Ausschuss sucht Pflaster für Neustädter Kirchplatz aus

Einbeck. Zu einer Besichtigung haben sich unter anderem die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt, Energie und Bau jetzt auf dem Neustädter Kirchplatz getroffen. Dort hatte die Firma Koch eine Bemusterung der Pflasterbeläge für die Gehwege, den Platz selbst und die in der Papenstraße geplanten Parkplätze vorbereitet. Vertreter der Verwaltung sowie des Planungsbüros »Planorama« aus Berlin erläuterten die Auswahl. Vorgesehen ist, die Parkbuchten in der Papenstraße in großformatigem Naturstein zu pflastern. Auf dem Platz selbst soll Naturstein in einem kleineren Format und in unterschiedlichen Farben verlegt werden.

Für die Gehwege sind größere Platten vorgesehen. Natursteinflächen, die sich in der Farbgebung, insbesondere bei den Rottönen, etwas unterschieden, präsentierten Maik Böhmer und Monika Zuber von »Planorama« dabei zur Auswahl ihre Favoriten für den Platz. Durch die farblichen Akzente könne die große Platzfläche aufgelockert werden.

Das Wetter spielte während der Begutachtung allerdings insofern nicht mit, als dass die Farbigkeit in nassem Zustand anders wirke als trocken, hieß es. Bedenken gegen die Ausführungen gab es seitens des Seniorenrats: Durch die notwendige Verfugung sei es nicht möglich, eine Fläche zu erreichen, die auch für Rollstuhlfahrer oder Nutzer von Rollatoren glatt genug sei; ein Negativbeispiel dafür sei der Marktplatz. Dem widersprachen sowohl Vertreter des Planungsbüros als auch des Bauunternehmens. Die für den Neustädter Kirchplatz ausgesuchten Steine würden dem aktuellen Standard für Barrierefreiheit entsprechen.

Die Fugen seien stabil, alles werde in einem festen Verbund verlegt, so dass sich eine sehr glatte Oberfläche ergeben. Die Steine seien geflammt und gestockt, was für Rutschsicherheit sorge. Dass Fugen ausgewaschen würden, werde hier nicht passieren. Die Maßtoleranzen seien ähnlich wie bei Betonstein – der Stein bleibe so, wie er einmal verlegt sei, die Fuge ebenso, mehr könne man bei Pflaster nicht tun. Es gebe mehrere Normen in diesem Bereich, und die würden eingehalten. Bei der Auswahl habe man viel Wert sowohl auf Optik als auch auf Bearbeitung gelegt.

Die Entwicklung sei seit der Pflasterung des Marktplatzes weitergegangen, so eine ergänzende Meinung. Wenn sich die Fachleute für ein solches Vorgehen aussprechen würden und auch Richtlinien dafür sprächen, sollte man darauf setzen, dass man einen glatten Belag bekomme, der für alle Bedürfnisse funktioniere. Zudem sei man nicht mehr in der Planungs-, sondern schon in der Umsetzungsphase, also nicht mehr in der Lage, Grundsätzliches in Frage zu stellen. Bei der Farbauswahl entschied sich der Ausschuss für eine Mischung mit einem matteren Rotton, der unter anderem die Sandsteinsockel im Stadtbild aufgreift.

Ein offenes Thema bleibt allerdings nach dem Ortstermin die Befahrbarkeit des Platzes. Der sei, betonte Maik Böhmer, in der derzeitigen Planung nicht für schweren Verkehr ausgelegt, eine entsprechende Verstärkung des Unterbaus sei aus Kostengründen gestrichen worden. Das könnte zum Problem werden, wenn hier beispielsweise Feste gefeiert werden, wofür eine Anlieferung mit Lastwagen erfolgt. Für den Platz wird noch eine Ausschreibung erfolgen, so dass diese Anfor­derung mit eingearbeitet werden kann.ek