AWO-Ortsverein macht sich stark für den Rheinischen Hof

Rolf Hojnatzki für vier weitere Jahre an die Spitze gewählt / Investitionen in das AWO-Haus an der Grimsehlstraße / Aktivitäten

Mit der Arbeit des Vorstandes sind die Mitglieder zufrieden, und so wurden die Vorstandsmitglieder für die nächsten vier Jahre wiedergewählt. An der Spitze des Ortsvereins der Arbeiterwohlfahrt (AWO) steht weiter Rolf Hojnatzki. In den Berichten ging es um die Aktivitäten im vergangenen Jahr, die Finanzen, den Ausblick und vor allem wurden auch Mitglieder geehrt. Holger Neumann, Geschäftsführer des AWO-Krankenhauses in Einbeck, signalisierte, dass man im Bereich Essen auf Rädern eine Lösung finden werde. Im vergangenen Jahr hatte das Krankenhaus - damals noch in anderer Trägerschaft - der AWO beim Menüservice Konkurrenz gemacht.

Einbeck. In seinem Rückblick stellte der Vorsitzende Hojnatzki fest, dass der AWO-Ortsverein Einbeck gekennzeichnet sei durch Aufgaben, die über die Aktivitäten vieler Kreisverbände hinausgehen - beispielsweise  die Obdachlosenbetreuung »billabong«, die Krebsberatungsstelle, den Menüservice »Essen auf Rädern« oder die Betreuung von Senioren in der Tagesstätte.

Gegründet wurde die Einbecker AWO 1924, heute  ist sie Arbeitgeber für 8,5 Vollzeitstellen und für zehn überwiegend Teilzeitbeschäftigte sowie zahlreiche Minijobs. Der Mitgliederbestand ist mit 144 durchaus steigerbar. Angesichts der Fusion der Stadt mit Kreiensen, wird auch mit dem Kreienser AWO-Ortsverein über ein Zusammengehen gesprochen.Die AWO unterhält das Haus in der Grimsehlstraße 10, zurzeit wird vor allem der Brandschutz vorangetrieben. Bis 2015 sollen hier 75.000 Euro investiert werden, in diesem Jahr stehen Arbeiten im Erdgeschoss an.

Für den Menüservice »Essen auf Rädern« war es ein schwieriges Jahr, stellte Hojnatzki heraus, Die Konkurrenzsituation mit dem Einbecker Krankenhaus habe zur Abwerbung von Kunden geführt, es gab einen deutlichen Rückgang der Zahl verkaufter Essen. Die AWO wolle möglichst viele Menschen in hoher Qualität mit Essen versorgen, machte Hojnatzki deutlich. Holger Neumann, Geschäftsführer des Einbecker AWO-Krankenhauses, signalisierte, dass man zu einer Lösung kommen werde. Das Einbecker Krankenhaus, erklärte er weiter, habe eine Existenzberechtigung, es konzentriere sich auf die Bereiche innere Medizin und Chirurgie. Im vergangenen Jahr, so Hojnatzki weiter, hätten sich durch die Abschaffung der Wehrpflicht Veränderungen ergeben, man arbeiten nun mit Stellen im Bundesfreiwilligendienst und im Freiwilligen Sozialen Jahr.

Außerdem trat der 2008 gewählte Vorstand  zu 39 Sitzungen zusammen. Themen waren unter anderem der Tagestreff »Billabong«, der Menüservice, Wirtschaftspläne, die Krebsberatungsstelle, Veranstaltungen, die Freiwilligenarbeit und Finanzen. Natürlich wurden Jahreshaupt- und Mitgliederversammlungen abgehalten. Der Ortsverein hat sich an den Aktionen der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände beteiligt. Die AWO ist Kooperationspartner der Einbecker Tafel. Neben den traditionellen Herbstfesten in Dassel und den Weihnachtsfeiern führte der Ortsverein auch zahlreiche Infostände auf dem Marktplatz durch und beteiligte sich mit Basaren am Eulenfest und Verkäufen auf dem Einbecker Weihnachtsmarkt sowie am Gesundheitstag im Alten Rathaus. Auch in den Seniorenrat wurden Mitglieder entsandt. Hojnatzki dankte den Vorstandsmitgliedern und der Geschäftsführung sowie allen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Kräften des Ortsvereins für die konstruktive Zusammenarbeit.Der Obdachlosentreff »billabong« ist mit Schudenregulierung und Wohnungssuche beschäftigt. Rund 6.140 Beratungskontakte gab es im vergangenen Jahr. Gesteigert wurde die Zahl der Kontakte in der Krebsberatungsstelle auf 97. Erfreulicherweise stieg auch der Anteil der Männer. Dienstags und Donnerstags am Nachmittag wird hier Beratung angeboten – anonym und kostenlos.

