Blick auf Neustädter Gemeinde und Flüchtlingsheim

Arbeitsgruppe auf der Suche nach neuem Standort für Haus der Jugend | Bibliothek Thema nächstes Wochenende

Ende März soll der zuständige Ausschuss für Jugend, Familie und Soziales eine Empfehlung abgeben, wohin das Haus der Jugend umziehen wird. Zur Vorbereitung dieser Entscheidung hat sich jetzt die im Dezember vom Ausschuss gegründete Arbeitsgruppe getroffen, um zwei von drei zur Auswahl stehenden Objekten zu besichtigen: das Gelände der Neustädter Gemeinde und der Evangelischen Jugend am Sülbecksweg sowie das ehemalige Flüchtlingswohnheim am Kohnser Weg. Am Freitagnachmittag ist Gelegenheit zur Besichtigung der Stadtbibliothek, am Sonnabendnachmittag soll weiter beraten werden.

Einbeck. Er hoffe auf ein erfolgreiches Jahr, das Entscheidungen und Perspektiven bringe, hieß Stadtjugendpfleger Henrik Probst die Arbeitsgruppenteilnehmer willkommen. Nicht zuletzt durch den Sperrmüll vor der Tür des Jugendzentraums werde deutlich, dass Handlungsbedarf bestehe: Die Nebengebäude seien geräumt, der Abriss werde demnächst beginnen. Für das Haus der Jugend werde es nicht einfach mit der Baustelle, aber die Kornhaus-Stiftung sei dem Jugendzentrum sehr entgegen gekommen. Den Kreativ-Bereich, kündigte er an, werde man möglichst im Haus weiterführen. Kurse sollen provisorisch angeboten werden, und auch beim Ferienpass werde man sich bemühen, etwas ohne Außengelände zu beschaffen.

Nun stehe eine Entscheidung an, zwischen drei Immobilien auszuwählen, aber auch ein Neubau wäre noch eine Alternative. Man müsse sehen, wie man das, man am Tiedexer Tor habe, auf andere Standorte übertragen könne. Für welche Möglichkeit man sich entscheide, müsse ausgehandelt werden zwischen jugendlichen Nutzern, Politik und weiteren Multiplikatoren.

An der Arbeitsgruppensitzung haben sich Jugendliche und Vertreter der Gruppen beteiligt, die im Haus der Jugend untergebracht waren, außerdem mit SPD, Grünen und GfE/Bürgerliste drei von fünf Ratsfraktionen.

Die Neustädter Kirche am Sülbecksweg stammt aus den 1960er Jahren. Zum seinerzeit preisgekrönten Ensemble gehören Kirche, Pfarr- und Gemeindehaus. Eine Freifläche gibt es ebenfalls, hier war einmal der Bau eines Kindergartens vorgesehen. Die Gebäude wurde auf dem ehemaligen Sportplatz in der Südstadt errichtet. Die Kirche, führte Jugenddiakon Holger von Oesen aus, sei »belastbar«, sowohl inhaltlich als von der Ausstattung. Sie bleibe auch künftig ein sakraler Raum, selbst wenn sie beispielsweise für Konzerte oder Theater genutzt werde. Ein Wunsch der Evangelischen Jugend wäre es, ins Pfarrhaus umziehen zu können. Dann würde das jetzige Gemeindehaus für das Haus der Jugend zur Verfügung stehen. Bei der Nutzung gebe es unterschiedliche Zielgruppen, aber auch Schnittmengen. Ein zusätzliches Gebäude könnte auf der Freifläche gebaut werden. Auf der Außenanlage wäre Platz für Sport gegeben, etwa für MX, Basketball oder Parkour.

Aus dem Jahr 1994 stammen die beiden Häuser der ehemaligen Flüchtlingsunterkunft am Kohnser Weg. Die Häuser gehören der Stadt, das Grundstück der Firma Schramm auf der Basis von Erbpacht, die dieses Jahr ausläuft. Die Fläche beträgt rund 1.000 Quadratmeter, dazu kommt ein großes Außengelände, das sich für viele Möglichkeiten eigenen würde. Vereine und Verbände, die bisher in den Nebengebäude am Haus der Jugend untergebracht waren, hätten ihren Platz, und auch Proberäume für Bands könnten eingerichtet werden. Die Bausubstanz ist so gut, dass nur geringe Arbeiten notwendig wären. Der angrenzende Festplatz wäre für Konzerte geeignet. Direkte Anwohner gibt es nicht. Genauer zu betrachten wären die Nähe zum »PS.Speicher« und das Verkehrsaufkommen. Der Bedarf, so hieß es in einer ersten Stellungnahme, wäre hier am besten zu decken. Wobei sich Jugendarbeit weiterentwickele und nicht an starre Vorgaben gebunden sei. Negativ wäre der etwas ­außerhalb gelegene Standort. Für das Flüchtlingswohnheim gibt es bereits provisorische Pläne, wie die Nutzung als Jugendzentrum aussehen könnte, für die beiden anderen möglichen Standorte müssen sie noch erarbeitet werden.

Die Bibliothek, die am Freitag, 17. Januar, ab 17 Uhr besichtigt werden soll, ist 1960 gebaut worden, etwas später folgte der Lesesaal-Anbau. An Fläche stehen knapp 630 Quadratmeter zur Verfügung, das Grundstück umfasst 2.356 Quadratmeter. Die Lage in der Nähe des Busbahnhofs sei optimal, hieß es. Ein großer Parkplatz würde am Neuen Rathaus zur Verfügung stehen. Falle die Wahl auf die Bibliothek und den angrenzenden Stukenbrook-Park, müsste die Bücherei umgesiedelt werden.

Die nächste Sitzung der Arbeitsgruppe ist am Sonnabend, 18. Januar, ab 17 Uhr im Haus der Jugend. Dann soll die Entscheidung für den Ausschuss vorbereitet werden. Zeitnah sollen auch Kosten für die Umsetzung an den drei Standorten ermittelt werden. Aus der Arbeitsgruppe wurde der Hinweis gegeben, dass jede Möglichkeit mit einem anderen zeitlichen Rahmen verbunden ist – man müsse deshalb auch sehen, wie schnell eine Umsetzung erfolgen sollte.ek