Ausbilden für die Praxis

Bundesfachschule Pflanzentechnologie neues Angebot der BBS Einbeck

Schüler aus ganz Deutschland werden sie besuchen: Die Berufsbildenden Schulen Einbeck haben die neue Bundesfachschule Pflanzentechnologie vorgestellt, die hier angesiedelt ist. Auszubildende, die die Schule im Rahmen von Block-Berufsschulunterricht besuchen, Eltern und Vertreter von Ausbildungsbetrieben haben den Bildungsgang nun kennenlernen können.

Einbeck. »Das ist ein besonderer Tag für Sie und für uns«, stellte Schulleiter Renatus Döring fest. Die Berufsbildenden Schulen Einbeck hätten bereits 40 Jahre Erfahrung mit dem Berufsfeld beziehungsweise der Ausbildung von Landwirtschaftlich-technischen Assistenten. Noch älter sei sogar der Vorgängerberuf. Neu sei jetzt die Pflanzentechnologie als Beruf; der Einrichtung der Bundesfachschule seien an den Berufsbildenden Schulen drei Jahre intensiver Planung vorausgegangen sei. Dafür dankte er der Abteilungsleiterin Berufliches Gymnasium und Pflanzentechnologie, Susanne Brandes, und Teamleiter Armin Töpperwien. Die Landwirtschaftskammer und die KWS als örtlicher Ausbildungsbetrieb sowie weitere Arbeitgeber hätten die Schule dabei begleitet. Die Schule tue alles dafür, um das in sie gesetzte Vertrauen rechtfertigen.

Die Schüler – sie kommen aus vielen Bereichen Deutschlands zwischen Ostfriesland und Würzburg – sollten sich hier schnell einleben, Kontakte knüpfen und sich wohlfühlen. Die Berufsbildenden Schulen Einbeck, führte der Schulleiter aus, hätten derzeit 1.250 Schüler in 60 Klassen. Sie werden von 90 Lehrkräften unterrichtet, es gibt 30 Teams. Man sei stolz auf die steigenden Schülerzahlen in den vergangenen drei Jahren, sagte er, denn das sei eine Entwicklung gegen den Trend in der Region. Federführend sind für den Bereich Pflanzentechnologie Susanne Brandes, Armin Töpperwien und Dr. Frank Colditz als neues Mitglied des Kollegiums. Schulsozialpädagogin stellte sich den Schülern als Ansprechpartnerin bei Sorgen und Problemen über den Unterricht hinaus vor: Vielleicht habe der eine oder andere, der mit 16 Jahren erstmals wochenlang von zuhause fort sei, auch mal Heimweh. Vertrauensschüler aus der Erzieherausbildung haben sich bereiterklärt, bei einem Informationsabend über Freizeitmöglichkeiten in Einbeck zu berichten, und bei einem Kennenlernfrühstück sollen alle, die die nächsten Jahre hier miteinander verbringen, ins Gespräch kommen.

»Schule ist für Schüler da«, unter diesem Motto stellte die stellvertretende Schulleiterin Dörte Kirst-Bode die Vielfalt der »bunten« Schule vor. Darüber hinaus werde Wert auf die Zusammenarbeit mit Betrieben und Einrichtungen gelegt, denn die Schule bilde für den Arbeitsmarkt aus.

Die Tätigkeiten von Pflanzentechnologien sind vilefältig und abwechslungsreich – im Labor, im Gewächshaus und auf dem Feld. Anbau, Pflege, Ernte und Versuche mit Kulturpflanzen gehören dazu, aber auch Dokumentation sowie Einsatz und Wartung von Maschinen und Geräten. In vier Lernfeldern geht es um Berufs- und Betriebspräsentation, Beurteilung und Herstellung von Böden, Substraten und Nährmedien, Ein- und Ausbringung von Kulturpflanzen zu Versuchszwecken oder Materialuntersuchungen. Praxisnah und zielorientiert soll dabei gearbeitet werden. Fächer wie Deutsch, Englisch und Politik werden ebenfalls unterrichtet.Angesichts der weiten Anreise, die viele Schüler auf sich nehmen, beginnt der Unterricht am Montag erst um 9.45 Uhr, und er endet am Freitag um 13.15 Uhr. So sollen auch diejenigen mit langen Heimfahrten am Wochenende zwei Tage zuhause verbringen können. Von den Ausbildern wünscht sich die neue Bundesfachschule Rückmeldungen, aber auch Wünsche können angemeldet werden, »damit wir nicht an der Praxis vorbei ausbilden.«

Da auswärtige Schüler während der Schulphasen in Einbeck untergebracht werden müssen, stand zum Auftakt unter anderem der Besuch einer Wohngemeinschaft der Einbecker Wohnungsbaugesellschaft auf dem Programm, und bei einer Stadtrallye ging es quer durch Einbeck.ek