Bei ungeplanten Schwangerschaften kann man sich Hilfe holen

Aktionstag an den Berufsbildenden Schulen Einbeck zum Thema »Zukunft mit Kind« / Elf Beratungsangebote / Kurzfilm und TheaterstückAktionstag an den Berufsbildenden Schulen Einbeck zum Thema »Zukunft mit Kind« / Elf Beratungsangebote / Kurzfilm und Theater

Wie kann eine Zukunft mit Kind aussehen? Die­ser Fragestellung näherte sich die BBS Einbeck mit einem Aktionstag, bei dem elf verschiedene Beratungsangebote vorgestellt wurden. Die Organisatoren des Projektes, die BBS mit Anja Linneweber und die Gleichstellungsstelle der Stadt mit Sabine Möhle sowie das Niko-Projekt, thematisierten vor allem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Schüler stellten ihre Ge­danken zum Thema mit einem Kurzfilm und einem Theaterstück vor. Vor allem aber gab es viele Informationen für die Schüler.

Einbeck. Die Kindertagesstätten der Stadt Einbeck, Tagesmütter, Pro Familia, die Ernäh­rungsberatungsstelle, eine Rechtsberatung, die BBS mit ihren Babysimulatoren, Hebammen, Pepsie, eine Beratungsstelle für junge Mütter, die Frühen Hilfen vom Kinderschutzbund und das Jugendamt standen für Gespräche bereit. Beim so genannten Speed-Dating hatten die Schüler in Kleingruppen Zeit, den Experten ihre Fragen zu stellen. Genügend Informationsmaterial zum Weiterlesen lag bereit.

Schulleiter Renatus Döring erklärte in seiner Begrüßungsansprache, dass Kinder Zukunft be­deuteten. Der Shell-Studie zufolge werde Familie immer noch als wichtig wahrgenommen, stehe mit Freunden oben in der Werteskala. Als mögliche Mütter und Väter stehen die Schüler im Mittelpunkt des Aktionstages. Denn ungewollte Schwangerschaften könnten zu komplizierten Situationen führen. Damit sie handhabbar werden, gebe es verschiedene Anlaufstellen, so dass Notlagen beseitigt werden könnten. Döring dankte den Initiatoren des Aktionstages – Anja Linneweber, Sabine Möhle und Esther Brudermann – und forderte die Schüler auf, sich Informationen einzuholen. Mutig auf die Experten zuzugehen, dazu rief auch Abteilungsleiterin Dörte Kirst-Bode auf. Das Thema »Zukunft mit Kind« werde auch unterrichtlich aufgearbeitet, kündigte sie an.

Mit dem Aktionstag werfe man einen Blick auf die Lebenslagen von Schülern, stellte Linneweber fest. Die Gleichstellungsbeauftragte Sabine Möhle hob hervor, dass sexuelle Aufklärung be­reits in der Grundschule stattfinde und den Jahrgangsstufen entsprechend immer wieder thematisiert werde. Man sei also informiert, aber manchmal versagten Verhütungsmittel, manchmal führe spontane Leidenschaft zur Schwanger­schaft, manchmal lasse man es auch darauf ankommen. Manchmal sei eine Schwangerschaft ungeplant, aber nicht ungewollt, und deshalb sei es gut, sich mit der Zukunft mit einem Kind auseinanderzusetzen.

Mit dem Thema beschäftigt hatte sich auch die zwölfte Klasse des Fachgymnasiums, Schwer­­punkt Sozialpädagogik. In einem Kurzfilm ging es um eine Schwangerschaft im Ju­gend­alter, die damit verbundenen Emotionen, Unterstützungsangebote, die Verantwortung, das soziale Umfeld, aber auch den Verzicht. Dass Beratungsstellen helfen, wurde deutlich.

Mit einem Theaterstück hat die Klasse Hauswirtschaft und Pflege sich dem Thema genähert. Wie das Leben einer jungen Mutter über Jahrzehnte verlaufen kann und wie ihr Umfeld reagiert, wurde mit Hilfe des Theaterpädagogen John Deppe auf die Bühne gebracht. Die Schüler der BBS erhielten beim Projekttag umfang­reiche Informationen, wie eine Zukunft mit Kind aussehen könne und wo man bei Bedarf Hilfe holen kann.sts