Geschäftsführerin Kerstin Droste stellte die geplanten Aktivitäten vor, die von einer Spargelfahrt über den Besuch des Zoos und des Küchenmuseums in Hannover bis hin zur Mehrtagesfahrt, dem Grillfest, einem Ostharz-Besuch und dem Herbstfest in Dassel bis zum Besuch des Weihnachtsmarktes in Quedlinburg und der Weihnachtsfeier reichen.Dass der AWO-Ortsverein auf gesunden finanziellen Füßen steht, stellte Schatzmeister Martin Wehner dar. Dieses Mal war eine Entnahme aus der Rücklage erforderlich, der Vorstand habe aber Vorkehrungen getroffen, dass das im nächsten Jahr nicht notwendig sein werde. Die Revisoren Winfried Nagel und Friedrich Rössing bescheinigten saubere Buchführung, Entlastung wurde erteilt.

Geehrt wurden verdiente Mitglieder: Gisela Wilde für 25 Jahre Mitgliedschaft sowie Else Wolter für 35 Jahre. Nachgeholt werden die Ehrungen für Wilma Burg (32 Jahre), Hans-Martin Heinz (33), Peter Zarske (33), Inge Kabitzke (33Jahre und 30 Jahre Helferin), Helene Brückner (34 Jahre und 30 Jahre Helferin), Rosa Kuhn (34 Jahre), Waltraud Polek (37 Jahre) und Paul Traupe (40 Jahre).

Die Wahlen erfolgten einstimmig: Rolf Hojnatzki bleibt Vorsitzender, Werner Bostelmann stellvertretender Vorsitzender, Martin Wehner Finanzbeauftragter, Jutta Wolter Schriftführerin, Angelika Froböse, Inge Nagel und Eunice Schenitzki als Beisitzer, Bernd Amelung, Winfried Nagel und Wolfgang Thies als Revisoren. Mit Dank verabschiedet wurde Revisor Friedrich Rössing. Zur Kreiskonferenz gesendet werden Bernd und Kerstin Droste, Inge und Winfried Nagel, Manfred Schäfer, Eunice Schenitzki, Wolfgang Thies, Paul Traupe, Gisela Wilde und Marianne von Spack.

Verabschiedet wurde eine Resolution zum Rheinischen Hof: Die Arbeiterwohlfahrt bittet die Stadt Einbeck, alles Erforderliche zu tun, um den Rheinischen Hof in seinem Bestand und seiner Nutzbarkeit zu erhalten. Denn der Rheinische Hof sei die städtische Einrichtung für Veranstaltungen der Vereine und Organisationen in der Kernstadt. Er bietet mit seinem Saal, der Bühne und der Küche den geeigneten Rahmen für Veranstaltungen vielfältiger Art. Er liegt weitgehend zentral, ist damit auch fußläufig erreichbar und verfügt mit dem Parkplatz über eine ideale Infrastruktur. Es sei umso bedauerlicher, dass der Zustand von Gebäude, Einrichtung und Inventar seit geraumer Zeit dem Verfall preisgegeben wird. Dies beginne mit der Eingangstür, die für ältere Leute kaum zum öffnen ist, betrifft die Sanitäranlagen, die dringend grundgereinigt und zumindest gestrichen werden müssten. Auch der Fußboden bedarf einer Überholung. Die Tische sind verdreckt und Großteils schadhaft. Sollte hier nicht umgehend Abhilfe geschaffen werden, wird diese Einrichtung schon bald nicht mehr nutzbar sein. Bereits kleine Sofortmaßnahmen könnten dem entgegenwirken, meint die AWO.

Dass die AWO ein »Schwergewicht« in der Stadt sei und vielfältige Arbeit leiste, lobte Bürgermeister Ulrich Minkner. Der AWO-Kreisvorsitzende Rolf Hornkohl würdigte ebenfalls die erfolgreiche Arbeit.sts