»Bin hocherfreut und überrascht«

Pfarrer Ewald Marschler zur Wahl des neuen Papstes / »Name ist Programm«

»Ich bin hocherfreut!« Das stellte Pfarrer Ewald Marschler von der katholischen Gemeinde St. Josef in Einbeck zum Ausgang der Papstwahl fest. Zugleich ist er auch überrascht vom Ergebnis vom Mittwochabend. Pfarrer Marschler sieht in der Wahl des Namens Franziskus ein hervorragendes Votum: »Der Name ist Programm.« Die Entscheidung wurde in Einbeck wie überall im Bistum mit einem längeren Glockengeläut begrüßt.

Einbeck. Beim Einkehrtag für Mitarbeiter in Northeim war Pfarrer Ewald Marschler gestern. »Die Begeisterung bei allen hier ist ganz groß«, berichtete er. Über die Entscheidung der Kardinäle, den 76-jährigen Argentinier Jorge Mario Bergoglio zum Papst zu wählen, sei er hocherfreut und überrascht. Für ihn, so Marschler, hätten sich damit drei Wünsche erfüllt: Das Konklave sei schnell zu einer Entscheidung gekommen, es sei ein Nichteuropäer gewählt worden, und der Papst habe einen noch nie benutzten Namen gewählt: »Franziskus – der Name ist Programm«, ist Marschler zuversichtlich. Die Kardinäle hätten sich bei ihrer Wahl ganz auf den Heiligen Geist eingelassen. Selbstverständlich hat er die Berichterstattung im Fernsehen über das Konklave intensiv verfolgt. Am Dienstag und Mittwoch hat er, mit steigender Besucherzahl, morgens in St. Josef in Einbeck für das Konklave gebetet. Als am Mittwochabend dann die Meldung kam, dass weißer Rauch aus der Sixtinischen Kapelle aufstieg, das Zeichen für die erfolgte Wahl, ging Pfarrer Marschler in die St. Josefskirche und stellte die Glocken an – 15 Minuten wurde für den neuen Papst, dessen Identität noch nicht gelüftet war, geläutet. Er habe gebetet und sich anschließend natürlich immer wieder gefragt: »Wer ist es?« Gestern Abend war die Gemeinde ab 18 Uhr zu einem Gebet in St. Josef eingeladen.

Man sei Zeuge eines zeitgeschichtlichen Ereignisses geworden, eine zukunftsweisende Wahl mit einem Kandidaten aus der Neuen Welt, so Marschler. Er werde den Blickpunkt von Europa weg auf andere Teile der Erde legen. Lateinamerika habe im weltweiten Vergleich die meisten Katholiken. Papst Franziskus, das habe schon der Auftritt am Mittwochabend am Fenster des Petersdoms gezeigt, sei als erster Jesuit auf dem Papststuhl ein Mann des Gebets.

Seine Erwartungen, die er im Zusammenhang mit der Papstwahl hatte, seien übertroffen worden, stimmte Pfarrer Franz Kurth von St. Marien in Northeim zu. Er habe im Vorfeld mit einem spanisch sprechenden Papst gerechnet – und das habe sich erfüllt. »Ich freue mich drauf«, sagte er mit Blick auf die Zukunft. Man werde in freudiger Spannung sehen, welche Änderungen es gebe und in welche Richtung sie führten. Mit Papst Franziskus sei eine starke Option für die Armen verbunden, und das sei gut so.

Pfarrer Marschler betonte, er freue sich gemeinsam mit Pfarrer Kurth auf die Rom-Wallfahrt im Dezember – und darauf, dem Papst persönlich entgegen zu treten und Grüße aus der Region zu überbringen. Immerhin habe der Papst in Freiburg studiert, und er spreche deutsch.ek