene: Eindrucksvoller Gottesdienst und Heldenburg-Fest

Einbeck. Mit einem eindrucksvollen musikalischen Gottesdienst in der St. Jacobi-Kirche in Salzderhelden hat der Besuch der »Chamber Singers of Keene« begonnen. Der Chor aus Einbecks Partnerstadt Keene in New Hampshire/USA ist gut eine Woche lang zu Gast bei den »Voices« aus Salzderhelden. Neben dem Kennenlernen und dem Austausch zwischen beiden Chören steht ein großes Konzert am kommenden Donnerstag, 5. Juli, auf dem Programm. Eine Kostprobe gaben die beiden Chöre, geleitet von Dr. Sandra Howard auf Keener und Anett Steinberg auf Einbecker Seite, beim Gottesdienst. Unterstützt wurden sie dabei vom Männergesangverein »Concordia« Salzderhelden. Sowohl in einzelnen Beiträgen wie »Freedom ist coming«, »Oh Herr, welch ein Morgen«, »Alma redemptoris Mater«, »Ride a chariot« oder »Peace« als auch beim Abschlusslied »Da wohnt ein Sehnen«, dargeboten von den drei Chören gemeinsam, begeisterten die Sängerinnen und Sänger. »Welcome to Einbeck-Salzderhelden«, eröffnete Pastor Daniel Konnerth den Gottesdienst.

Gott wolle man loben mit Musik, und von Leonard Bernstein stamme die Feststellung, dass Musiker schon zu Lebzeiten von der Ewigkeit Gottes kosten könnten. »Was brauchen Sie, damit Sie sich gut fühlen?«, fragte er in seiner Predigt, »was brauchen Sie für gute Stimmung? Wein, eine Zigarre, gutes Essen, Urlaub?« Das seien Möglichkeiten, es sich gutgehen zu lassen, aber die Sängerinnen und Sänger hätten es viel einfacher: Sie bräuchten nur eine Stimmgabel. Auf deren Urton sei Verlass. Und wie sich Sänger davon stimmen lassen könnten, ermunterte er dazu, sich als Christen stimmen zu lassen von Gott. Man müsse sich fragen, ob man sich von diesem Stimmgabelton Gottes noch ansprechen lasse, ob man ihm im Alltag höre und gleichgesinnt, brüderlich, barmherzig und demütig sei. Am besten, das habe schon Luther erkannt, funktioniere das mit Musik.

Nicht umsonst schlafe man mit einem Abendlied vermutlich entspannter, und mit einem Morgenlied gehe man anders durch den Tag. Das Großartige an einem Chor sei, so Pastor Konnerth, dass die Mitglieder sich bei ihren Proben immer wieder stimmen lassen könnten. Die Chance, die im Singen geschenkt werde, sollte man wahrnehmen und mit den Ohren zuhören und mit dem Mund einstimmen in den Lobgesang Gottes. Im Anschluss feierten die gut 30 Gäste aus Keene und die deutschen Gastgeber auf der Heldenburg rund um Grill und Kuchen- und Salatbuffet ein Familienfest zum Kennenlernen. Beeindruckt waren die amerikanischen Gäste dabei von dem, was ihnen Evelin Vollmer, Vorstandsmitglied im Förderverein Heldenburg, über die Burganlage und deren Geschichte berichtete.

In Keene, so eine Sängerin, seien die ältesten Dinge vom Anfang des 18. Jahrhunderts – mit der Burg gehe es noch einmal ein paar 100 Jahre zurück in der Historie. Vor zwei Jahren sei es nur eine Idee gewesen, jetzt sei sie in die Tat umgesetzt, freute sich Anett Steinberg, dass die Vision, die seinerzeit von einem Keene-Besuch mitgebracht wurde, Realität wurde, unterstützt vom Partnerschafts-Komitee und vielen weiteren Unterstützern. Dafür dankte sie allen sehr, verbunden mit dem Wunsch, dass man mit den netten Gästen eine schöne Woche verlebe. Das Konzert beginnt am Donnerstag, 5. Juli, um 19.30 Uhr in der Neustädter Kirche in Einbeck, Sülbecksweg.

Der Eintritt ist frei, um Spenden zur Finanzierung des Choraustausches wird gebeten. Auf dem Programm stehen Werke zeitgenössischer amerikanischer Komponisten, und die »Voices« ergänzen den Abend unter anderem mit Gospelliedern und bekannten Stücken wie »Barbra Ann«, »Halleluja« und »I will follow him«. Mitwirken wird auch der Kirchen- und Kammermusikkreis, der von Ulrike Hastedt geleitet wird, und von Sabrina Lürig mit einem Sopransolo. Einige Sänger der »Concordia« sind ebenfalls dabei. In bewährter Weise führt Eberhard Schmah durch das Programm.ek