Aussichtsturm und Einbecker Marktplatz

Einbeck. Die Ansichtskarte wurde vor über 100 Jahren »auf der Reise« abgeschickt. Sie zeigt den Kaiser-Friedrich-Turm und den Marktplatz. Kaiser Friedrich war einer der drei Kaiser im so genannten Drei-Kaiser-Jahr 1888. Friedrich starb nach sehr kurzer Regierungszeit und ging als »99-Tage-Kaiser« in die Geschichte ein. Der Turm wurde, wie zu dieser Zeit auch viele andere im Land, von einer Gruppe »honoriger Bürger« finanziert, die dem verstorbenen Kaiser einen Gedenkturm errichten wollten.

In Einbeck initiierte der jüdische Bürger B. Meyersfeld mit einer Spende von 500 Mark den Turmbau. Man entschied sich für eine 275 Meter hohe Stelle im Stadtwald. Als die Postkarte vom Verlag Oscar Ammon angefertigt wurde, war der Turm gerade fertig gestellt. Der Blick auf den Marktplatz zeigt das Rathaus, die Marktkirche, das alte Ehrenmal und einen Teil der nördlichen Fassaden.

Eine Besonderheit: der linke Baum direkt vor dem Rathaus. Vergleicht man seine Größe mit den beiden Kastanien vor der Kirche, kann man sich ungefähr ausrechnen, wie hoch der Baum heute wäre.wk

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