Betrug am Telefon ist Thema

Präventionsteam der Polizei Northeim macht Station in Einbeck

Im Rahmen der Sommertour machte das Präventionsteam der Polizeiinspektion Northeim jetzt Station in Einbeck. Am Rande des Einbecker Wochenmarkts gab es Tipps und Anregungen rund um Themen wie Bedrohung am Telefon oder Einbruchschutz. Mit der Resonanz waren die Polizeihauptkommissare Dirk Schubert und Thomas Sindram zufrieden, kamen einige Bürger doch sogar gezielt zum Präventionsteam.

Einbeck. Im Gespräch kristallisierten sich für die Polizeibeamten vor allem Informationsgespräche zu Betrügereien am Telefon heraus. Als Enkeltrick wird ein betrügerisches Vorgehen bezeichnet, bei dem sich Trickbetrüger über das Telefon, meist gegenüber älteren und/oder hilflosen Personen, als deren nahe Verwandte ausgeben, um unter Vorspiegelung falscher Tatsachen an deren Bargeld oder Wertgegenstände zu gelangen.

Eine weitere Betrugsmasche greift immer mehr um sich: Dreiste Betrüger geben sich am Telefon als Polizeibeamte aus. Dabei lassen sie die Rufnummer örtlicher Polizeidienststellen, des BKA oder die 110 mit einer Ortsvorwahl im Telefondisplay erscheinen. Die Betrüger rufen häufig bei älteren Menschen an und manipulieren ihre Opfer in stundenlangen Telefonaten. Sie versuchen mit überzeugenden Geschichten das Vertrauen der Opfer zu gewinnen. Angeblich stehe ein Einbruch in die Wohnung oder das Haus unmittelbar bevor oder die Polizei habe Schwarzgeld auf ihren Konten gefunden. In allen Fällen fordern die Täter die Opfer massiv auf, Wertgegenstände und Bargeld zum eigenen Schutz an einen »Kollegen« zu übergeben. Um die Ermittlungen nicht zu gefährden, solle das Opfer mit niemandem über den Vorfall reden. Mit geschickter Gesprächsführung bringen die Täter die Opfer dazu, ihr gesamtes Barvermögen und mitunter sogar den Inhalt von Bankschließfächern nach Hause zu holen, um es anschließend an einen vermeintlichen Polizeibeamten zu übergeben.

Die Täter agieren häufig aus Callcentern im Ausland. Sie nutzen das sogenannte »Call-ID-Spoofing«. Dies ermöglicht die Anzeige einer frei wählbaren Telefonnummer im Display des Angerufenen mittels Internettelefonie. Die wahre Herkunft des Anrufes wird nicht nur verschleiert, es entsteht der Eindruck, der Anruf stamme tatsächlich von der Polizei. Bei einem Anruf der echten Polizei erscheint jedoch niemals die Rufnummer 110 im Telefondisplay, erklärt Schubert. Er rät, einfach aufzulegen.

Beim Microsoft-Trick ist es Ziel der Täter, über den Computer an Bankdaten und Onlinekonten ihrer Opfer zu kommen. Bei den Anrufen geben sich Personen als Mitarbeiter des Software-Riesen aus. Oft in englischer Sprache, erklären diese, dass der PC von Viren befallen sei und bereinigt werden müsse. Unter dem Vorwand, die Viren zu entfernen, soll ein Fernwartungsprogramm installiert werden. Dieses stellt sich in manchen Fällen direkt als gefährlicher Trojaner heraus. So verschaffen sich die Drahtzieher der Microsoft-Anrufe Zugang zum Rechner der Opfer. Daraufhin werden Passwörter geändert und der Zugang gesperrt. Häufig fordern die Anrufer zusätzlich auf, für die vorgetäuschte Viren-Bereinigung auch noch Geld zu überweisen. Am anderen Ende der Leitung verbirgt sich ein Betrüger, der sich getarnt als Windows Support-Mitarbeiter hinter einer kaum verfolgbaren Nummer aus dem Ausland versteckt, und mit der Microsoft Betrugsmasche an Daten und Geld gelangen will. Auch hier sollte man sofort auflegen.

Neben dem Betrug am Telefon interessierten sich die Bürger zudem für die Sicherung von Fahrrädern, schließlich werden jetzt häufig hochwertige E-Bikes gefahren.

Gerade in der Sommerzeit treffe man auf alle Altersgruppen, freut sich Schubert. Die Möglichkeit, sich mit Infomaterial einzudecken, wurde gerne genutzt.sts