Bärchen-Aktion zum Welt-Aidstag

Am Sonntag, 2. Dezember, von 12 bis 20 Uhr in der Kirchenbude im Weihnachtsdorf

Am ersten Advent präsentieren sich die Aids-Teddys zum elften Mal im Einbecker Weih­nachts­dorf. Die kleinen Stofftiere, die jedes Jahr neu entworfen werden, sind in Einbeck schon viele Jahre unter dem Namen »Taddy« bekannt. »Die niedlichen Eisbären in diesem Jahr werden sicher wieder der Renner«, so die Organisatoren Ralf und Uwe Korb. »Taddy«-Sammler sollten sich den 2. Dezember vormerken und möglichst frühzeitig zur Kirchenbude kom­men. Die beiden ehrenamtlichen Mitar­beiter der Göttinger AIDS-Hilfe kennen den jährlichen Ansturm auf die Kuschel­tiere, denn sie betreuen den Verkauf in Einbeck seit 2002 in Eigenregie. Unter­stützt werden sie dabei von den Einbecker Kirchen­ge­meinden, die die Kirchenbude jedes Jahr kostenfrei für einen Sonntag zur Verfügung stellen.

Einbeck. Ganz im Sinne der Roten Schleife sind die »Taddys« Botschafter für Solidarität und ein selbstverständliches Zusammenleben mit HIV-positiven Menschen. Sie sind für eine Spende zu haben und für die Arbeit der Aidshilfe unverzichtbar geworden, wie Ralf Korb betont: »Die Taddys tragen wesentlich dazu bei, die Präventions- und Beratungsangebote der Aidshilfe noch bekannter zu machen und sie helfen auch dabei, diese zu finanzieren.« Näheres findet man unter www.goettingen.aidshilfe.de. Jörg Lühmann, Geschäftsführer der Göttinger AIDS-Hilfe, hebt den langjährigen ehrenamt­lichen Einsatz hervor: »Unser herzlicher Dank gilt Ralf und Uwe Korb, die sich in Einbeck seit zehn Jahren in ganz besonderer Weise für die Öffentlichkeitsarbeit und Ziele unserer Beratungsstelle engagieren.«

Viele HIV-Positive wünschen sich, im Alltag offen mit der eigenen Infektion umgehen zu können. Dazu gehört Akzeptanz am Arbeitsplatz und Unterstützung in freundschaftlichen und familiären Beziehungen. Im Rahmen der deutsch­landweiten Kampagne zum Welt-Aids-Tag bekennen sich Menschen auf Plakaten und in Videos offen zu ihrer HIV-Infektion und erzählen darüber, wie es ihnen gelingt, trotz In­fektion optimistisch und selbstbewusst zu leben. Simone Kamin, Pressesprecherin der Göttinger AIDS-Hilfe, beschreibt die Situation vieler HIV-Positiver: »Dank der modernen Medikamente nehmen zwei Drittel der HIV-Positiven in Deutschland aktiv am Arbeitsleben teil. Aber wenn sie sich am Arbeitsplatz zu ihrer Infektion bekennen wollen, können sie meist nicht vorhersehen, ob sie weiterhin akzeptiert oder aufgrund ihrer Erkrankung diskriminiert werden. Und das, obwohl die HIV-Infektion für die tägliche Zusammenarbeit gar keine Bedeutung hat und die Leistungsfähigkeit im Durchschnitt nicht be­einträchtigt. Vor allem bestehen im alltäg­lichen Umgang keinerlei Ansteckungsrisiken.«

HIV wird hauptsächlich beim ungeschützten Sex übertragen. Eine frühe Diagnose und ein rechtzeitiger Behandlungsbeginn ermög­lichen – bei täglicher und lebenslanger Medi­kamenteneinnahme – eine relativ gute Lebens-qualität, wobei Beeinträchtigungen und Lebens-erwartung mit anderen chronischen Erkrankun- gen vergleichbar sind. Die medikamentöse Behandlung wirkt sich auch auf die Infektiosität von HIV-Positiven aus. Jörg Lühmann, Ge-schäftsführer der Göttinger AIDS-Hilfe, erläutert: »Eine erfolgreiche medikamentöse Be- handlung senkt die Viruslast bis  unter die technische Nachweisbarkeitsgrenze. Unter bes-timmten Bedingungen reduziert sich auch die sexuelle Übertragungswahrscheinlichkeit von HIV erheblich. Dies kann für Beziehungen zwischen HIV-Positiven und Negativen sehr entlas­tend sein.«

Auf der Seite www.welt-aids-tags.de gibt es weitere Infos und viele Einblicke in das Leben HIV-Positiver. Diese Seite bringt Menschen zu-sammen, die sich für Unterstützung und Respekt sowie gegen Unwissenheit engagieren wollen.oh

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