Bienen sterben an Spritzmittel

Imkerverein Einbeck: Hoher Schaden nach Blütenspritzung im Sommerraps

Tote Bienen vor den Bienenkästen: Zahlreiche Völker von Mitgliedern des Einbecker Imkervereins sind durch ein Insektizid vergiftet worden.

Einbeck. Der Schaden ist immens, die Bestätigung nun amtlich: Mitglieder des Einbecker Imkervereins haben Bienenvergiftungen angezeigt. Ende Juni waren bei mehreren Imkern aus der Region die Völker geschädigt worden. Das äußerte sich darin, dass vor der Beute, also den Bienenkästen, sowie am Flugloch zahlreiche tote Tiere lagen. Als vermutete Ursache wurde eine Blütenspritzung im Sommerraps in etwa 400 Metern Entfernung angenommen. Das hat die Untersuchung in einem Fachinstitut jetzt bestätigt.

Aus dem Untersuchungsergebnis geht hervor, dass davon auszugehen sei, »dass die eingesandten Bienen hauptursächlich durch das Insektizid Indoxacarb getötet wurden«, heißt es im Bericht des Julius-Kühn-Instituts/Institut für Bienenschutz, Braunschweig. Die toxische Wirkung sei durch das Insektizid (Tau-)Fluvalinat möglicherweise noch verstärkt worden. Getestet wurden die Proben auf 293 Stoffe.

Man gehe davon aus, dass auf dem benachbarten Feld verbotene Mittel gespritzt wurden. Darauf wiesen auch tote Rapsglanzkäfer vor den Bienenkästen hin, so Günter Kleinhans, der Vorsitzende des Imkervereins Einbeck. Mit der Polizei seien entsprechende Proben in den Bienenstöcken sowie von Pflanzen gezogen worden. Sie seien anschließend versiegelt und zur Analyse eingeschickt worden.

Die Untersuchung habe ergeben, dass die Pollen vom Sommerraps hochtoxisch belastet seien. Pollen von Phacelia und Linde, die sich an den Bienen ebenfalls feststellen ließen, seien dagegen unverdächtig gewesen.

Wie Günter Kleinhans berichtete, belaufe sich der Schaden für die rund 50 Völker, die durch das Insektizid gestorben seien, auf etwa 20.000 Euro. Es gebe zwar eine Versicherung, aber sie zahle nur einen Minimalbetrag. Die Imker wollen die Sache nicht auf sich beruhen lassen, sondern sie haben Anzeige erstattet – die Angelegenheit liegt inzwischen bei der Staatsan- waltschaft, und auch das Pflanzenschutzamt sowie das Bieneninstitut in Celle sind eingebunden. Die Untersuchungen von Honig und Wachs laufen noch. Werden auch hier Belastungen festgestellt, wird der Schaden noch größer.ek