Ausschuss für Schule und Sport

Bauhof übernimmt Stadion-Pflege für fünf Jahre

Regelmäßige Berichte über Tätigkeit und Kosten | SVG behält Arbeiten, die für Spielbetrieb notwendig sind

Wie und wie lange der Kommunale Bauhof künftig das August-Wenzel-Stadion bewirtschaften soll, darüber hat der Ausschuss für Schule und Sport bei seiner jüngsten Sitzung intensiv diskutiert. Nach der Aufkündigung des Nutzungsvertrages zur Bewirtschaftung durch die Spielvereinigung Einbeck (SVG) liegt die gärtnerische Pflege beim Kommunalen Bauhof. Die nur für den Spielbetrieb des Vereins erforderlichen Tätigkeiten werden von der SVG unentgeltlich durchgeführt. Der Ausschuss hat sich, vor allem im Sinne der Planungssicherheit, dafür ausgesprochen, die Pflege langfristig zu regeln.

Einbeck. Im Sommer hat die SVG, die eigentlich die Bewirtschaftung übernehmen wollte, ihre Zusage zurückgezogen. Dafür wurden finanzielle Gründe angegeben. Der Kommunale Bauhof führt die Pflege mit dem vorhandenen Personal und eigenen Geräten im Rahmen seiner Möglichkeiten durch. Dabei stößt er aber an seine Grenzen. Bei einer dauerhaften Übernahme wäre über Personal und maschinelle Ausstattung zu entscheiden. Und schließlich muss auch der Landkreis an einer künftigen Regelung beteiligt werden, denn die Anlage wird auch von den landkreiseigenen Schulen für den Unterricht genutzt.

Angesichts der Summe von 140.000 Euro jährlich, die im Raum stehe, und einer geplanten Vertragslaufzeit von fünf Jahren vermisse er Einsparmöglichkeiten, sagte Karsten Armbrecht, CDU. Dazu hätten weitere Gespräche mit Vereinen und dem Bauhof geführt werden müssen. Außerhalb halte er einen Fünf-Jahres-Vertrag für zu lang. Man sollte sich nach einer kürzeren Frist die Arbeiten anschauen und dann weiter entscheiden. Der Bauhof sollte für das Stadion ein Angebot abgeben wie für die Grünpflege in den Ortschaften auch. Private Unternehmen habe man nicht ansprechen können, ergänzte Fachbereichsleiter Arnd Severidt, denn es gelte auch hier die Abnahmeverpflichtung für die Leistungen des Kommunalen Bauhofs.

Der Start nach der Übernahme sei ungewöhnlich teuer gewesen, darauf verwies Gerhard Mika, SPD, weil sehr viele Maßnahmen durchzuführen waren. Die Folgezeit dürfte nun aber günstiger werden, denn so viele Aufgaben gebe es eben nicht jedes Jahr. Es sei »Grund reingebracht« worden, hieß es. Die Höhe der Aufwendungen des Bauhofs für dieses Jahr lag, so die Verwaltung, bis Anfang September bei 60.000 Euro. Fällig werden Strauch- und Baumpflege, Rasenmähen sowie Laubabfuhr und -entsorgung. Der Landkreis hat angekündigt, sich an den Kosten zu beteiligen. Allerdings möchte er den Beitrag für seine Schulen, anteilig 18.600 Euro pro Jahr, nicht in finanzieller Form leisten, sondern durch Übernahme von Bauhofleistungen beziehungsweise den Einsatz des Landkreis-Bauhofs.

Eine Erklärung für die als hoch empfundenen Kosten hatte Marcus Seidel, SPD: So sei ein Teil des Stadions fast parkähnlich angelegt, mit hohen Bäumen, die auch viel Aufwand verursachten. Die Bäume seien nicht dem Sportbetrieb zuzuordnen, sondern dem öffentlichen Grün. Der Landkreis, kritisierte er, picke sich die Rosinen heraus. Wenn der Bauhof eine wirtschaftliche Chance haben wolle, müsse er investieren, und dafür brauche er eine Perspektive. Es wäre zudem besser, nur einen Ansprechpartner zu haben, also nur den Kommunalen und nicht noch den Landkreis-Bauhof. Aus verschiedenen Gründen könne man gar nichts anderes tun, als den Bauhof zu beauftragten, das sei die vernünftigste Lösung.

In der weiteren Diskussion wurden sowohl die Möglichkeit, Mietgeräte zu nutzen, als auch der Aufgabenumfang intensiv besprochen. Neu berechnen sollte man beispielsweise die Nutzeranteile, denn es könne nicht sein, dass die Anlage von Sportabzeichen-Absolventen stärker genutzt werde als von Schülern. Die Frage nach den tatsächlichen Kosten sollte man beantworten, bevor man für fünf Jahre einen »Persilschein« ausstelle. Das Angebot müsse dabei aber für beide Seiten passen.

Der Bauhof müsse wirtschaftlich handeln, das betonte Kämmerin Brigitte Hankel, und das zu beratende Angebot sei auf fünf Jahre ausgelegt. Das Produkt Stadionpflege sei bisher nicht optimal gesteuert worden, deshalb habe man auch hohe Startkosten. Eine pauschale Kürzung könne sie nicht empfehlen. Man habe zudem Ausgaben von 140.000 Euro pro Jahr nicht als festen Beschluss, sondern man könne den Ansatz jedes Jahr überprüfen, so Fachbereichsleiter Arnd Severidt.

Die Lösung gab es nach einer Sitzungsunterbrechung und informellen Gesprächen mit einem einstimmig angenommenen Beschlussvorschlag: Die Pflege des Stadions wird weiterhin vom Kommunalen Bauhof übernommen. Sie wird ihm bis Ende 2024 übertragen. Quartalsweise soll im Fachausschuss ein Bericht beziehungsweise eine Budgetübersicht gegeben werden. Mit dem Landkreis soll eine finanzielle Beteiligung ausgehandelt werden.ek