»Aus Ihrem Stiftungskapital wird viel Gutes bewirkt«
Stifterversammlung St. Alexandri / Kapital hat 500.000-Euro-Grenze überschritten / Musik, kirchliches Leben und christliche Werte
Einbeck. Wo steht die St. Alexandri Stiftung, welche Perspektiven hat sie, auf diese Fragen ging der Vorsitzende des Kuratoriums, Dr. Henning von der Ohe, zunächst ein. Die Stiftung verfolge mehrere Ziele: Erhalt und Pflege der Kirchenmusik in der Münsterkirche, Bereicherung des kirchlichen Lebens und Weitergabe der Werte des christlichen Glaubens. Die Grundlagen für Werte wie Fairness, Toleranz und Hilfsbereitschaft würden im Kindes- und Jugendalter gelegt, fuhr er fort; dafür bot der Auftakt der Versammlung mit dem gemeinsamen Singen der Generationen ein anschauliches Beispiel. Über die »Schatzsuche« der Münstergemeinde haben der Seniorensingkreis und die Kinder des Regenbogenkindergartens zueinander gefunden. Neben dem gemeinsamen Üben stehen auch Besuche der Senioren im Kindergarten auf dem Programm.
Der erste Auftritt beim Gemeindefest im Juni war ein großer Erfolg, ein Adventssingen in der Münstergemeinde wird folgen. Ein weiteres Projekt war ein Besuchskreis der Konfirmanden im Altenheim Deinerlinde, der auf beiden Seiten gut angenommen wurde. »Wir sind gut aufgestellt in der Stiftung«, war Dr. von der Ohe zufrieden. Man sei froh, dass man den Stiftungsgedanken zeitig umgesetzt habe – früher als andere, denn man habe schon viel erreichen können. So sei die Kantorinnenstelle durch einen finanziellen Beitrag gesichert worden, es konnten Akzente in der Jugendarbeit gesetzt werden, und das Gemeindeleben werde ergänzt.
Das Stiftungsvermögen liege schon bei mehr als einer halben Million Euro. Die Bonifizierung durch die Landeskirche, die noch bis zum 30. Juni 2011 für drei Euro einen weiteren Euro hinzu gebe, sei ebenso erfolg- und hilfreich wie die vielen großen Zweck- und Anlassspenden aus der Gemeinde, etwa zu Geburtstagen. Stifter und Spender könnten die Stiftung finanziell und Inhaltlich stärken: »Sie tragen den Geist der Stiftung weiter«, hieß von der Ohe neue Stifter willkommen. »Jeder Euro tut Gutes«, warb der Kuratoriumsvorsitzende um weitere Unterstützung. Die Gemeinde werde so unabhängiger von Kirchensteuern und stark für die Zukunft, und sie könne Liebgewonnenes sichern. Für das kommende Jahr hätten die Vorstandsmitglieder Dr. Dietrich Borchardt und Joachim Ehlers ihren Rückzug ankündigt, berichtete er. Das Kuratorium habe durch Gerhard Wittkugel Verstärkung erhalten.
Einblick in die Finanzen der Stiftung gab Vorstandsmitglied Joachim Ehlers: Zum 1. November lag die Summe der Spenden, Zustiftungen und Bonifikationen bei über 575.000 Euro. Die Einnahmen dieses Jahres seien mit denen von 2009 vergleichbar. Die Zinserträge lagen 2010 bei fast 20.000 Euro, bis 2009 seien es in der Summe rund 80.000 Euro gewesen, jetzt überschreite man also die 100.000-Euro-Grenze. Im vergangenen Jahr wurden 16.416 Euro für Fördermaßnahmen ausgeschüttet, in diesem Jahr investiere man rund 17.000 Euro. »Aus Ihrem Kapital wird Gutes bewirkt«, versicherte er den Stiftern. Man habe eine stolze Summe ausgeben können für Projekte, die sonst nicht oder nicht in diesem Maße möglich gewesen wären. Die Stiftung bemühe sich, das Geld langfristig anzulegen und mit geringen Verwaltungskosten auszukommen. Mit weiterhin guter Unterstützung, so war er sicher, werde es gelingen, das Vermögen noch aufzustocken.
Seit einem Jahr ist Tabea Kröß als Geschäftsführerin für die St. Alexandri Stiftung tätig. Es sei vielfältig, was die Stifter mit ihrem Einsatz bisher angestoßen hätten, betonte sie. Vor allem wurde damit die kirchenmusikalische Arbeit gesichert. Das Gospelprojekt mit erneut rund 100 Mitwirkenden zähle ebenso dazu wie die Minikantorei, der Seniorensingkreis oder die Kirchenmusiken am Karfreitag und am zweiten Weihnachtsag. Die christliche Gemeinschaft werde gefördert über die »Schatzsuche«, die viele Gemeindeglieder in unterschiedlichsten Bereichen zum aktiven Mitmachen am Gemeindeleben einlade.
Das »Münstheater« Ende November, ein Generationenprojekt mit dem Altenheim Deinerlinde, das gemeinsame Singen, Unterstützung für das Tanzprojekt der Jugendkirche »marie«, die Luftballonaktion beim Gemeindefest – erneut konnte an vielen Stellen geholfen werden. Aus der von ihr durchgeführten Stifterumfrage ging hervor, dass Jugendarbeit stärker gefördert werden soll, darauf soll besonderes Augenmerk gelegt werden. »Aber auch etablierte Vorhaben bringen wir weiter voran – mit Ihrer Hilfe.«ek