Bombendrohung in der Innenstadt

Anonymer Anrufer hält Polizei und Anwohner in Atem | Sperrung aufgehoben

Ab dem Vormittag war der Marktplatz für Stunden abgesperrt, mit ausgebildeten Sprengstoffspürhunden wurde das Haus Marktplatz 19 abgesucht.

Einbeck. Ein Großeinsatz der Polizei hat Einbeck gestern über mehrere Stunden in Atem gehalten. Tatort war ein Fotogeschäft am Marktplatz.

Gegen 8.12 Uhr ging ein erster Anruf auf der Wache der Einbecker Polizei ein. Der Anrufer meldete glaubhaft einen Überfall auf ein Fotogeschäft an der nördlichen Seite des Marktplatzes. Die Polizei rückte mit mehreren Einsatzkräften und Fahrzeugen an. Das Geschäft hatte noch geschlossen. Die herbeigerufene Geschäftsinhaberin öffnete den Beamten die Tür. Schnell war klar, dass es keinen Überfall gab. Das Geschäft war menschenleer.

Gegen 9.28 Uhr meldete sich vermutlich derselbe Anrufer nochmals. Diesmal erfolgte der Anruf in dem zuvor überprüften Geschäft und wurde von der Inhaberin entgegengenommen. Der Anrufer gab an, in dem Geschäft eine Bombe hinterlegt zu haben. Sofort wurde der Marktplatz durch Polizeibeamte großflächig abgesperrt, von allen Seiten zwischen der Einmündung Geiststraße und der Marktstraße.

Die umliegenden Gebäude wurden von der Polizei geräumt, Geschäfte, Büros, Praxen und die Lokale mussten schließen, Wohnungen sollten verlassen werden, immer begleitet von ungläubigen Nachfragen. Ausnahmen gab es nicht. Weder Arztbesuche noch Einkäufe waren möglich, Paketzusteller wurden abgewiesen, Bauarbeiten mussten eingestellt werden, Passanten hatten Umwege in Kauf zu nehmen.

Zwei über die Polizeidirektion Göttingen angeforderte Sprengstoffspürhunde – die vierbeinigen Spezialisten Fargo (holländischer Schäferhund) und Lynn haben besonders geschulte Nasen – durchsuchten das Gebäude, zunächst die Geschäftsflächen im Erdgeschoss und im ersten Stock. Nach einer Pause, die die Hunde zur Erholung benötigten, untersuchten sie weitere zwei Stockwerke.

Während die erste Durchsuchung gut eine halbe Stunde dauerte, kamen die Hunde beim zweiten Durchlauf bereits nach rund zehn Minuten wieder aus dem Gebäude. Gegen 13.55 Uhr hieß es von Torsten Müller, Einsatzleiter vor Ort: Entwarnung! Eine Bombe wurde nicht gefunden. Innerhalb kurzer Zeit war der Marktplatz wieder freigegeben, die Absperrungen wurden aufgehoben, das normale Leben konnte wieder seinen Gang nehmen.

Vertreter von Polizei, Ordnungsamt und später auch die Einbecker Feuerwehr waren während des Einsatz in engem Kontakt vor Ort. Die Ermittlungen zu dem anonymen Anrufer dauern an.ek/sts