»Bürger pro Erdkabel Harzvorland« auf dem Messe-Podium

Einbeck. So grün wie in diesem Jahr war die Hannover Messe noch nie, denn durch alle Bereiche zieht sich ein grüner Faden. »Greentelligence« heißt das Motto, unter dem die Industrie ihre Produkte anpreist. Allen voran das diesjährige Partnerland China mit zirka 460 Ausstellern, das der Welt den »grünen Umbau« seiner Industrien vorstellt. Am Dienstag war auch eine Delegation des Vereins »Bürger pro Erdkabel Harzvorland« unter den Messebesuchern. Zahlreiche Stände von Firmen aus den Bereichen Erneuerbare Energien, Energietransport und Anlagenbau wurden besucht und dabei viele Kontakte bei den Fachgesprächen geknüpft. Selten gibt es schließlich ein solch breites Spektrum auf so engem Raum.

Höhepunkt war dabei das Forum »Life Needs Power 2012«, bei dem der Vereinsvorsitzende Peter Gosslar neben Stephan Kohler von der dena GmbH, Professor Jochen Kreusel von ABB, Axel Schomberg von Tennet und Christian Schwarzenholz als Vertreter des Niedersächsischen Umweltministeriums die Podiumsdiskussion  unter Leitung von Frank Brachvogel (BDEW) bestritt – eine sehr gut besuchte Runde mit teilweise lebhaften Passagen. Unter anderem erklärte Stephan Kohler als Chef der dena, dass Kraftwerke nur dort gebaut werden sollten, wo auch die Energie gebraucht werde.

Damit, so »Pro Erdkabel«, habe er durchaus Recht. Es bleibe aber die Frage nach der Durchsetzbarkeit, wenn nach der gültigen Rechtslage, der Kraftwerks-Netz-Anschluss-Verordnung, jeder Kraftwerksbetreiber dort bauen dürfe, wo er wolle. Um den Anschluss und den Transport des Stromes ins Netz müsse er sich nicht kümmern. Weiter machte Christian Schwarzenholz als Vertreter des Landes Niedersachsen gegenüber Tennet klar, dass diese Firma einen klaren, rechtlich fundierten Versorgungsauftrag habe. Falls diese das nicht könne – Tennet fehle Kapital –, würden weitreichende Maßnahmen seitens der Politik folgen; welche das sein könnten, ließ er allerdings in dieser Runde offen.oh