AWO bietet Integrationsberatung an

Sven Niels Oelker erteilt Informationen zur Förderung der gelungenen Integration

Um die Integration zu unterstützen, bietet die AWO eine Beratungsstelle in der Grimsehlstraße an. Sozialarbeiter Sven-Niels Oelker setzt sich wochentags von 11 bis 13.30 Uhr für Asylsuchende, Arbeitsmigranten und Zugewanderte ein, um ihnen bei der Integration zu helfen, eine Verbesserung der Lebensumstände und der Chancengleichheit zu erreichen sowie die gesellschaftliche Teilhabe zu fördern.

Einbeck. Als anerkannter, gesellschaftspolitisch aktiver und überparteilicher Verband setzt sich die Arbeiterwohlfahrt (AWO) vielfältig für Freiheit, Gerechtigkeit, Toleranz und Solidarität ein, erklärte Vorsitzender Rolf Hojnatzki. Viele Asylsuchende, Zugewanderte und Migranten hätten jedoch, wenn sie nach Deutschland beziehungsweise Einbeck kämen, Probleme mit der fremden Kultur und Sprache, aber auch mit Abwicklungen wie Behördengängen, Schulanmeldungen oder Abrechnungen. Da aber die städtische Flüchtlingssicherung dem Zukunftsvertrag zum Opfer gefallen sei, so Hojnatzki, gebe es keine zentrale Anlaufstelle mehr für Einreisende, aber auch nur wenige spezielle Angebote, wie zum Beispiel das Projekt »Mama lernt Deutsch«, die integrative Sprachfördermaßnahme des Einbecker Bündnisses für Familie.

Bei der Eingewöhnung seien viele unterschiedliche Hilfestellungen von Nöten, so dass die AWO jetzt eine Integrationsberatungsstelle eingerichtet hat. Grundlage dafür war, dass die ehemalige niedersächsische Landesregierung im vergangenen Jahr mit dem »Handlungsprogramm Integration« die Weichen zur Unterstützung des Bildungsprozesses von Kindern mit Migrationshintergrund sowie zur Initiierung von Projekten zur Aufklärung und Aktivierung von Eltern gestellt hat. Daher wird auch das Beratungsangebot der AWO in Einbeck mindes-tens bis zum 31. Dezember vom niedersächsischen Landesamt für Soziales, Jugend und Familie gefördert. Durchgeführt wird das Angebot von Sven Niels Oelker, der seit 2012 schon im Tagestreff »Billabong« für die Arbeiterwohlfahrt tätig ist. Während der kostenlosen und vertraulichen Beratung, die montags bis freitags sowie nach Vereinbarung beim AWO-Ortsverein, Grimsehlstraße 10, Telefon 05561/3472, E-Mail integration@awo-Einbeck.de, angeboten wird, gibt er Tipps zu Hilfeleistungen, auch von Netzwerk-Partnern, um das gewinnbringende Einleben zu fördern.

Oelker erläuterte, dass er Aufenthalts- und sozialrechtliche Informationen vermitteln, Beratungen zu Behördenangelegenheiten geben, sozialpädagogische und psychosoziale Beratungen anbieten oder an spezielle Dienste weitervermitteln wird. Weiter hilft er bei der Einschätzung des Sprachförderbedarfs sowie motiviert zur Teilnahme an Integrations- und Sprachkursen. Dabei arbeitet er eng mit der Stadt Einbeck, dem Landkreis Northeim und dem Arbeitskreis Integration zusammen sowie mit allen Einrichtungen und Institutionen, die mit und für Menschen mit Migrationshintergrund arbeiten.

Arndt Severidt, Fachbereichsleiter Bürgerdienste und Soziales der Stadt Einbeck, war froh, dass Verwaltung und Politik einen Weg gefunden haben, um die Integration zielgerichtet zu fördern. Durch die kommunale Quotenregelung werden Flüchtlinge anteilsmäßig auf Städte verteilt, so dass Einbeck in diesem Jahr schon zehn Personen aufgenommen hat. Diese kamen aus sehr unterschiedlichen Ländern, so dass mehr als ein Dolmetscher bei den Hilfestellungen benötigt wurde. Ob Schule, Gesundheitssystem, Kultur, Sprache, finanzielle oder behördliche Alltagsprobleme sowie die ungewohnte Umgebung und Region, die Zureisenden brauchen so eine Anlaufstelle, wie sie jetzt bei der Arbeiterwohlfahrt gebe.

Hojnatzki und Kerstin Droste, AWO-Geschäftsführerin, waren sich einig, dass die Beratungsstelle vielfältig und tief gehend helfe, damit sich Migranten, Ausländer, Aussiedler oder Eingebürgerte schnell zurechtfinden und »einleben« können.

Von den rund 1.400 Bürgern in Einbeck, die einen Migrationshintergrund haben, so Hojnatzki, hätten sich die meisten Personen schnell und gut integriert. Ihre gewonnenen Erfahrungen könnten auch neuen Bürgern helfen, ein positives Gefühl für die neue Heimat zu bekommen. Wichtig sei jedoch auch, so Hojnatzki, dass die Angebote von Oelker und den Netzwerk-Partnern bekannter werden, um eine schnellere Anschlussfindung zu erreichen, was der Integration in vielen Bereichen diene.mru