Bau der neuen KiTa Münstermauer startet

Heute beginnen Abrissarbeiten | Zwei Jahre Bauzeit | Förderung macht Bau möglich

Aus den 1970er Jahren stammt der Kindergarten Münstermauer, in zwei Jahren wird hier ein neuer Kindergarten entstanden sein.

Einbeck. Heute starten die Abbrucharbeiten des Kindergartens Münstermauer an der Stadtgrabenstraße. Die Kinder der Einrichtung werden zurzeit im ehemaligen Kinderhort Auf dem Steinwege betreut, die Schließungszeit während der Corona-Pandemie wurde für den Umbau und den Umzug genutzt. Unter dem Begriff »Wissensquartier« plant die Stadt Umstrukturierungen auf dem Areal der Kindertagesstätte und des StadtMuseums. Das 0,5 Hektar große Flurstück soll als Standort für kommunale Bildungseinrichtungen entwickelt werden.

Die Baustelle wurde Anfang des Monats eingerichtet. Die heute beginnenden Abbrucharbeiten der Kindertagesstätte werden sich bis Mitte/Ende Juli hinziehen. Mit zwei Suchschachtungen hat sich der Stadtarchäologe Markus Wehmer bereits kundig gemacht, nun wird das rund 1.000 Quadratmeter große Baugrundstück archäologisch untersucht. Dafür sind 80 Arbeitstage eingeplant, schließlich stand hier früher die Stadtmauer.

Ende November starten die Gründungsarbeiten für das neue Gebäude. Eingeschossig, barrierefrei und in Massivbauweise ist das Gebäude geplant. Drei Kindergarten- und eine Krippengruppe sollen hier einziehen. Insgesamt rund 742 Quadratmeter Nutzfläche werden maximal 100 Kindern und den Erzieherinnen zur Verfügung stehen.

Der eingeschossige Bau erhält ein Flachdach. Glasdächer, die teilweise mit Lüftungsflügeln ausgestattet sind, sorgen im Foyer-/Flurbereich für eine zusätzliche natürliche Belichtung. Die Verglasungen werden als Wärmeschutzverglasung durchgeführt, ebenso in den Gruppenräumen. Zur optimalen Beleuchtung kommen im überdachten Haupteingangsbereich sowie im Windfang großflächige Aluminium- und Glasfassadenelemente mit Drehtürantrieben zum Einsatz.

Sämtliche Räume werden mit abgehängten Akustikdecken ausgestattet. Die Innenwandflächen werden hell gestaltet, auf dem Fußboden werden Fließen beziehungsweise Linoleum verlegt. Vorgesehen ist eine Fußbodenheizung. Die Beheizung erfolgt mittels Wärmepumpe, die Warmwassererzeugung erfolgt dezentral elektrisch. Um eine gute Luftqualität zu gewährleisten, werden drei Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung eingebaut. Co2-Sensoren überwachen die Luftqualität. Für eine regelmäßige Durchspülung der Trinkwasserleitungen wird eine automatische Spülstation nach der letzten Wasserentnahmestelle vorgesehen.

Aus allen Gruppentüren und aus dem Bewegungs- und Mehrzweckraum führt ein Rettungsweg über Glas-Aluminiumtüren direkt ins Freie. Das Gebäude wird mit einer Notbeleuchtung, mit vernetzten Rauchmeldern und einer Hausalarmierungsanlage ausgestattet. Die notwendige Feuerwehrzufahrt erfolgt weiterhin von der Stadtgrabenstraße her.

Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 3,45 Millionen Euro. Gefördert wird die Maßnahme durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat aus dem »Investitionspaket Soziale Integration im Quartier« mit 2,24 Millionen Euro. Weiterhin gefördert wird das Vorhaben vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durch das Investitionsprogramm »Kinderbetreuungsfinanzierung 2017 bis 2020« mit 180.000 Euro.

Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek freute sich über diese Förderzusagen, die das Projekt möglich machen. Fachbereichsleiter Jörg Mönnig lobte das Engagement der Erzieherinnen, die den Umzug des Kindergartens in den ehemaligen Hort »toll« gemeistert hätten. Bauamtsleiter Joachim Mertens und Christian Fricke freuen sich auf den neuen Kindergarten, der baulich und farblich die dort früher stehende Stadtmauer interpretiert.

Fertiggestellt werden sein soll der Bau im Juli 2022. Dafür müssen allerdings rund zehn Bäume gefällt werden, stehen bleiben eine Linde und eine Baumhaselnuss.sts