Bestes Bierwetter beim Brauerei-Hoffest

Huldigung dem Einbecker Bieres im Sommer | Vielfältiges Programm | Umzug durch die Innenstadt

Gut besucht war das Hoffest. Zahlreiche Gäste freuten sich, nach langer Zeit wieder dem Einbecker Bier huldigen zu können.

Einbeck. Der Einbecker Gerstensaft und das Hoffest erfreuen sich großer Beliebtheit. Seit Wiederaufnahme der alten Tradition 2013 strömen viele Personen jedes Mal auf den Hof des Einbecker Brauhauses, um den heimischen »Bierschatz« zu genießen und diesem zu huldigen – auch in diesem Jahr.

Mit drei gut platzierten Schlägen von Antje Sölter, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Einbeck, sowie einigen feinen Nachjustierungen von Martin Deutsch vom Vorstand des Brauhauses wurde das erste Fass angestochen. 1.162 Tage des Wartens seien endlich vorbei, sagte Deutsch. Zwar feiere man dieses Mal nicht um den Tag des Bieres im April herum und zapfe das erste Mai-Bock an, dafür jetzt bei bestem Bierwetter im Juli mit leckerem Brauherren. Viel Spaß wünschten Deutsch, Sölter, Bierkutscher Albert Eggers und Marcel Bochmann.

Zuvor hatte sie gemeinsam den Umzug angeführt, der sich unter musikalischer Begleitung des Spielmannszuges Amelsen vom Rheinischen Hof durch die gut belebte Innenstadt bis zum Brauereihof zog. Gefreut wurde sich, dass viele sich ihm anschlossen.

Mit dabei war wieder die von zwei Shire Horses gezogene Bierkutsche, auf der Pferde- und Bierkutscher thronten. Flankiert wurden sie von der Einbecker Stadtwache im schwarzen Regiment zu Braunschweig. Ihre historischen Kostüme sorgten für Staunen. Die Einbecker Stadtwache »schützt« seit einigen Jahren gern den Weg der Holzfässer zur Brauerei – eine Hommage an die Biertransporte des Mittelalters und die legendären Biertrecks der 1960er Jahre. Im kommenden Jahr soll es wieder einen Mittelaltermarkt in Einbeck geben, kündigte die Stadtwache an.

Das Ende des Zuges bildete ein Kramer-Trecker von 1960 mit Fahrer Hartmut Bertram. Mit landwirtschaftlichen Produkten dekoriert und Landwirten an seiner Seite warb er unter dem Motto »Hier wächst unser Bier« für regionale Braugerste. In zwei bis drei Wochen könne sie geerntet werden, teilte Ulrich Meiser vom Einbecker Brauhaus mit. Die regionale Zusammenarbeit stoße auf großes Interesse. Im Rahmen von »Bier-Sonderseiten« einer großen Sonntagszeitung wurde am Wochenende auch passend dazu berichtet.

Immer wieder Neues präsentiert die Brauerei beim Hoffest: dieses Mal mit mehr als 60 Metern die längste Theke Südniedersachsens, so Meiser. Aus zahlreichen Zapfhähnen floss das leckere Einbecker Getränk direkt vom Sudhaus zum Ausschank. Mitarbeiter der Brauerei, freiwillige Unterstützer oder Partner vom MRC Amelsen und Northeimer HC sorgten für schnellen Nachschub. Bei den Northeimer Handballern ist das Brauhaus Trikotsponsor.

Neu war auch das Bezahlkartensystem. Man konnte einen Wunschbetrag aufladen, dann kontaktlos zahlen und das erfrischende Bier bei hohen Temperaturen genießen.

Bei schönem Sommerwetter suchten zahlreiche Gäste zu Beginn den Schatten an der Biertheke auf oder verweilten in der kühleren Verladehalle. Nach der Begleitung des Umzugs gab der Spielmannszug Amelsen noch ein Platzkonzert. Es schloss sich ein »Dauerbrenner« des Hoffestes an: der ersehnte Auftritt »Der Eichenberger«. Sie unterhielten das Publikum mit Partyliedern, Volksmusik, Polkas, Märschen, Schlagern sowie Rock und Pop. Traditionell wechselten sie zum letzten Drittel ihres Auftritts von der Bühne in die Verladehalle. Auf Tischen und Bänken boten sie bekannte Oktoberfest-Lieder. Schnell entstand Partystimmung, das Publikum setzte bei den Liedern mit ein oder schunkelte mit.

Ein vielseitiges Repertoire boten auch »Me and the Jokers«. Einige kannten die Band schon vom Oktoberfest 2017 in Wenzen und waren voller Vorfreude. Mit den Zuhörern unternahmen sie Zeitreisen; sie spielten bekannte und beliebte Hits aus den vergangenen 60 Jahren, die von Evergreens, Schlagern und Neuer Deutscher Welle bis hin zur Hard Rock und aktuellen Charthits reichten.

Zum Höhepunkt des schönen Sommertages traten die »Coverpiraten« aus Hamburg auf. Sie heizten die Stimmung immer wieder bekannten Songs an, präsentierten sich im Piratenstil und sorgten für einen facettenreichen Partyabschluss.

Im Rahmenprogramm gab es Brauereitouren, die auf großes Interesse stießen; in der Verladehalle wurde eine große Auswahl an Speis’ und Trank von regionalen Anbietern offeriert. Kinder konnten sich schminken lassen oder sich auf der Hüpfburg austoben. Ausgelassen wurde gefeiert und sich auf das kommende Hoffest im Jahr 2023 gefreut.