Ausschuss für Kultur, Tourismus und Wirtschaftsförderung

Bibliothek wird anerkannt und gut genutzt

Positive Kennzahlen des Landesrechnungshofes | Jahresbericht 2013 mit steigenden Zahlen | Mehr Kooperationen

Einbeck. Gute Nachrichten über die und aus der Stadtbibliothek: Die überörtliche Kommunalprüfung des  Landesrechnungshofes zur Wirtschaftlichkeit von öffentlichen Bibliotheken hat sich auch die Stadtbibliothek Einbeck vorgenommen. Geprüft wurden sieben weitere Bibliotheken. Ziel ist es, die Situation und Aufstellung der Bibliotheken über Kennzahlen zu ermitteln. Dabei liegt das Augenmerk auf Wirtschaftlichkeit, Attraktivtät, Personal sowie Veranstaltungsange- bot, Organisation, Gebühren und interkommunaler Zusammenarbeit. Außerdem legte Bibliotheksleiterin Antje Bach den Jahresbericht 2013 vor.

»Die Stadtbibliothek Einbeck erreichte gute bis sehr gute Kennzahl-Werte, so dass vom Landesrechnungshof ... im Vergleich zu den anderen überprüften Bibliotheken keine explizite Empfehlung gegeben wurde«, heißt es in dem Bericht. Darin wird weiter festgestellt, dass die aufgewendeten Mittel vom Bibliothekspersonal außerordentlich wirtschaftlich und erfolgreich verwandt wurden, die Bibliothek Einbeck eine hohe Attraktivität innerhalb der Kommune aufweise, die Öffnungszeiten empfehlenswert und gut genutzt seien, dass die interkommunale Zusammenarbeit hervorragend sei und das Veranstaltungsangebot zahlreich. Alle Kommunen, die an der Auswertung teilgenommen haben, haben die allgemeine Empfehlung bekommen, ein Bibliotheksprofil vom Rat beschließen zu lassen und eine bibliotheksorganisatorische Überprüfung im Hinblick auf ein Qualitätsma- nagement durchzuführen. Besonders wird darüber hinaus erwähnt, dass die Stadtbibliothek Einbeck ihren Medienetat effizient einsetzt. Sie erhebt allerdings auch die höchsten Ausleihgebühren.

Der Landesrechnungshof stellt fest, dass sich die Aufwandsdeckungsquote genau im Mittelwert befindet. Über dem Mittelwert liegt die Einbecker Bibliothek bei der Wirtschaftlichkeitskennzahl. Die Aufwendungen je Besuch liegen weiter unter dem Mittelwert – ein Indiz, dass die Ressourcen wirtschaftlich eingesetzt werden. Auf die Attraktivität der Einrichtung verweist nach Angaben der Prüfer, dass Kennzahlen für Besucher und Medienbestand je Einwohner und für die Entleihungen über dem Mittelwert beziehungsweise an der Spitze liegen. Ermittelt wurden die Kennzahlen von 2009 bis 2011, sie seien zum Teil anonymisiert erhoben beziehungsweise ausgewertet, berichtete Antje Bach. Für die Zukunft strebe sie den Erwerb eines Bibliotheks-Siegels an, für dessen Erlangung 40 unterschiedliche Kriterien erfüllt sein müssten. Die Rechnungshof-Untersuchung gebe gute Anhaltspunkte dafür. Das Siegel werde sich innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre erreichen lassen, war sie zuversichtlich. Die Diskussionen der letzten Jahre um den Erhalt der Bibliothek hätten sich gelohnt, stellte Dr. Reinhard Binder, FDP, angesichts der Zahlen fest, verbunden mit Dank an Antje Bach und ihr Team. Der Bibliotheks-Erhalt sei ein Beitrag zur Lebensqualität in Einbeck.

Vorgelegt hatte Bach den Jahresbericht der Bibliothek für 2013 mit einem Ausblick auf 2014. Er ist als vierseitige DIN-A-4-Broschüre erarbeitet worden, in handlicher Form, die man auch interessierten Nutzern und vor allem Nicht-Nutzern zugänglich machen will, verstärkt im Bereich Kreiensen. Darin wird beispielsweise über die ausgebaute Kooperation mit Kindergärten und Schulen berichtet. Bei zahlreichen Veranstaltungen wurden Kontakte geknüpft, die weiter ausgebaut werden sollen. Die Hemmschwelle für einen Besuch in der Bücherei sollte möglichst niedrig sein, so der Wunsch von Bach. Vier Zielgruppen – Lesestart, Leseförderung, Leseclub und Literaturtheater – wenden sich an Kinder und Jugendliche unterschiedlichen Alters, für die Angebote vorgehalten werden. Außerdem gibt es Gruppenführungen, Bilderbuchkino, Vorlesestunden sowie Themenkisten, die direkt in den Einrichtungen genutzt werden können. 2013 fanden 14 Klassen- und 13 Kindergartenführungen, zwölf Vorlesestunden, sieben Spielnachmittage, sechs Bastelaktionen, elf Kinder-Events und zehn Bilderbuchkino-Veranstaltungen mit insgesamt 1.445 Kindern und Jugendlichen statt. Der Arbeitsschwerpunkt in diesem Jahr liegt auf Öffentlichkeitsarbeit. 

Der Jahresbericht geht auf die Jugend-Mediathek ein, die 2014 kommen soll, sie stellte die vielseitige Ausbildung in der Bibliothek für Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste vor, der für die Bibliothek äußerst wichtige Förderverein wird präsentiert, und es gibt Zahlen zur Jahresstatistik. Nach dem Knick von 2011, ausgelöst durch eine erhebliche Anhebung der Gebühren, haben sich die Zahlen für Bibliotheksnutzung und Ausleihen inzwischen wieder nach oben bewegt: 2013 kamen 74.049 Nutzer in der Bibliothek, und 63.793 Medien wurden ausgeliehen. Im Vorjahr waren es rund 59.100 Medien, 2011 nur 34.700, 2010 dagegen mehr als 92.100. Mit fast 42.500 Ausleihen waren vor allem Printmedien gefragt, davon vor allem Kinder- und Jugendliteratur (18.386), vor Belletristik (15.973) und Sachliteratur (8.119). Es wurden 21.311 AV-Medien ausgeliehen. Zugenommen hat auch die Besucherzahl bei Veranstaltungen.

Die Stadtbibliothek sei innovativ, und das zeige sie auch, stellte Alexander Kloss, SPD, anerkennend fest. Eine so gute Entwicklung komme nicht von allein, betonte Heidrun Hoffmann-Taufall, CDU, das müsse man insbesondere erwähnen, weil der Trend sonst in eine andere Richtung weise. Das Bibliotheksteam habe dabei viele Ideen, die Nutzung zu steigern.ek